Deutsche Mehrkampf-Elite gastiert in Hamburg
Erstmals ist die Hamburger Leichtathletik-Halle am Wochenende (31. Januar/1. Februar) Schauplatz Deutscher Meisterschaften. Die nationale Mehrkampf-Elite gibt an der Elbe die Visitenkarten ab. In den Altersklassen Frauen, Männer, männliche sowie weibliche Jugend A und B sind knapp 100 Teilnehmer gemeldet.
Die Prominenz aus der deutschen Zehnkampf-Spitze verleiht dem Siebenkampf-Feld am Samstag und Sonntag Glanz. „Norman Müller wird zu beachten sein, da er sich gezielt auf den Wettkampf in Hamburg vorbereitet hat. Das zeigen auch seine guten Resultate der letzten Wettkämpfe“, kündigt Claus Marek, Teammanager Zehnkampf im Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV), an.Der Hallenser Norman Müller hatte an den beiden vorausgegangenen Wochenenden mit 7,43 Metern im Weitsprung, 14,89 Metern im Kugelstoßen und 5,00 Metern im Stabhochsprung seine momentan gute Verfassung unter Beweis gestellt.
Auf heimischer Anlage nicht zu unterschätzen ist aber auch der Hamburger Matthias Prey, 2008 in Frankfurt Hallen-DM-Dritter. Der U20-Europameister zeigte am vergangenen Wochenende bei den Landesmeisterschaften mit 8,31 Sekunden über die Hürden, starken 7,58 Metern im Weitsprung sowie 14,72 Metern mit der Kugel, dass die „alten Hasen“ kaum Respekt erwarten dürften. „Das Feld ist klein, aber fein. Ich erwarte in der Spitze schon ein höheres Niveau als im letzten Jahr. Die Jungs haben alle gut trainiert und freuen sich auf den Wettkampf“, meint Claus Marek.
Lilli Schwarzkopf gegen Jennifer Oeser
Eine etwas andere Planung legt der Olympia-Achte André Niklaus (LG Nike Berlin) an den Tag: „André wird am ersten Tag über 60 Meter, im Weitsprung, beim Kugelstoßen und eventuell beim Hochsprung starten, um am zweiten Tag die 60 Meter Hürden und den Stabhochsprung in Angriff zu nehmen. Eine Woche später in Tallin wird er dann einen kompletten Siebenkampf bestreiten, so wie auch Lars Albert, der frisch aus dem Trainingslager aus Stellenbosch zurück, in Hamburg aber schon den kompletten Siebenkampf angehen wird“, erklärt Claus Marek. André Niklaus hat zudem noch die Hallen-EM in Turin (Italien; 6. bis 8. März) im Visier.
Die Meldeliste der Fünfkämpferinnen wird von zwei bekannten Namen angeführt. Das Frauenfeld ist eher klein, aber mit der Vorjahressiegerin Lilli Schwarzkopf (LC Paderborn) und Jennifer Oeser (TSV Bayer 04 Leverkusen) sind auch zwei etablierte Top-Athletinnen vertreten, die den Titel wohl unter sich ausmachen werden, denn die weitere Olympia-Teilnehmerin Sonja Kesselschläger (SC Neubrandenburg) ist nicht gemeldet. Als chancenreiche Außenseiterin könnte auch die Leverkusenerin Christine Schulz zu beachten sein.
Nachwuchs präsentiert sich
In der weiblichen Jugend A sind mit Carolin Schäfer (LG Eintracht Frankfurt) und Elisa-Sophie Döbel (SC Neubrandenburg) zwei Mehrkämpferinnen dabei, die im vergangenen Jahr die deutschen Farben bei der U20-WM vertraten, Carolin Schäfer wurde dort sogar Weltmeisterin. In der B-Jugend könnte die U20-Weltmeisterin im Hochsprung, Kimberly Jeß (LG Rendsburg/Büdelsdorf), ihren ersten nationalen Meistertitel im Mehrkampf gewinnen.
Bei der männlichen Jugend sind die Namen nicht ganz so bekannt. In der A-Jugend ist Florian Katzschmann von der TS Herzogenaurach klarer Favorit. Er gewann im vergangenen Jahr den Titel in der B-Jugend. Wer hier sein Nachfolger werden könnte, lässt sich angesichts der Meldeliste schwer einschätzen, was Spannung in Aussicht stellt.
Los geht es am Samstag um 10 Uhr mit der männlichen Jugend B. Die Männer absolvieren um 12.30 Uhr mit dem 60 Meter-Sprint ihre erste von sieben Disziplinen. Am Sonntag beginnt der zweite Wettkampftag um 9.30 Uhr mit dem Hürdensprint der männlichen Jugend A. Die Frauen greifen ab 11 Uhr in das Geschehen ein. Der Eintritt ist an beiden Tagen frei.