| Start im Januar

Deutsche Sportlotterie will Spitzensport-Förderung verbessern

Das Bundesministerium des Inneren (BMI) unterstützt den Spitzensport mit jährlich 130 Millionen Euro Fördergeldern, davon allein im Jahr 2015 mit 98 Millionen Euro für zentrale Maßnahmen. Die Deutsche Sportlotterie, die zu Beginn der Rückrunde der Fußball-Bundesliga Ende Januar an den Start geht, will dem Sport mittelfristig 60 Millionen Euro jährlich bringen, wenn es nach Geschäftsführer Gerald Wagener geht.
Peter Schmitt

Die Lizenz gab es Mitte des Jahres, doch erst in der vergangenen Woche kam die Befreiung vom Werbeverbot. „Dies ist ein weiterer Durchbruch und Meilenstein für eine Verbesserung der Spitzensportförderung. Dabei sind Effizienz und Transparenz unsere Grundlagen“, sagte Wagener.

Auch Diskus-Star Robert Harting (SCC Berlin) zeigte sich begeistert, dass nach einer langen Phase des Wartens der Countdown läuft:  „Ich bin froh, dass wir endlich loslegen können. Wir haben gewusst, dass wir einen langen Atem brauchen, aber den haben wir. Jetzt können wir dem Sport helfen.“

Idee entstand bei den Olympischen Spielen 2012

Die Idee einer Deutschen Sportlotterie als gemeinnützige Soziallotterie entstand bei den Olympischen Spielen 2012 in London (Großbritannien). Zusammen mit Diskus-Olympiasieger Robert Harting wurde akribisch an dem Projekt gearbeitet, um künftig Spitzensportler finanziell besser zu unterstützen. Wagener, der in den 80er Jahren selbst Leistungssportler gewesen ist (Leichtathletik und Bobfahren) hatte von da an ein Ziel: Mit der Sportlotterie olympische und paralympische Sportarten gezielt zu fördern.

Fünf Gesellschafter, mehrere Associated Partner und ein zehnköpfiger Beirat, in dem auch Robert Harting sitzt, wachen über das Projekt. Vierteljährlich wird ein Bericht einer Wirtschaftsprüfungsgesellschaft erstellt, der online abrufbar ist und zu 100 Prozent Auskunft über Einnahmen und Ausgaben gibt.

Positive Rückmeldung aus der Politik

Auch die Politik findet die Idee sehr gut. So sagte Dagmar Freitag, Vorsitzende des Sportsausschusses des Deutschen Bundestages: „Ich begrüße die Zielsetzung der Deutschen Sportlotterie, Gelder für unsere Spitzenathleten zu generieren, die schließlich in der Regel jedenfalls ein Einkommen von deutlich unter 1.000 Euro monatlich zur Verfügung haben. Ein Mindestmaß an sozialer Sicherheit ist aus meiner Sicht jedoch unverzichtbar, um sich als junger Mensch auf Hochleistungssport und im Idealfall auch noch parallel dazu auf eine Ausbildung zu konzentrieren. Von daher wünsche ich der Sportlotterie im Sinne der Athletinnen und Athleten einen erfolgreichen Start!“

Die Deutsche Sporthilfe ist mit ihrer Tochtergesellschaft Sporthilfe GmbH an der Deutschen Sportlotterie beteiligt. Vorstandvorsitzender Michael Ilgner ist von der Idee begeistert und appelliert vor dem Start im Januar:  „Wir haben von Anfang an diesem Modell vertraut. Jetzt liegt es auch an den Bürgern, dass sie mit einer Beteiligung die deutschen Athleten unterstützen.“

Förderung erhöhen

Dabei ist derzeit folgende Verteilung der Gelder vorgesehen: Die ersten 12 Millionen Euro gehen an die Stiftung Deutsche Sporthilfe. Welche Athleten in den Genuss der Förderung kommen, entscheidet der Beirat der Sportlotterie. Ziel ist es, die Förderung der A-Kader-Athleten von 300 Euro auf 1.000 Euro plus ein 200 Euro-Versicherungspaket zu erhöhen. Zusätzlich soll die Nationale Anti-Doping-Agentur NADA gefördert werden.

Die Befürchtung, dass die Sportlotterie eine zu starke Konkurrenz für andere Lottogesellschaften ist, hat Dr. Heinz-Georg Sundermann, Geschäftsführer von Lotto Hessen, klar verneint: „Es wird keine negativen Beurteilungen durch die Lottogesellschaften der Länder zu einer Zusammenarbeit zwischen Landesverbänden und der Deutschen Sportlotterie geben. Die Geldzuflüsse an die Landessportbünde und Landesfachverbände werden in keiner Weise geändert.“  Lotto Hessen ist Mitgesellschafter der Deutschen Sportlotterie und kümmert sich um die technische Abwicklung der Lotterie.

So funktioniert die Sportlotterie

Der Claim der Deutschen Sportlotterie lautet: „Wir machen Sieger. Und Gewinner!“ Und wie funktioniert die Sportlotterie? Jeder Mitspieler muss eine achtstellige Gewinnkombination richtig voraussagen: 5 Mal eine Farbe der Olympischen Ringe, 1 Mal eine Wintersportart, 1 Mal eine Sommersportart, 1 Mal eine Medaillenkombination.

Sollte alles richtig getippt sein, gibt es 500.000 Euro als Höchstgewinn. Die Ziehung erfolgt ab Ende Januar 2015 immer am Freitag. Die Loslotterie ist personalisiert und wird bundesweit online gespielt. In Hessen auch an den Lotto-Annahmestellen. Ein Los kostet 2,50 Euro plus 50 Cent Bearbeitungsgebühr.

Interessantes Modell auch für die Vereine

Auch für die Vereine ist es ein interessantes Modell zusätzliche Fördergelder zu bekommen. So kann sich rechtzeitig vor dem Start jeder Verein über die Homepage der <link http: www.deutsche-sportlotterie.de _blank>Deutschen Sportlotterie, die gerade neu erstellt wird, registrieren lassen, bekommt einen Code und gibt ihn an Mitglieder weiter, die volljährig sind und profitiert mit insgesamt acht Prozent an jedem Los, das die Vereinsmitglieder mit dem Vereinscode erwerben. 

Am Ende des Abrechnungszeitraumes wählt der Verein zwischen der Auszahlung der Provision in Geld- und Sachleistungen.  Letztlich soll es nur Gewinner geben: Die Athleten, die besser gefördert werden und alle, die bei der Sportlotterie ab Ende Januar 2015 mitspielen, um dem Sport zu helfen.

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