Deutsche Läufer hoffnungsvoll nach Marseille
Am Samstag (5. Juni) steht der 10.000-Meter-Europacup in Marseille (Frankreich) an, und die Vorzeichen für die drei deutschen Starter könnten nicht unterschiedlicher sein. Während die beiden Wattenscheider Irina Mikitenko und Jan Fitschen mit dem Druck umgehen müssen, die Norm für die EM in Barcelona (Spanien; 27. Juli bis 1. August) zu erfüllen, kann Sabrina Mockenhaupt (Kölner Verein für Marathon) ganz befreit auflaufen. Die 29-Jährige hat die geforderten 32:25 Minuten längst in der Tasche.
Mehr als zwei Jahre ist es her, dass Jan Fitschen das letzte Mal die 10.000 Meter in Angriff genommen hat. Nach langer Leidenszeit ist es am Samstag nun wieder so weit. In Marseille kämpft der Europameister um seine Chance, sich für die kontinentalen Titelkämpfe im Sommer zu qualifizieren. Hierzu muss der 33-Jährige mindestens 28:45 Minuten laufen oder unter die ersten drei kommen.Doch selbst wenn der Wattenscheider die Norm schaffen sollte, ist ein Start in Barcelona nicht sicher, denn mit Christian Glatting, Musa Roba-Kinkal (beide TV Wattenscheid 01) und Filmon Ghirmai (LAV asics Tübingen) haben bereits drei deutsche Läufer die Norm unterboten.
An Konkurrenz wird es Jan Fitschen nicht fehlen. Insgesamt 51 Läufer haben für die Hatz über 25 Runden gemeldet. Top-Favorit ist Hallen-Europameister Mo Farah. Der Brite weilte zuletzt fünf Wochen lang im Trainingslager in Kenia und lief am Montag in London (Großbritannien) über die zehn Kilometer in 27:44 Minuten britischen Rekord. Ebenfalls mit im Rennen ist Vorjahressieger José Manuel Martinez aus Spanien. Der Europameister von 2002 zählt wie der Portugiese Rui Pedro Silva und Driss El Himer (Frankreich) zum Kreis der Top-Favoriten.
Irina Mikitenko wieder fit
Auch Irina Mikitenko muss die Norm für Barcelona noch erfüllen. 32:25,00 Minuten muss die 37-Jährige hierzu laufen. Nach ihrem verletzungsbedingten Ausscheiden beim London-Marathon im April, meisterte die Wattenscheiderin am vergangenen Wochenende den letzten Leistungstest bravourös.
Beim Frauenlauf in Wien (Österreich) setzte sich die zweimalige London-Siegerin über fünf Kilometer in 15:39,4 Minuten durch und blickt nun zuversichtlich auf Samstag. "Das Rennen in Wien war ein guter Test. Straße und Bahn, das ist zwar etwas anderes, aber ich habe gemerkt, dass etwas drin ist. Die Norm muss ich in Marseille laufen", sagte Irina Mikitenko.
Sabrina Mockenhaupt ohne Druck
Anders sieht die Situation für Sabrina Mockenhaupt aus. Die 29-Jährige hat bereits bei den Deutschen Meisterschaften über 10.000 Meter die Norm souverän abgehakt und kann nun ohne Druck laufen. Dass die Form stimmt, bewies die Kölnerin am Sonntag in Hengelo (Niederlande) über 5.000 Meter. In 15:06,93 Minuten lief Sabrina Mockenhaupt dort die drittschnellste Zeit ihrer Karriere.
Wie bei den Männern ist auch bei den Frauen die Konkurrenz hochklassig. Gemeldet haben unter anderem: Jo Pavey, Cross-Europameisterin Hayley Yelling (Großbritannien), die Portugiesinnen Ines Monteiro, Sara Moreira und Fernanda Ribeiro sowie die Französin Christelle Daunay, die im April mit Landesrekord beim Paris-Marathon (Frankreich) überzeugte.