| Abendmeeting

Deutsche Sprint-Asse messen sich in Erfurt

Erfurt ruft – und die Stars kommen. Zum Abendsportfest des Erfurter LAC wird am Dienstag (3. Februar) Deutschlands Sprintelite erwartet, zudem haben sich viele namhafte Mittelstreckler angekündigt. Einen Tag später werden die Stoß- und Sprungdisziplinen beim Abendsportfest des ASV Erfurt im Mittelpunkt stehen. Der Eintritt für beide Veranstaltungen ist frei.
Sandra Arm

Zwei Tage Spitzensport der Extraklasse. Und mittendrin Julian Reus. Für den 26-Jährigen, der für den TV Wattenscheid 01 startet, ist die Erfurter Leichtathletik-Halle sein „Wohnzimmer“. Der schnellste deutsche Sprinter lebt und trainiert in der thüringischen Landeshauptstadt und sieht seinem Start über 60 Meter mit großer Vorfreude entgegen. „Die besten deutschen Sprinter in der Halle begrüßen zu dürfen, in der ich tagtäglich trainiere, ist großartig.“

Nach Erfurt gelockt hat Julian Reus beispielsweise Christian Blum (TV Wattenscheid 01) und Lucas Jacubczyk (SCC Berlin). Die drei schnellsten Deutschen der aktuellen Hallensaison verbindet derzeit zweierlei: die Erfüllung der Norm für die Hallen-EM in Prag (Tschechische Republik; 6. bis 8. März) und eine Hallen-Bestzeit von 6,56 Sekunden.

In Düsseldorf noch mit angezogener Handbremse

Inwieweit eine Zeit unter 6,60 Sekunden am Dienstag möglich ist, lässt der Deutsche 100-Meter-Rekordler Reus offen: „Eine Zeit von unter 6,60 Sekunden traue ich mir im Laufe der Hallensaison auf jeden Fall zu. Christian und Lucas sind ebenfalls dazu in der Lage. Ob es am Dienstag schon soweit ist, das wird man sehen. Das hängt dann auch von der Tagesform ab.“

Beim Meeting am vergangenen Donnerstag in Düsseldorf lief Julian Reus mit angezogener Handbremse. Mit 6,76 Sekunden blieb er ein Zehntel über seiner bisherigen Saisonbestleistung. „Der Wettkampf in Düsseldorf lief nicht wirklich, wie ich es mir vorgestellt hatte. In den letzten Wochen hatte ich wieder vermehrt Probleme mit der Kniekehle und habe mich nicht getraut, voll reinzuhauen. Das Vertrauen hole ich mir in den nächsten Rennen aber wieder!“, schrieb der gebürtige Hanauer auf seiner Facebookseite.

Die nächste Chance gibt’s nun in Erfurt. Neben Blum und Jacubczyk mit dabei sind auch Alexander Kosenkow (TV Wattenscheid 01) und Sven Knipphals (VfL Wolfsburg), die zur Silber-Staffel der EM in Zürich (Schweiz) gehörten, Aleixo-Platini Menga (TSV Bayer 04 Leverkusen) sowie Roy Schmidt und Robert Hering (beide LAZ Leipzig). Angesichts des starken Teilnehmerfeldes spricht Reus gar von einer „vorgezogenen Meisterschaft“.

Homiyu Tesfaye testet über 800 Meter

Der WM-Fünfte über 1.500 Meter Homiyu Tesfaye (LG Eintracht Frankfurt) und Olympia-Teilnehmer Sören Ludolph (LG Braunschweig) werden über 800 Meter ihre Form testen.

Nach eineinhalbjähriger Verletzungspause will Sebastian Keiner (Erfurter LAC) wieder angreifen. Der 25-Jährige feierte bei den thüringischen Hallenmeisterschaften sein Comeback. „Ich will 2015 an meine alten Leistungen anknüpfen und sie, wenn es geht, auch ein bisschen steigern.“ Die 800 Meter waren eine erste gute Standortbestimmung (1:49,00 min). Am Dienstag geht es über 1.500 Meter, in denen er der Konkurrenz um Nico Sonnenberg (LG Eintracht Frankfurt) die Stirn bieten und seine Bestenleistung steigern will.

