Deutsche Geher in Dresden mit nobler Adresse
Eine ganz noble Adresse haben die Organisatoren als Wettkampfstrecke für die 79. Deutschen Gehermeisterschaften am kommenden Sonntag, 24. April, in Dresden ausgewählt. Am Königsufer entlang der Elbe werden die besten Geher auf einem 2-Kilometer-Pendelkurs ihre Meister ermitteln.
Sabine Zimmer wieder im Duell mit Melanie Seeger (Foto: Kiefner)
Die Organisatoren des TSV Dresden mit Vereinschef und Gesamtleiter Sieghard Stricker haben diese neue Strecke gewählt, weil der Traditionskurs im Großen Garten wegen Bauarbeiten nicht zur Verfügung steht. Im Oktober vorigen Jahres kam der Bundestrainer Gehen, Ronald Weigel, extra nach Dresden, um den neuen Kurs zu begutachten und seine Zustimmung zu erteilen. Die Experten sind sich einig, dass auf diesem Kurs schnelle Zeiten möglich sind. Insgesamt haben 88 Geherinnen und Geher für die acht Meisterschaftswettbewerbe bei den Männer, Frauen, Junioren und der Jugend gemeldet. Die angestrebten WM-Normzeiten liegen bei den Männern über 20 Kilometer bei 1:22:30 und bei den Frauen bei 1:31:40 Stunden.
Aus der Höhe
Mit dabei sind die Olympia-Teilnehmer Andreas Erm (SC Potsdam), André Höhne (SCC Berlin), Melanie Seeger und Sabine Zimmer (beide SC Potsdam).
Melanie Seeger hat bisher als Einzige schon die WM-Norm für Helsinki in der Tasche, nachdem sie im mexikanischen Tijuana am 19. März den Wettbewerb im Rahmen der "IAAF Race Walking Challenge" in 1:30:48 Stunden gewonnen hatte. Danach schlug sie gemeinsam mit Andreas Erm unter der Regie von Ronald Weigel ein Trainingslager in Flagstaff (USA) auf. "Ich komme aus dem Höhentraining, da kann es sein, dass die Form nicht die beste ist", grübelt die Olympia-Fünfte, "ich habe aber bereits die Norm, deshalb stehe ich nicht unter Druck."
Sabine Zimmer Titelverteidigerin
Auf Normjagd will nun Sabine Zimmer gehen und dabei möglichst auch ihren Titel verteidigen. Im Vorjahr hatte sie in Hildesheim sogar einen neuen deutschen Rekord (1:27:56 h) aufgestellt.
Favorit bei den Männern ist Andreas Erm, auch wenn für ihn die Vorbereitung in den letzten Monaten nicht reibungslos verlief, er Trainingsrückstand hatte und deshalb auch in Mexiko den 50-Kilometer-Wettbewerb nicht beendete. Sein härtester Gegner wird wohl André Höhne sein. Nicht ohne Chancen ist der Erfurter Jan Albrecht, der im Februar deutscher Hallenmeister über 5.000 Meter wurde.