Deutsche Marathonläufer glänzen in Frankfurt
Der Kölnerin Sabrina Mockenhaupt gelang am Sonntag beim Frankfurt-Marathon in ihrem zweiten Marathonrennen der zweite Sieg (2:26:22 h). Auch die deutschen Männer zeigten sich bestens aufgelegt. Der Chemnitzer André Pollmächer lief bei seinem Marathon-Debüt in 2:14:18 Stunden auf Rang 18. Für einen neuen Streckenrekord sorgte der Kenianer Robert Cheruiyot in 2:07:21 Stunden.
Sabrina Mockenhaupt führte von Beginn an das Feld der Frauen an. Mit einem idealen Wettkampfgewicht und nach einer perfekten Renngestaltung steigerte sie ihre Bestleistung um 3:11 Minuten und erreichte erschöpft aber überglücklich das Ziel in der Frankfurter Festhalle. „Ich bin absolut platt und gerade hinten raus war es wieder richtig, richtig schwer. Irgendwann wünsche ich mir, dass ich ins Ziel komme und noch tanzen kann“, sagte sie nach dem Rennen.„Das Rennen war teilweise sehr unrhythmisch. Bei einer besseren Einteilung wäre vielleicht eine Zeit unter 2:26 Stunden möglich gewesen“, sagte sie und fügte hinzu: „Auf den letzten vier Kilometern war ich doch sehr froh, dass die anderen Mädels weit genug weg waren.“
Melanie Kraus auf Rang drei
Zweite wurde die Russin Olesya Nurgalieva in einer neuen persönlichen Bestzeit von 2:27:37 Stunden. Vorjahressiegerin Melanie Kraus (TSV Bayer 04 Leverkusen) musste sich in Frankfurt als Dritte geschlagen geben, lief jedoch in 2:28:20 Stunden ihre bislang zweitschnellste Zeit und reiht sich somit in die Riege der Normerfüller (2:32:00 h) für die WM in Berlin ein.
„In der ersten Hälfte ist mir das Rennen schwer gefallen“, sagte Melanie Kraus, die den ersten Halbmarathon in 1:14:45, den zweiten in 1:13:35 Stunden gelaufen war. „Viel schneller kann ich bei einem Halbmarathonrennen auch nicht laufen“, sagte sie lachend. Von Rang sechs bei Halbzeit arbeitete sie sich noch auf den dritten Rang vor, konnte die Russin aber nicht mehr einholen. Arm in Arm mit Sabrina Mockenhaupt ließ sie sich danach auf dem roten Teppich der Frankfurter Festhalle feiern. Für den Abend kündigten sie eine gemeinsame „Berliner Weiße mit Schuss“ an.
Neuer Streckenrekord in Frankfurt
Eine sehr schnelle Strecke, gutes Marathonwetter und fünf sehr flotte Kenianer. Diese Umstände führten Robert Cheruiyot, der die letzten sieben Kilometer allein an der Spitze lief, bei seinem Debüt zu einem neuen Streckenrekord von 2:07:21 Stunden. Als Unbekannter war der erst 20-Jährige ohne Einladung auf eigene Kosten angereist. Eine Halbmarathonbestzeit von ungefähr 63 Minuten – genauer wusste auch er es nicht – standen bislang zu Buche. Die Heimreise trat er mit 50.000 Euro Prämie an.
Mit seiner Zeit löste er den Kenianer Wilfred Kigen mit dessen Rekordzeit von 2:07:58 Stunden ab. Die folgende Plätze belegten dessen Cousin Wilson Kigen (2:08:16 h) und Stephen Kiogora (2:08:24 h), der kurz vor dem Ziel noch stürzte, sich aber wieder aufrappeln konnte, ins Ziel. Die ersten 14 Plätze wurden von Kenianern belegt.
Die deutschen Marathonläufer zeigten sich von einer sehr guten Seite. André Pollmächer kämpfte sich bei seinem Marathon-Debüt auf eine gute Zeit von 2:14:18 Stunden und den 18. Rang. „Das war ein super Debüt“, sagte DLV-Disziplintrainer Detlef Uhlemann. „Die Zeit hatte ich ihm schon zugetraut, aber man muss es auch erst einmal umsetzen.“
Persönliche Bestzeit für Martin Beckmann
Bis Kilometer 33 war der 25-Jährige gemeinsam mit dem Deutschen Marathonmeister Martin Beckmann (LG Leinfelden-Echterdingen) gelaufen, hatte sich dann aber von ihm absetzen können. „Damit habe ich schon einiges riskiert“, gab er zu. „Für den Einstieg ist die Zeit gut. Aber auf den letzten vier Kilometern habe ich schon ganz schön abgebaut.“
Martin Beckmann lief in 2:14:30 Stunden aber als 20. auch eine persönliche Bestzeit. „So gut wie heute habe ich mich noch nie gefühlt“, sagte Martin Beckmann im Ziel. „Ich denke das war jetzt ein wichtiger Schritt in Richtung WM in Berlin.“ Die Einzelnorm (2:13:00 h) verpassten zwar beide. Im Rahmen der WM wird aber wieder der Marathon-Weltcup ausgetragen, für den eine Mannschaft über eine Team-Norm nominiert werden kann. Durchschnittlich 2:17:20 Stunden muss jeder Athlet hierfür anbieten.
Insgesamt war es das qualitativ beste Rennen in Frankfurt aller Zeiten. Fünf Frauen blieben unter 2:30 Stunden, sieben Männer unter 2:10 Stunden. Nur der Berlin-Marathon war in Deutschland in diesem Jahr schneller gewesen. Mit 20.451 Teilnehmern konnte erstmals die 20.000er-Marke durchbrochen werden. 300.000 Zuschauer hatten für Stimmung an der Strecke gesorgt.
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