Sujews, Krause & Co. auf den Mittelstrecken

Das Frauenfeld über 800 Meter führt Elina Sujew (LG Eintracht Frankfurt) an. Gemeinsam mit ihrer Zwillingsschwester Diana weilte sie bis vor wenigen Tagen noch im Trainingslager in Kenia. Beim Meeting in Karlsruhe gaben beide die erste Visitenkarte der Hallensaison ab.

Mit viel Spannung wird das Rennen über 1.500 Meter erwartet. Gemeldet haben unter anderem Diana Sujew (LG Eintracht Frankfurt), Annett Horna (LC Rehlingen), Gesa Felicitas Krause (LG Eintracht Frankfurt) und Konstanze Klosterhalfen (TSV Bayer 04 Leverkusen), die im vorigen Jahr die deutsche U18-Hallenbestleistung auf 4:21,52 Minuten gesteigert hatte und nun versucht, an die Leistung anzuknüpfen. Hindernisspezialistin Tina Donder (Erfurter LAC) peilt auf der Unterdistanz eine neue persönliche Bestzeit an.

Überflieger Max Heß im Dreisprung

Nicht weniger Spannung verspricht der Folgetag, an dem ab 18:30 Uhr die Stoß- und Sprungdisziplinen im Fokus stehen. Das Feld der Dreispringer führt Team-Europameister Andreas Pohle (ASV Erfurt) an. Mit seinem Teamkollegen Marcel Kornhardt hat der 33-Jährige starke Konkurrenz im Nacken. In einer überragenden Form präsentiert sich gegenwärtig Max Heß (LAC Erdgas Chemnitz), der im Weitsprung mit 8,03 das erste Ticket für die Hallen-EM löste. Für das zweite im Dreisprung fehlen dem 18-jährigen Nachwuchstalent 21 Zentimeter. Gefordert sind 16,55 Meter.

Weit hinaus geht es momentan für Kristin Gierisch (LAC Erdgas Chemnitz). Zuletzt schraubte die 24-jährige Dreispringerin ihre Bestleistung auf 14,30 Meter. „Ein Start von Kristin Gierisch ist zwar noch offen, aber möglich“, teilte der Veranstalter mit. Gemeldet haben indes Sabrina Mickenautsch (LAC Erdgas Chemnitz) und Birte Damerius (TSV Rudow). Vom LC Jena steht die Deutsche Rekordlerin Katja Demut im Weitsprung in der Meldeliste.

Zum krönenden Abschluss gehen die Kugelstoßer auf Weitenjagd. Bei den Männern haben bisher Altmeister Andy Dittmar (BIG Gotha), Leonid Ekimov (LC Paderborn) und Hendrik Müller (LAC Erdgas Chemnitz) gemeldet. Bei den Frauen gehen Lokalmatadorin Luise Weber (ASV Erfurt), Diana Steinhoff (LV 90 Erzgebirge) und Sarah Schmidt (LV 90 Erzgebirge) an den Start.

Jugend darf vor den Hauptwettkämpfen ran

Vor den Hauptwettkämpfen misste sich der Nachwuchs. Im Weitsprung haben mit Maximilian Wegner (ASV Erfurt) und Tom Kleeberg (LV 90 Erzgebirge) bereits zwei der gemeldeten Athleten die Sieben-Meter-Marke übersprungen. Christian Röder, Robin Cyriax (beide ASV Erfurt) und Dominik Kagel (SC Neubrandenburg) haben die Marke ebenfalls im Visier.

Bei den jungen Kugelstoßern ist Patrick Müller (SC Neubrandenburg) das Maß der Dinge. In Rochlitz wuchtete er die Sechs-Kilo-Kugel auf Bestleistung von 20,72 Meter. Der Sieg wird wohl nur über den 18-Jährigen gehen. Dahinter kämpfen Merten Howe (SC Neubrandenburg), Tony Zeuke, Malte Dörner (beide LV 90 Erzgebirge) und Benedikt Hertel (ASV Erfurt) um die weiteren Platzierungen.

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