Deutsche Stimmen vom Europacup in Malaga
Die deutsche Mannschaft muss sich am Mittwoch und Donnerstag (28./29. Juni) beim Europacup in Malaga (Spanien) wieder im Vergleich mit den anderen großen Leichtathletik-Nationen in Europa bewähren. leichtathletik.de verrät Ihnen, wie die DLV-Asse am ersten Tag ihre Auftritte in Spanien einschätzten.
Markus Esser wurde in Malaga Vierter (Foto: Chai)
Jürgen Mallow (Leitender Bundestrainer):"Wir können nicht zufrieden sein. Es gab einige wenige erfreuliche Leistungen, aber es gab zu viele Enttäuschungen. Es wird schwer sein, unser Ziel zu erreichen, aber es ist nach wie vor nicht unmöglich, dass wir uns für den Weltcup qualifizieren. Zu gewinnen ist nichts mehr, aber um den zweiten Platz werden wir kämpfen."
Franka Dietzsch (Diskuswerfen; 1. Platz; 65,54 m):
"Es wäre schade, wenn wir uns nicht für den Weltcup qualifizieren würden, aber noch haben wir ja einige Asse. Die Windbedingungen waren heute sehr schwer, aber ich freue mich natürlich, dass ich meinen Europacupsieg wiederholt habe. Nach dem ersten ungültigen Versuch war ich wütend, aber dann hat es ja noch geklappt. Wichtig ist jetzt, dass ich bis zur EM verletzungsfrei bleibe."
Monika Gradzki (800m; 2. Platz; 2:04,13 min)
"Ich war gut eingestellt. Ich war super motiviert vor dem Lauf, habe mich im Vorfeld richtig gefreut, auch wegen der starken Konkurrentinnen. Bei rund 200 Metern gab es Stehversuche, dann musste ich nach vorne gehen. Dass es nach am Ende noch mal eng wurde, habe ich schon gemerkt. Zum einen habe ich auf die Leinwand geschaut, zum anderen spürst du so was einfach. Die waren ja fast neben mir, aber ich habe mich nach vorn geschmissen. Für eine richtig gute Zeit war es zu windig. Natürlich war die Zeit nicht so toll. Aber mit dem zweiten Platz kann man sehr zufrieden sein. Insgesamt denke ich, was die Weltcup-Qualifikation betrifft, sieht es nicht so gut aus wie im letzten Jahr, aber wir sollten die Hoffnung nicht aufgeben. Denn morgen haben wir eine zweite Chance. Deshalb hoffe ich, dass wir noch nach vorne kommen. Ich kann mich jetzt wesentlich besser auf internationale Wettkämpfe einstellen. Nervosität gehört dazu, aber ich kann das jetzt besser kontrollieren."
Nastja Ryshich (Stabhochsprung; 3. Platz; 4,55 m):
"Es war der Wahnsinn. Es war sehr heiß und der Wettkampf hat sehr lange gedauert. Ich bin jetzt völlig ausgelaugt. Die Rahmenbedingungen waren alles andere als gut. Es war schwer, die Spannung zu halten. Ich habe lange gehofft, dass sogar Platz zwei möglich ist, aber letztlich war nicht mehr drin. Ich hoffe natürlich, dass ich bei der EM dabei bin. Daran werde ich arbeiten. Wir müssen jetzt beim Europacup weiter kämpfen, aber noch können wir in Athen beim Weltcup dabei sein."
Claudia Hoffmann (400m; 3. Platz; 52,81 sec):
"Bin mit meinem Lauf nur fifty-fifty zufrieden, da ich eine bessere Zeit laufen wollte. Für die Mannschaft ist Platz drei natürlich gut. Es waren extreme Windverhältnisse. Die Hitze fand ich weniger dramatisch. Insgesamt wollte ich einfach schneller laufen."
Sabrina Mockenhaupt (3.000m; 4. Platz; 9:05,20 min):
"Ich hätte gerne die Polin noch eingeholt, aber das war heute nicht drin. Nach meiner Verletzung dauert es eben noch, bis ich wieder ganz zu alter Stärke zurückgefunden habe. Heute habe ich wieder einmal gemerkt, dass ich keine Hitzeläuferin bin. Trotzdem habe ich am Ende noch einmal alles gegeben und muss nicht unzufrieden sein."
Markus Esser (Hammerwurf; 4. Platz, 77,05 m):
"Ich habe mich heute mehr als dusselig angestellt. Es ist ärgerlich, das ich meinen schlechtesten Saisonwettkampf ausgerechnet beim Europacup abgeliefert habe. In diesem Jahr fehlt mir einfach noch die internationale Erfahrung, doch für die EM macht mich das nicht nervös. In Göteborg will ich eine Medaille holen. Ich hoffe, die deutsche Elf stellt sich am Freitag bei der Fußball-WM gegen Argentinien nicht so dusselig an wie ich heute."
Marion Wagner (100m; 5. Platz; 11,43 sec):
"Die Zeiten waren insgesamt nicht so toll, ich bin aber dennoch zufrieden. Es war schwer in diesem Feld. Von Beginn an ging die Post ab. Meine Beschleunigung war nicht so gut, aber am Ende war es okay."
Ronny Ostwald (100m; 5. Platz; 10,29 sec):
"Ich wusste schon vorher, dass es zwischen Platz drei und sechs sehr eng werden würde. Ich wollte auf jeden Fall unter 10,30 Sekunden laufen und das hat geklappt. Dass Dwain Chambers wieder am Start war, hat bei meiner Vorbereitung auf den Lauf keine Rolle gespielt. Mein Start war gut. Ich weiß wirklich nicht, woran es bei der Staffel lag. Wir müssen das Ganze jetzt auf Video mal genau analysieren."
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