Deutsche Hammerwerferinnen sind bereit
Rotschopf Betty Heidler bringt es auf den Punkt: "So wie die Saison verlaufen ist, kann ich sagen: ich bin bereit!" Morgen gilt es, wenn sie bei den Olympischen Spielen in Athen gemeinsam mit ihren Trainingskolleginnen Andrea Bunjes und Susanne Keil am Vormittag in der Hammerwurf-Ausscheidung an den Start geht.
Betty Heidler ist bereit für den großen Wurf (Foto: Krebs)
Die erst 20-jährige, die sich nach einem großen Leistungssprung im Vorjahr nun in der Spitze der nationalen Konkurrenz etabliert hat, will die Aufgabe gelassen angehen: "Das Gefühl wird bei Olympia schon neu sein, aber unter Druck setze ich mich nicht."Deshalb lässt sie sich auch auf keine Medaillenspekulation ein. "Ich denke nicht an eine Medaille, sondern an den Endkampf. Ich weiß, dass ich weit werfen kann und ich bin gespannt, ob es jetzt in Athen funktioniert."
Nasse Schuhe und feuchtes Handtuch
Ihre Kollegin Andrea Bunjes hat sich schon Gedanken gemacht, wie man im Ring der Hitze begegnen kann. Mit einem feuchten Handtuch und nassen Schuhen will sie das Rund, aus dem geworfen wird, kontrollieren.
Sie schöpft aus der reibungslosen Olympia-Vorbereitung, die sie zuletzt nach Kienbaum führte, Hoffnung: "Wir hatten sehr wenig mit Verletzungen zu tun, kamen gesund durch die Saison."
In Athen ist für die Deutsche Meisterin, die im Vorjahr bei der WM in Paris in der Qualifikation auf der Strecke blieb, vor allem entscheidend, wie sie in den Wettkampf findet. "Wenn ich mich ordentlich eingeworfen habe, gibt mir das ein gutes Gefühl. Die Konkurrenz ist stark, aber jede ist schlagbar."
Wackelt der deutsche Rekord?
Betty Heidler (71,13 m) und Andrea Bunjes (70,26 m), die Optimismus ausstrahlen, haben in diesem Sommer schon die 70 Meter mehrmals geknackt.
Wenn sie sich in Athen weiter steigern, muss die Dritte im Bunde, die von einer Ellbogenoperation im Frühjahr beeinträchtigte Susanne Keil (Saisonbestleistung: 67,77 m), um ihren deutschen Rekord von 71,93 Metern zittern. Eine neue Bestmarke sollte bei der Olympia-Premiere des Trios dem DLV auch eine gute Platzierung garantieren.
Dass es aber kein Kinderspiel wird und die Tagesform entscheidet, zeigt, dass keine deutsche Hammerwerferin in der Weltjahresbestenliste unter den Top 10 liegt. Tuchfühlung hat man aber allemal.
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