Deutsche Senioren-Meisterschaften I in Zittau
Die Höhepunkte der Senioren-DM I vom letzten Wochenende in Zittau.

Die Medaillen der Senioren-DM waren hart umkämpft (Foto: Flucke)
1. TagMit einem Paukenschlag eröffnete der Berliner Martin Ruschitzka (PSV Olympia) mit 62,15 Metern das Speerwerfen der Männer in der Klasse M35. und wurde Meister.
Bei den Hürdenentscheidungen traf man auf recht lichte Felder. Im Lauf der W40er traten nur vier Läuferinnen an und dort wollte Urte Lichte (LG Osnabrück) gewinnen. Erfolgreich lag sie bis zu sechsten Hürde in Führung, strauchelte und verletzte sich und musste mit ärztlicher Begleitung vom Platz geführt werden. Dafür stellte Anke Moritz (W45/ABC Ludwigshafen) im 80 Meter Hürden-Finale mit 12,41 Sekunden eine neue deutsche Bestleistung auf und verwies Romana Schulz (LAZ Obernburg-Miltenberg) auf die Plätze.
Bei den Teilnehmerinnen im 800-Meter-Lauf fand man einen neuen (alten) Namen: Brigitte Heidrich (W45/TSV Eintracht Hittfeld), die sonst auf den kürzeren Distanzen zu finden war. "Kondition habe ich, sprinten kann ich auch", mit dieser Einstellung ging sie in das Rennen. Da musste Anette Koop (LG Emstal Dörpen) schon mächtig Führungsarbeit leisten, aber im Endeffekt gewann Friedlinde Becker (LG Hassberge) in 2:23,08 Minuten.
"Platzherrin" Simone Noack (LG Neiße) ließ sich über 800 Meter der W40 auf keine Diskussionen ein und beendete das Rennen souverän in 2:15,55 Minuten vor Bettina Deußen (SFD 75 Düsseldorf Süd; 2:19,63 min), zeitgleich auf dem zweiten Platz landete Kerstin de Wall (Potsdamer Laufclub).
Im Stabhochsprung, der unter sehr widrigen Winden litt – teilweise fiel die Latte bereits schon vor dem Überqueren – stellte Petra Herrmann (W45/SG Vorwärts Frankenberg) eine neue deutsche Bestleistung mit 3,02 Metern auf und verbesserte ihren eigenen Rekord um einen Zentimeter. Mit Spannung wurden auch die 800-Meter-Rennen erwartet. Im Rennen der W30 siegte überlegen Mandy Junghans (Dresdener SC 1898) in 2:11,45 Minuten.
2. Tag
Bei den Sprintentscheidungen über 100 Meter gab es wiederum einige Überraschungen. Nur im 100-Meter-Lauf der M30 Senioren kamen Zeiten unter elf Sekunden heraus durch Meister Jamie Eckford (LG Bamberg; 10,86 sec) und dem Zweitplazierten Robert Rissmann (LG Karlsruhe; 10,94 sec) bei einem Gegenwind (1 m/sec).
Bei den Staffeln der 4 x 400 Meter der Senioren M60/M65 gab es nur eine Auseinandersetzung der elbländischen Vereine LG Alsternord Hamburg (4:19,21 min) und SG Medizin/VLG 1991 Magdeburg (4:40,46 min), den die Hamburger klar für sich entschieden.
Auf der langen Strecke über 5.000 Meter sorgte Marcus Zerres (M45/TV Waldstraße Wiesbaden), der sich bis 4.000 Meter in einer Dreiergruppe zurückhielt und erst danach dramatisch anzog und gleich 60 Meter Abstand hinter sich ließ, um dann im Ziel mit fast 120 Metern in 16:12,09 Minuten zu gewinnen. Bereits am Vortag wurde er Vizemeister über 800 Meter in 2:03,37 Minuten und setzte am letzten Tag noch einen weiteren Vizemeistertitel über 1.500 Meter drauf.
Bei der Entscheidung über 10.000 Meter der M30 war das Feld – wie überhaupt bei den Langstrecken – recht dünn gesät. Bereits nach 1.500 Metern war die kleine Masse gesprengt und lange Zeit liefen Oliver Uhlig (SC DHfK Leipzig) und Torsten Matthes (LAV Halensia) Runde für Runde zusammen, bis Oliver Uhlig eine Vorentscheidung erzwang, um dann in 31:52,06 Minuten als sicherer Sieger durch das Ziel zu gehen und Torsten Matthes auf Platz zwei zu verweisen, der tags zuvor bereit die 5.000 Meter in 14:34,89 Minuten gewann.
3. Tag
Strahlend blauer Himmel lag über dem Zittauer Gebirge und Temperaturen um 24 Grad waren ideale Voraussetzungen für die Sprintentscheidungen über 200 Meter.
Manfred Hiller (M45 TuS Huchting Bremen) versuchte sich - nach seiner Verletzung im letzten Jahr - im Hochsprung und kam mit 1,60 Metern auf Platz 6. Dafür konnte er mit 25,3 Sekunde das 200-Meter-Finale nicht erreichen.
Katja Behrend (W45/SV Großhansdorf) machte als Meisterin über 100 Meter auf sich (12,68 sec) aufmerksam und wiederholte den Erfolg über 200 Meter mit 26,31 Sekunden. Stark umkämpft war das Finale der W40er Seniorinnen. Wie beim 100 Meter-Lauf wurden die Plätze unter Simone Noack (LG Neiße; 25,61 sec), Angela Rau (VfV Spandau; 26,17 sec) und Silvia Klimpfinger (LG Neiße; 26,45 sec), wobei nur die Platzierungen vertauscht waren.
Lange hat es gedauert, bis Anette Koop (W45/LG Emstal Dörpen) wieder eine nationale oder internationale Meisterschaft gewann. Energisch trat sie beim 1.500 Meter- Lauf auf den letzten 300 Metern an und verteidigte den Platz bis ins Ziel. Sie gewann in 5:07,19 Minuten.
Insgesamt kamen Trainer, Betreuer zu der Erkenntnis, dass sich die Reise nach Zittau wieder einmal gelohnt hatte. Die Veranstaltung war bestens organisiert, allerdings hat sich manch ein Aktiver den weiteren Weg bis ans Dreiländereck nicht zugetraut.