Deutsche mischen in Arnstadt vorne mit
Die Sieger der 35. Auflage von „Hochsprung mit Musik“ in Arnstadt kamen zwar erwartungsgemäß aus Russland, aber die beiden einzigen deutschen Vertreter im Feld sorgten mit persönlichen Bestleistungen für Höhepunkte aus nationaler Sicht. Bei den Siegen vom Jahresbesten Ivan Ukhov (2,34 m) und Svetlana Shkolina (1,95 m) konnten der Dresdner Raul Spank und die Kornwestheimerin Marie-Laurence Jungfleisch am Samstag auf das Podium springen und sich für die Hallen-EM in Paris (Frankreich; 4. bis 6. März) empfehlen.
An der Spitze blieben die Top-Leistungen allerdings - besonders zum Leidwesen vom Meetingdirektor der ersten Stunde, Hubertus Triebel - allerdings aus. Hallen-Weltmeister Ivan Ukhov dominierte das Geschehen bei den Männern und stand nach übersprungenen 2,34 Metern ohne Fehlversuche bereits als Sieger fest.Innerhalb von sechs Minuten hatte er sich dann die 2,39 Meter vorgenommen, die neuen Meetingrekord bedeutet hätten. Im dritten Durchgang war es zwar äußerst knapp, doch der Hallen-Weltmeister scheiterte.
Raul Spank mit sächsischem Rekord
Von den weiteren sieben Springern mit Bestleistung von 2,30 Metern und mehr knackten nur zwei weitere die aufgelegten 2,31 Meter. Einer von ihnen war der Dresdner Raul Spank, der mit einer Saisonbestleistung von 2,27 Metern angereist war. Bei einem Zentimeter mehr stand der 22-Jährige schon vor dem Aus, konnte aber nach dem dritten Versuch die Faust ballen.
Trainer Jörg Elbe hielt es schon da nicht mehr auf seinem Sitz, und wenig später floppte Raul Spank auch noch im zweiten Durchgang über 2,31 Meter. Damit ist der WM-Dritte nun alleiniger Sachsenrekordhalter.
Ziel des Winters erreicht
„Eigentlich mag ich keine Musik beim Wettkampf, aber heute hat es einfach im Zusammenspiel mit dem Publikum gepasst. Es war zwar ein bisschen viel Ausschuss dabei, daran müssen wir arbeiten. Aber insgesamt bin ich sehr zufrieden. Die 2,30 Meter waren mein Ziel für die Hallensaison, das habe ich nun geschafft“, bilanzierte Raul Spank, der sogleich eine Kampfansage nachlegte. „Das war erst mein dritter Hallenwettkampf. Ich gehe also ausgeruht in die EM, bei der ich dann eine Medaille holen möchte“.
Im Gleichschritt mit Raul Spank absolvierte Europameister Alexandr Shustov den Wettkampf, das Duo kam somit höhengleich auf Rang zwei.
Svetlana Shkolina mit drei Sprüngen zum Sieg
Bei den Frauen war ein Zwei-Meter-Sprung in Abwesenheit des Top-Trios Ariane Friedrich (Achillessehnenriss), Blanka Vlasic und Chaunté Howe (beide verzichten auf die Hallensaison) sowie der Jahresbesten Antonietta Di Martino (Italien) nicht erwartet worden.
Einzige anwesende Springerin, die in diesem Jahr schon glatte zwei Meter gemeistert hatte, war die Russin Svetlana Shkolina. Die frischgebackene Russische Meisterin dominierte den Wettkampf und stand nach drei gültigen Versuchen über 1,84, 1,92 und 1,95 Meter schon als Siegerin fest. Svetlana Shkolina ließ danach 2,00 Meter auflegen, riss allerdings dreimal.
Dahinter wurde Irina Gordeyeva mit 1,92 Meter Zweite, während ihre Landsfrauen Viktoria Klyugina und Yelena Slesarenko an dieser Höhe scheiterten.
Marie-Laurence Jungfleisch überrascht
Überraschend konnte Marie-Laurence Jungfleisch (LAZ Salamander Kornwestheim/Ludwigsburg) in die russische Phalanx eindringen und im dritten Versuch 1,92 Meter überspringen. Damit hakte die 20-Jährige unerwartet die Norm für die Hallen-EM ab. „Ich hatte mit 1,88 Meter gerechnet, mehr nicht“, war die frühere Deutsche Jugendmeisterin später überglücklich. „Die Innenlage war sehr gut, das war schon oft mein Manko“.
In Abwesenheit ihres Trainers Tamas Kiss wurde sie von Günter Eisinger betreut. „Sie hat tolle Springerinnen geschlagen. Der Sprung über 1,92 Meter war sensationell gut“, bilanzierte der Trainer von Ariane Friedrich.
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