Deutsche Stimmen vom Europacup in Malaga
Die deutsche Mannschaft musste sich am Mittwoch und Donnerstag (28./29. Juni) beim Europacup in Malaga (Spanien) dem Vergleich mit den anderen großen Leichtathletik-Nationen in Europa stellen. leichtathletik.de verrät Ihnen, wie die DLV-Asse am zweiten Tag ihre Auftritte in Spanien einschätzten.
Petra Lammert holte sich den Sieg (Foto: Möldner)
Petra Lammert: (Kugelstoßen; 1. Platz; 19,36m):"Ich habe versucht, mein Ding zu machen. Augen zu und durch! Ich bin froh, dass ich die 19 Meter geschafft habe. Darüber freue ich mich umso mehr. Ich bin ganz entspannt in den Wettkampf gegangen, weil ich aufgrund meiner Vorleistungen wusste, dass ich eine gute Leistung bringen kann. Das Abschneiden der Mannschaft hat mich in keinster Weise belastet, auch wenn es mir leid tut, dass es nicht so läuft. Schon beim Einstoßen habe ich gemerkt: es ist okay, darauf kannst du aufbauen. Dann hat es zum Glück geklappt. Ich finde es toll, dass ich beim Europacup gewonnen habe. Jetzt will ich bei der Europameisterschaft die Quali überstehen und soweit wie möglich nach vorne kommen."
Jan Fitschen (3.000m; 4. Platz; 8:30,12 min):
"Ich wäre gern noch weiter vorn gewesen. Vielleicht hätte ich früher die Initiative ergreifen sollen, da stimme ich meinem Trainer zu. Insgesamt geht das Rennen aber in Ordnung, zumal ich nach dem ganzen Reisestress mit leichten Magenproblemen in Malaga eingetroffen bin. Das Trainingslager in St. Moritz hat mir bisher sehr gut getan. Ich bin ja zum ersten Mal direkt aus der Höhe zu einem Wettkampf gefahren, aber das hat sich in diesem speziellen Rennen nicht bemerkbar gemacht. Wir haben nicht gut abgeschnitten, es gab bekanntlich mehrere Ausfälle. Aber das müssen wir abhaken, denn wir haben in diesem Jahr in Göteborg noch etwas vor. Wir dürfen uns nicht aus der Ruhe bringen lassen!"
Betty Heidler (Hammerwerfen; o.g.V.)
"Noch tiefer geht es nicht. Mir tut es vor allem für die Mannschaft leid, dass ich vier Fehlversuche hatte. Ich habe jetzt noch keine Erklärung dafür, warum es so gelaufen ist. Eins ist auf jeden Fall klar: So kann ich nicht zu den Deutschen Meisterschaften fahren. Eigentlich wollte ich eine Wettkampfpause machen, aber das geht jetzt nicht. Ich bin voll motiviert in den Wettkampf gegangen, war normal angespannt und hatte auch nach dem ersten Fehlversuch keine Angst, aber heute hat nichts geklappt. Eigentlich dachte ich, ich hätte meinen schwachen Auftritt bei der WM in Helsinki verarbeitet, aber offenbar ist das nicht der Fall."
René Herms (800m; 8. Platz; 1:47,53 min)
"Ich ärgere mich über mich selbst. Ich hatte mit einem ganz anderen Rennverlauf gerechnet. Ich war zu weit hinten und konnte am Ende nicht mehr zulegen. Jetzt muss ich mich in Cuxhaven und bei den Deutschen Meisterschaften steigern."
Lars Riedel (Diskuswerfen; 2. Platz; 63,47 m):
"Die Zeiten von Gateshead, wo wir 2000 viele Siege hatten, ist einfach vorbei. Wenn du im Europacup nur wenige Siege holst, dann ist es schwer, ganz vorne zu landen. Meinen eigenen Wettkampf möchte ich gar nicht groß kommentieren. Dass ich mehr kann, weiß jeder."
Kirsten Bolm (100m Hürden; 2. Platz;
"Ich wollte noch schneller laufen, aber im Finish bin ich noch nicht die Alte. Der richtige Endspurt hat gefehlt. Eine Hürde mehr und es hätte gereicht. Man spürt schon den Druck, wenn es in der Mannschaft nicht so läuft. Ich dachte mir, liegt ein Fluch auf unserer Mannschaft oder liegt es daran, dass die Fußballer so gut sind, das wir so schlecht sind? Wer hier gewonnen hat, hat bei der EM noch lange nicht gewonnen. Innerhalb der Mannschaft versuchen wir uns aufzumuntern, denn die, die ihre Leistung nicht gebracht haben, sind schon geknickt. Ich glaube nicht, dass wir eine schlechte Mannschaft haben, auch wenn wir sicherlich nicht das gezeigt haben, was wir uns erhofft haben. Wichtig für mich ist es jetzt, Wettkämpfe bis zur EM zu bestreiten. Ich starte in Athen, Lausanne, bei der DM und in Helsinki."
Tobias Unger (200m; 9. Platz 21,17 sec):
"Ich habe den Start verschlafen. Hinzu sind meine Probleme mit der Achillesferse gekommen. Ich konnte den linken Fuß nicht voll belasten. Das muss jetzt sofort behandelt und untersucht werden, denn bis zur EM bleibt nicht mehr viel Zeit. Mir tut es leid für das Team, aber irgendwie haben wir den Wurm drin."
Die Resultate finden Sie in unserer Ergebnisrubrik...