20.08.2004

Deutsche Siebenkämpferinnen noch ohne Tendenz

Christian Fuchs

Im Lager deutschen Siebenkämpferinnen ist bei den Olympischen Spielen in Athen nach den ersten zwei Disziplinen noch keine klare Tendenz abzusehen. Einem starken Start über die 100 Meter Hürden folgte ein Hochsprung-Wettkampf mit mehr Schatten als Licht.

Vor allem die routinierte Karin Ertl konnte dort ihre 1,83 Meter, die sie noch im Juni in Ratingen gesprungen war, nicht bestätigen. Mit 1,73 Metern blieb sie deutlich unter ihren Möglichkeiten, nachdem sie am Morgen die 100 Meter Hürden noch in guten 13,52 Sekunden zurückgelegt hatte.

Auch die WM-Achte Sonja Kesselschläger überzeugte im Hürdensprint (13,38 sec), doch der Hochsprung (1,76 m) blieb durchschnittlich. Recht zufriedenstellend startete dagegen die dritte DLV-Mehrkämpferin Claudia Tonn. Die blonde Paderbornerin hinterließ mit 13,90 Sekunden und 1,82 Metern einen guten Eindruck, der die Hoffnung auf den zweiten Siebenkampf ihrer Karriere klar jenseits der 6.000 Punkte schürt.

Carolina Klüft gibt Ton an

Im Zwischenklassement liegen Sonja Kesselschläger und Claudia Tonn mit jeweils 1.996 Punkten auf Platz neun, während Karin Ertl (1.938) auf Rang 16 etwas an Boden verloren hat. Insgesamt ist in Athen ein riesiges Feld von 34 Siebenkämpferinnen am Start.

Auf dem erwarteten Goldkurs bewegt sich dort die schwedische Weltmeisterin Carolina Klüft, die sich bereits zu Beginn wenig überraschend von ihrer Schokoladenseite zeigte und mit 2.212 Punkten klar vor den ebenfalls ausgesprochen gut gestarteten Karin Ruckstuhl (Niederlande) und Kelly Sotherton (Großbritannien; beide 2.100 Punkte) führt.

"Ich fühle mich exzellent", sagt die große Titelfavoritin, "mit meinen ersten zwei Disziplinen bin ich zufrieden, aber ich hatte auch das Gefühl, es hätte noch einen Tick besser laufen können. Im Hochsprung dachte ich schon, ich hätte die 1,94 Meter noch gepackt."

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