Deutsche Männer-Staffel holt Bronze
Als Schnellste der Vorläufe waren die deutschen Staffelsprinter bei den Europameisterschaften in Barcelona ins Finale eingezogen, als Dritte beendeten sie am Sonntagabend den Endlauf. Hinter Frankreich (38,11 sec) und Italien (38,17 sec) holten sich die Münchner Tobias Unger und Marius Broening, Alexander Kosenkow aus Wattenscheid und der Chemnitzer Martin Keller in 38,44 Sekunden Bronze.
Mit sicheren Wechseln brachte das deutsche Team das Staffelholz einmal um die Rundbahn und holten die erste Medaille einer deutschen Staffel bei Europameisterschaften seit 2002 in München. Auch damals hatte Alexander Kosenkow schon im deutschen Team gestanden.Geschichte schrieb ein anderer. Dem Franzosen Christophe Lemaitre gelang es als erstem Sprinter, bei einer Europameisterschaft sowohl über 100 und 200 Meter, als auch mit der 4x100-Meter-Staffel Gold zu gewinnen. Als Startläufer im Team der Franzosen stand der erst 18 Jahre alte Jimmy Vicaut, der noch in der vergangenen Woche bei den U20-Weltmeisterschaften in Moncton (Kanada) Dritter über 100 und 4x100 Meter geworden war.
Stimmen zum Wettkampf:
Alexander Kosenkow (TV Wattenscheid 01):
„Den Staffelwechsel aus dem vergangenen Jahr bei der WM, der in die Hose gegangen war, haben wir versucht auszublenden. Der Wechsel zwischen Marius und Broening und mir war heute bestimmt der sicherste. Sicherer ging es nicht. Insgesamt haben wir heute durchschnittlich gewechselt. Läuferisch hatten wir ein Pfund drauf, das haben uns auch die Trainer gesagt. Vor acht Jahren in München habe ich schon einmal Bronze gewonnen, die Medaille wurde uns nachträglich zuerkannt. Die Medaille habe ich bis heute noch nicht. Die EM gibt Motivation. Wir wollen immer noch den deutschen Rekord angreifen. Wir sind immer knapp vorbeigeschrammt, auch heute. Nächstes Jahr sind Weltmeisterschaften, da ist es ein Stückchen schwerer, vorne dabei zu sein.“
Marius Broening (LG Stadtwerke München):
„Heute haben uns nicht die Staffelwechsel nach vorne gebracht, sondern unsere läuferische Leistung. Für mich ist es die erste internationale Medaille im Männerbereich. Bei den Einzelrennen habe ich mir schon gewünscht, auf der Bahn zu stehen. Ich habe jeden Tag trainiert und bin am Ende vor dem Staffelvorlauf fast geplatzt vor Spannung. Gestern mussten wir 25 Minuten vor dem Start noch die Staffel umstellen, weil sich Sebastian Ernst verletzt hatte. In dieser Reihenfolge waren wir diese Saison noch gar nicht gelaufen.“
Tobias Unger (LG Stadtwerke München):
„Die Freude kommt noch, im Moment bin ich noch zu angespannt. Vielleicht waren unsere Wechsel etwas zu sicher, aber wir wollten das Holz unbedingt ins Ziel bringen. Die Windbedingungen waren auch nicht ganz einfach. Unser Minimalziel, eine Medaille, haben wir erreicht. Aber ein bisschen hatten wir schon auf mehr spekuliert. Aber läuferisch konnten wir mit denen ganz vorne nicht mithalten.“
Martin Keller (LAC Erdgas Chemnitz):
„Wir haben unsere beste Leistung gezeigt und uns gegenüber gestern um drei Zehnntel gesteigert. So schnell waren wir noch nie in einem großen Finale. Unsere Stärke ist, dass wir unsere Wechsel immer durchkriegen. Wir bringen unsere Leistung. Das bei der WM im letzten Jahr war ein Betriebsunfall. Da sind viele unglückliche Umstände zusammen gekommen. Was wir da verloren haben, haben wir uns jetzt wiedergeholt.“
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