Deutsche Jugend-Hallenbestleistung durch den SCM
Der SC Magdeburg hat am ersten Tag der Deutschen Jugend-Hallenmeisterschaften in Neubrandenburg mit seiner weiblichen 4x200-Meter-Staffel bereits im Zwischenlauf für einen Paukenschlag gesorgt. Das Quartett mit Anne-Kathrin Elbe, Anja-Maria Lehmann, Lisa Emde und Elisa Sportleder lief mit 1:37,69 Minuten eine neue Deutsche Jugend-Hallenbestleistung für Vereinsmannschaften und steigerte die alte Bestmarke des TSV Erfurt (10.2.1991) um 24 Hundertstel. Spannung verspricht nun das morgige Finale, denn mit dem TuS Jena (1:38,81 min), dem TSV Bayer 04 Leverkusen (1:38,61 min) und der LG Nike Berlin (1:39,07 min) werden die Magdeburgerinnen starke Konkurrentinnen haben, die sie zu einer weiteren Verbesserung treiben könnten.
Marius Hanniske war der Überflieger in Neubrandenburg. (Foto: Klaue)
Ein weiteres Glanzlicht des ersten Tages war der Hochsprung der männlichen Jugend, wo Marius Hanniske (LG Nord Berlin) mit 2,19 Metern gewann und der Viertplatzierte Matthias Haverney aus Magdeburg immer noch 2,14 Meter überquert hatte, trotzdem aber ohne Medaille geblieben war. "So einen hochkarätigen Hochsprung-Wettkampf hat es vorher bei Deutschen Jugend-Hallenmeisterschaften noch nie gegeben", bilanzierte Bundestrainer Dr. Wolfgang Killing. Bayer schenkt der neuen Heimat Gold
Der erst sei 1. Dezember in Neubrandenburg lebende und seit dem 1. Januar auch für den heimischen Sportclub startende Sebastian Bayer holte am ersten Meisterschaftstag einen Sieg für die Gastgeber heraus. Mit 7,53 Metern lag er 20 Zentimeter vor Fabian Dörr vom SSV Ulm 1846 und heimste den meisten Applaus des Publikums ein. In der vergangenen Saison startete Bayer noch für die LG Euregio.
Die Favoriten Alexander John (TuS Jena) und Stephanie Lichtl (TG Nürtingen) dominierten die 60-Meter-Hürdenläufe. Wobei John fast im Zwischenlauf auf der Strecke geblieben wäre. Beim ersten Schritt aus dem Startblock stolperte der U18-WM-Dritte über 100 Meter Hürden und musste mit gut einem Meter Rückstand das Feld von hinten aufrollen. Entsprechend groß fiel sein Jubel aus, als er doch noch das Rennen gewann und dann auch im Finale in 7,78 Sekunden triumphierte. "Obwohl das auch kein optimaler Lauf war, freue ich mich riesig. Das ist meine erste DM-Medaille und dann gleich ein Goldene."
Lichtl mit Top-Zeit schon im Zwischenlauf
Verhaltene Freude zeigte dagegen Stephanie Lichtl nach dem Zieleinlauf und 8,23 Sekunden. "Richtig gefreut habe ich mich schon nach dem Zwischenlauf", begründete sie das Ausbleiben des ganz großen Jubels. 8,14 Sekunden hatte sie im Halbfinale auf die Bahn gezaubert und damit die Konkurrenz geschockt. Dabei war bis zur vergangenen Woche noch gar nicht klar, ob sie überhaupt in Neubrandenburg dabei sein würde: "Denn seit Anfang des Jahres bin ich nicht mehr über die Hürden gekommen, konnte nur bis zur ersten Hürde laufen und habe dann abgestoppt. Doch bei den Süddeutschen Meisterschaften am zurückliegenden Wochenende ging es dann auf einmal wieder. Durch ihre dort erzielten 8,24 Sekunden avancierte sie zur Favoritin für Neubrandenburg und wurde dieser Rolle vollends gerecht.
Das 3000 Meter Gehen der weiblichen Jugend war eine klare Angelegenheit für Titelverteidigerin Maja Landmann vom SC Potsdam. Über eine Minute Vorsprung hatte sie im Ziel (13:39,10 min) und das, obwohl es "heute nicht so mein Tag war".
Stefan Keller beherrscht das Kugelstoßen
Das 5000 Meter Gehen der männlichen Jugend war eine knappe Sache. Erst auf den letzten Metern setzte sich Carsten Schmidt (LAC Berlin; 20:56,44 min) gegen Hannes Tonat (Team Erfurt; 20:57,97 min) durch. Stabhochsprung-Sieger wurde nach fast zweieinhalbstündigem Warten der Leverkusener Björn Venghaus. 5,05 Meter waren für ihn zum Gewinn der Goldmedaille vonnöten. Der Dreisprung der weiblichen Jugend ging an Marianne Schlachter von der LG Hohenfels (12,79 m).
Packend war der Kugelstoß-Wettbewerb der männlichen Jugend, den zwar die ganze Zeit über Stefan Keller vom TuS Kirn anführte, der aber trotzdem eng ausfiel, denn als Alexander Rödiger von der LG Ohra Hörselgas sich auf 18,38 Meter steigerte, musste Keller kurz um den Sieg bangen. Doch seine im ersten Versuche erzielten 18,46 Meter hielten der Konkurrenz stand. Zudem gelang dem 18-Jährigen mit seinem letzten Versuch eine weitere Steigerung auf dann 18,71 Meter. "Zwischendurch habe ich aber doch noch Angst bekommen. Morgen steht nun das Diskuswerfen an. Trotzdem werde ich heute ein bisschen feiern", meinte der Junioren-EM-Neunte im Kugelstoßen, der im vergangenen Jahr zugleich Junioren-EM-Fünfter mit dem Diskus geworden war.
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