Deutsche Speerwerfer im Regen indisponiert
Die beiden deutschen Olympia-Speerwerfer Stephan Steding (Hannover 96) und Alexander Vieweg (SV schlau.com Saar 05 Saarbrücken) enttäuschten bei der wegen des Regens in Peking (China) erst verspätet gestarteten Qualifikation. Mit 70,05 bzw. 67,49 Metern fanden sie sich am Donnerstag im Nationalstadion gar nicht zurecht und blieben um Längen unter der geforderten Qualifikationsweite (82,50 m).
Diese übertrafen mit dem Letten Vadims Vasilevskis (83,51 m), dem Russen Ilya Korotkov (83,33 m) und dem finnischen Weltmeister Tero Pitkämäki (82,61 m) bei schwierigen Bedingungen allerdings nur drei Athleten.Titelverteidiger Andreas Thorkildsen (Norwegen) hatte Mühe, kam aber mit 79,85 Metern noch weiter. Prominenteste Opfer waren US-Rekordhalter Breaux Greer (73,68 m), der seine viel diskutierte Olympia-Nominierung nicht rechtfertigen konnte, und Ex-Weltmeister Sergey Makarov (Russland; 72,47 m), der damit bei seinem wohl letzten großen internationalen Wettkampf kläglich scheiterte.
Stephan Steding meldet Verletzung
Für Stephan Steding setzte sich die Achterbahnfahrt in dieser Saison mit einer Talroute fort. Mit nur 70,05 Metern bot der Hannoveraner eine ähnlich schwache Vorstellung wie schon bei den ebenfalls verregneten Deutschen Meisterschaften in Nürnberg (69,84 m).
Der 26-Jährige, der auch schon im letzten Jahr bei der WM an der Ausscheidung gescheitert war, machte eine Verletzung dafür verantwortlich: „Ich habe seit zwei Wochen eine leichte Rückenverletzung, es wurde im Wettkampf nach und nach immer schlimmer, die Muskulatur zog zu. Wenn ich meine Schmerztablette zwei Stunden später genommen hätte, wäre es gut gelaufen.“
So sei es „ein bisschen suboptimal“ gewesen. Er hofft nun, dass die Entzündung in zwei, drei Wirbelgelenken wieder verschwindet, wenn er „jetzt zwei, drei Wochen nichts“ mache.
„Ein Chaos“
Stephan Steding hatte bei seiner Olympia-Premiere nicht nur wegen des Regens und einer Verletzung Probleme: „Das war auch organisatorisch einer der fürchterlichsten Wettkämpfe. So ein Chaos.“
Ebenfalls nicht in den Wettkampf fand der U23-Europameister Alexander Vieweg. Er kam als ebenfalls 17. seiner Gruppe nicht einmal über die 70-Meter-Marke hinaus. Dabei hatte er drei gültige Versuche, in denen 67,49, 66,37 und 67,39 Meter gemessen wurden.
Schlecht verkauft
„Ich dachte, ich kann im ersten Versuch gleich einen ziehen. Der Speer ist mir immer wieder aus der Hand gerutscht, ich habe trotz Kleber keinen Gripp bekommen“, suchte der 22-Jährige nach einer Erklärung. Die Enttäuschung stand ihm dabei ins Gesicht geschrieben: „Ich glaube, ich kann das nicht so einfach abhaken. Mit 67 Metern aus den Olympischen Spilene zu gehen, ist für mich sehr, sehr schwer.“
Doch klare Worte fand er. „Sch…! Das trifft’s am besten. Wir haben uns ziemlich schlecht verkauft“, stellte Alexander Vieweg zum Auftritt des deutschen Duos fest.
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