Deutsche Senioren-Mehrkampfmeisterschaften
Einer bemerkenswert großen Anzahl an Mehrkämpferinnen und Mehrkämpfern gelang es, bei den 15. Deutschen Senioren-Mehrkampf-Meisterschaften in Aichach ihren Vorjahrstitel zu verteidigen. Bei den Senioren kamen fünf Athleten zum erneuten Titelgewinn, bei den Seniorinnen gewannen drei Mehrkämpferinnen, die schon 2009 erfolgreich gewesen waren. Dazu kamen noch zwei Athletinnen, die inzwischen eine Altersklasse aufgerückt sind und sich in ihrer „neuen“ Klasse nun auf Anhieb wieder durchsetzten.
Einen Rekord besonderer Art stellte der M60-Sieger Basilius Balschalarski (TuSpo Borken) auf: Seit der vielseitige Hesse im Jahr 2006 zum ersten Mal in der Klasse M 60 startberechtigt war, hat es keinen anderen Sieger als ihn gegeben. In Aichach rettete er sich mit neun Punkten Vorsprung ins Ziel und kam mit 3.498 Punkten zu seinem fünften Titel in Folge!Ungewöhnlich ist sicherlich auch, dass innerhalb einer Mehrkampfveranstaltung eine deutsche Bestleistung in einem Einzelwettbewerb aufgestellt wird. Das gelang dem Fünfkampfsieger der Klasse M 50, Wolfgang Knabe (OSC Damme). Der frühere 17-Meter-Dreispringer kam gleich bei seinem ersten Weitsprungversuch auf 6,58 Meter und verbesserte die alte Bestmarke der Klasse M 50, die mit 6,45 Metern von seinem Dreisprungkollegen Hermann Strauß (TG Kitzingen) aus dem Jahr 1981 und Wolfgang Knabe selbst aus dem Jahr 2009 gehalten wurde, gleich um 13 Zentimeter.
Spannung bis zum Schluss
Spannend bis zum Schluss ging es in der Klasse M 40 zu, wo sich der spätere Sieger Christopher Gerhard (ASV Süchteln) über 1.500 Meter nicht abschütteln ließ und hier seinem Dauerrivalen Stephan Andres (TV Nussdorf) nur einen kleinen Vorsprung gestattete, der dann zum Sieg mit 22 Punkten Vorsprung reichte.
Wolfgang Baum (LG Bernkastel/Wittlich) in der Klasse M 45, Rudolf König (Saalfelder LV) in der Klasse M 55 und Dr. Gerhard Tilmann (LG Olympia Dortmund) verteidigten ihre Titel aus dem Jahr 2009 erfolgreich, sowohl für Rudolf König als auch für Dr. Gerhard Tilmann war es sogar der dritte Meisterschaftssieg in Folge.
Siege des Favoriten
Den erwarteten Favoritensieg in der Klasse M 65 gab es durch Dr. Rolf Geese (LG Göttingen), der den Wettbewerb mit 448 Punkten Vorsprung auf den Zweitplazierten Udo Leisgen (ASV Iserlohn) gewann und am Ende 3.868 Zähler gesammelt hatte. Konrad Gerhard (LAZ Kreis Würzburg) erzielte in der Klasse M 75 in den technischen Wettbewerben so viele Punkte, dass es für den besseren Läufer Horst Schrader (TuS Celle) nicht mehr möglich war, noch aufzuschließen.
In der Klasse W 30 ging Titelverteidigerin Mareike Witt (LG Delmenhorst/Diepholz) mit einem kleinen Vorsprung in den abschließenden 800-Meter-Lauf und baute ihren Vorteil mit der schnellsten Zeit im Mittelstreckenwettbewerb gegenüber Grit Fröhlich (LG Ahlen) dann sogar noch aus.
Ganz eng ging es im Fünfkampf der Klasse W 40 zu. Hier fing Tatjana Schilling (TSV 1850/09 Korbach) die nach vier Wettbewerben mit 26 Punkten Vorsprung führende Monika Henning (MTV Urberach) im 800-Meter-Lauf tatsächlich noch ab und gewann den Titel mit ganzen vier Punkten Vorsprung. Dagegen kam Ulrike Julien (LAC Saarlouis) in der Klasse W 45 mit 3.894 Punkten zu einem ungefährdeten Sieg vor Dr. Birgit Löffler-Röder (LG Bamberg), die zum Schluss mehr als 400 Punkte hinter der Saarländerin zurücklag.
Carola Borgwardt schafft Bestleistung
Eine ausgezeichnete Leistung bot Carola Borgwardt (WSG 1981 Königs Wusterhausen), die bei ihrer Titelverteidigung ihr Vorjahrsresultat um 266 Punkte steigerte und mit 3.973 Punkten die zehn Jahre alte deutsche Bestleistung von Waltraud Krahe (TSV Penzberg) um 163 Punkte überbot. Ihre Einzelleistungen: 100 Meter 13,94 Sekunden, Hochsprung 1,42 Meter, Kugelstoß 8,67 Meter, Weitsprung 4,78 Meter, 800 Meter 2:47,92 Minuten. Waltraud Kraehe, inzwischen in der Klasse W 60 startend, gewann hier den Fünfkampftitel genauso überlegen wie Ulrike Hiltscher (LG Neiße) in der Klasse W 55.
Mit insgesamt 177 Athletinnen und Athleten am Start war die Beteiligung in Aichach deutlich geringer als 2009 in Ahlen, wo 229 Mehrkämpferinnen und Mehrkämpfer den Wettbewerb aufgenommen hatten.