Deutsche Goldchancen bei Behinderten-WM
34 Athletinnen und Athleten des Deutschen Behindertensportverbandes gehen vom 21. bis 30. Januar bei den fünften IPC Leichtathletik-Weltmeisterschaften in Christchurch (Neuseeland) an den Start. Gut eine Handvoll von ihnen hat berechtigte Chancen auf Gold.
Mit Marianne Buggenhagen, Michaela Floeth, Martina Willing, Wojtek Czyz und Thomas Ulbricht stehen fünf Titelverteidiger im deutschen Team. Wojtek Czyz aus Kaiserslautern ist gleich dreifacher Titelverteidiger. Als einziger Goldmedaillengewinner der WM in Assen (Niederlande) fehlt der Leverkusener Mathias Mester, der sich nach einer Rückenoperation im Aufbautraining befindet.Erste Anwärter auf eine Goldmedaille sind die Weitspringer Markus Rehm, Vanessa Low und Wojtek Czyz, Kugelstoßerin Marianne Buggenhagen sowie die Sprinterinnen Maria Seifert und Claudia Nikoleitzik. Auch im Rollstuhl-Schnellfahren gibt es Licht am Ende des Tunnels. Nachdem Deutschland einige Jahre den Anschluss an die Weltspitze verloren hatte, hat nun Marc Schuh diese Lücke geschlossen. Der von Klaus Höller trainierte Herkenrather geht ebenfalls als Weltranglisteführender mit Medaillenambitionen an den Start.
Die Liste der Vereinsnamen der Sportler mit Handicap unterscheidet sich heute kaum noch von denen beim Deutschen Leichtathletik-Verband. Vereine wie SV Halle, SC Berlin, LC Cottbus, SC Magdeburg, TV Wattenscheid 01 oder TSV Bayer 04 Bayer Leverkusen stellen den Großteil der Athleten. Auch die Trainer arbeiten immer mehr zweigleisig. Die Heimtrainer der Athleten aus dem Team von Bundestrainer Willi Gernemann heißen beispielsweise Jürgen Schult, Lutz Kramer, Klaus Schneider, Steffi Nerius, Karl-Heinz Düe oder Norbert Stein.
Das deutsche Team:
Max Bergmann (TSV Kirchdorf), Reinhold Bötzel (Rot-Weiß Koblenz), Sina Christen (SG Motor Freital), Ali Ghardoni (SC Magdeburg), Wojtek Czyz (1. FC Kaiserslautern), Uta Streckert, Tamira Slaby, Sebastian Dietz (alle TV Wattenscheid 01), David Behre, Michaela Floeth, Katrin Green, Astrid Höfte, Birgit Kober, Marc Lembeck, Vanessa Low, Heinrich Popow, Markus Rehm, Frank Tinnemeier (alle TSV Bayer 04 Leverkusen), Matthias Schröder, Thomas Ulbricht, Nils Stein, Katrin Müller – Rottgardt (PSC Berlin), Martina Willig (SG Stahl Brandenburg), Frances Herrmann, Yvonne Sehmisch (beide LC Cottbus), Birgit Pohl TSV 1886 Gera-Leumnitz e.V), Kidisti Weldemichael, (SV Halle), Maike Hausberger (Post-Sport-Telekom Trier) , Ulrich Iser (ABSV Halle), Maria Seifert (HSC Erfurt), Claudia Nikoleitzik (TV Püttlingen ), Marianne Buggenhagen (SC Berlin), Jana Schmidt (1. LAV Rostock), Marc Schuh (TV Herkenrath 09) Guides: Hannes Bergmann (TSV Kirchdorf), Tobias Schneider (PSC Berlin), Philipp Töpfer (SV Halle)
Das Durchschnittsalter des deutschen Teams beträgt 29,7 Jahre. Älteste Athletin ist die mehrfache Paralympicssiegerin Marianne Buggenhagen mit 57 Jahren, während Meike Hausberger als jüngste Athletin gerade ihren 16. Geburtstag gefeiert hat. 15 der 34 Athleten nehmen erstmalig an einer IPC WM teil. Gleich elf deutsche Athleten rangieren in der Weltrangliste des Qualifikationszeitraumes auf Platz 1. Für das deutsche Team dürfte ein Platz unter den Top Ten im Medaillenspiegel realistisch sein.