Deutsche Staffelsprinter als Schnellste weiter
Als Schnellste der Vorläufe zogen am Samstagvormittag die deutschen Staffelsprinter bei den Europameisterschaften in Barcelona (Spanien) in den Endlauf ein. Tobias Unger, Marius Broening (beide LG Stadtwerke München), Alexander Kosenkow (TV Wattenscheid 01) und Martin Keller (LAC Erdgas Chemnitz) boten in 38,75 Sekunden eine gute Vorstellung.
Dabei hatte das Team kurzfristig noch den Ausfall von Sebastian Ernst auszugleichen. Der Wattenscheider, der eigentlich hätte laufen sollen, zog sich auf dem Aufwärmplatz eine leichte Zerrung am Beuger zu und musste verzichten. Für ihn rückte Martin Keller ins Team. Die geplante Reihenfolge Tobias Unger, Sebastian Ernst, Alexander Kosenkow, Marius Broening wurde getauscht in Tobias Unger, Marius Broening, Alexander Kosenkow und Martin Keller. Mit guten Wechseln sicherte das Team den Finaleinzug, wo sie planen, in der gleichen Besetzung zu laufen.Zu den größten Konkurrenten wird dort sicherlich Frankreich zählen. Die Franzosen schonten im Vorlauf ihren Vorzeigesprinter Christophe Lemaitre, hatten dafür mit Jimmy Vicaut aber einen anderen Nachwuchssprinter am Start. Der 18-Jährige hatte bei den gerade zu Ende gegangenen U20-Weltmeisterschaften in Moncton Bronze über 100 Meter gewonnen. Mit einem nicht optimalen ersten Wechsel liefen die Franzosen hinter Portugal (39,09 sec) in 39,12 Sekunden die drittschnellste Vorlaufzeit.
Nicht im Finale stehen dagegen die Briten, die in 39,49 Sekunden lediglich die neuntschnellste Zeit liefen, nachdem sie den letzten Wechsel total verpatzt hatten. Marlon Devonish lief zu nah an Mark Lewis-Francis heran, dieser bekam das Staffelholz nicht zu fassen, musste sich umdrehen und mehrmals nach dem Holz greifen, bevor er es endlich in den Händen hatte.
Stimmen zum Wettkampf:
Tobias Unger (LG Stadtwerke München):
"Wir müssen morgen wieder so wechseln wie heute, kein Risko eingehen. Dass die Briten und die Italiener raus sind, bedeutet nicht viel. Uns kann genauso ein Fehler passieren, deshalb müssen wir konzentriert bleiben. Wir dürfen nicht überheblich werden und schon Richtung Medaille schielen. Die Zeit ist für den Morgen sehr anständig."
Alexander Kosenkow (TV Wattenscheid 01):
"Ich konnte nur den Spanier vor mir sehen und nach 20 Metern habe ich ihn überholt. Da wusste ich, wir liegen vorne. Die Franzosen sind mit der B-Mannschaft gelaufen. Die werden morgen zwei Starke einwechseln und sind immer noch Favoriten. Wenn wir unsere Medaille abholen können, sind wir glücklich."
Martin Keller (LAC Erdgas Chemnitz):
"Auf der Zielgeraden habe ich erst einmal Gas gegeben. Als ich dann merkte, die Italiener kommen nicht ran, bin ich kontrolliert nach Hause gelaufen. Ich kam unverhofft in die Staffel. Ich habe es erst eine halbe Stunde vorher erfahren. Sebastian Ernst hat sich beim Warmmachen leicht gezerrt. Deshalb bin ich nervöser gewesen, als normal. Ich habe meine Aufgabe aber trotzdem umgesetzt."
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