Deutsche Stimmen von der Hallen-EM
Bei der Hallen-EM in Paris (Frankreich) sind am Sonntagnachmittag die letzten Medaillen vergeben worden. Die DLV-Athleten wollten ihre Chancen zum Abschluss nutzen, die Bilanz aufzubessern. leichtathletik.de hat für Sie mit den deutschen Teilnehmern gesprochen.
Kristina Gadschiew (LAZ Zweibrücken) Bronze Stabhochsprung (4,65 Meter)Ich habe auf gar keinen Fall damit gerechnet. Ich habe mich auf meinen Wettkampf konzentriert, was mir die letzten Male nicht so gut gelungen ist. Ich hatte keine Ahnung, wo ich liege. 4,65 Meter waren schon super, ich wollte versuchen, einen drauf zu setzen und noch eine 4,70 Meter springen und erst den Wettkampf zu Ende springen. Erst dann wollte ich mich freuen. Sicher gefühlt habe ich mich gar nicht. Ich wollte mich nicht unter Druck setzten. Bei den letzten internationalen Wettkämpfen habe ich gedacht: Du musst deine Leistung abrufen. Du muss Bestleistung springen. Das hat nichts gebracht. Ich bin einfach verkrampft und konnte meine Sprünge nicht abrufen, wie ich es vorher konnte. Diesmal habe ich gedacht, egal auch wenn du reißt machst du deinen Sport weiter. Du gehst weiter ins Training. Schau einfach, was rauskommt.
Lisa Ryzih (ABC Ludwigshafen)
Siebte Stabhochsprung (4,50 m)
Ich habe alles versucht, aber ich war einfach nicht fit genug. Ich wollte das minimalste machen. In der Qualifikation ist das noch gelungen. Aber es hat die Explosivität gefehlt. Ich war zwei Wochen lang krank, hatte einen Virus mit Fieber. Ich konnte nicht trainieren und habe vor den Deutschen kaum Sprünge gemacht. Der Winter ist aber sowieso nicht so wichtig.
Janin Lindenberg (SC Magdeburg)
Fünfte 4x400 Meter Staffel (3:33,80 Minuten)
Es ist schwer, wenn mal als Letzte dran ist und sieht, dass nicht alles nach Plan läuft. Die anderen Nationen waren unheimlich stark. Damit haben wir im Vorfeld nicht gerechnet. Alles andere kann man erst sagen, wenn man das Rennen noch einmal gesehen hat.
Wiebke Ullmann (TSV Bayer 04 Leverkusen)
Fünfte 4x400 Meter Staffel (3:33,80 Minuten)
Für mich war es toll, dass ich diesmal kein Ersatz war, wie im letzten Jahr. Im Rennen war ich hinter der Ukrainerin, habe mich daran orientiert. Keine Ahnung, ob das schnell und gut war. Das weiß ich noch nicht.
Claudia Hoffmann (SC Potsdam)
Fünfte 4x400 Meter Staffel (3:33,80 Minuten)
Ich habe das gemacht, was ich konnte, das was drin war und es hat nur zu Platz fünf gereicht. Eigentlich wollte ich durch einen langen Bundeswehrlehrgang gar keine Hallensaison machen. Dann ist es doch dazu gekommen, dass ich bei den Deutschen gestartet bin. Dort bin ich Zweite über 400 Meter geworden. Es hieß immer, wir stellen eine 4x400 Meter Staffel. Dann habe ich gesagt: Okay, nehmen wir den Lauf mit und bereiten uns dann auf den Sommer vor.
Larissa Kettenis (SV Schlau.com Saar 05 Saarbrücken)
Fünfte 4x400 Meter Staffel (3:33,80 Minuten)
Es war alles sehr aufregend, es ist etwas anderes als bei deutschen Meisterschaften. Ich habe mich dazu verleiten lassen, für meine Verhältnisse etwas zu schnell anzugehen. Aber man muss versuchen, vorne mit zu laufen. Ich habe es hinten raus nicht halten können, aber ich habe mein Bestes gegeben.
Carsten Schlangen (LG Nord Berlin)
Vierter 1.500 Meter (3:41,55 min)
Es war überraschend, dass so stark Tempo gemacht wurde. Ich bin von einem anderen Rennverlauf ausgegangen. Nach der zweiten Runde habe mich dann darauf eingestellt, dass es schnell wird. Eigentlich hatte ich was drauf, vielleicht ist es etwas zu früh zu schnell geworden. Dann habe ich auch noch einen Fehler gemacht. Eigentlich hätte ich schon auf der Gegengeraden an dem Polen vorbei gehen müssen, der dann Dritter geworden ist. Ich habe mich auf einen Zweikampf eingelassen, aber ihn nicht durchgezogen. Das ist fatal. Dann wollte ich noch einen Versuch machen, auf der Zielgeraden, nach dem Motto: Hauptsache eine Medaille. Gold und Silber waren sowieso schon weg. Aber ich war zu müde. Vielleicht ist die Vorbereitung etwas zu kurz gewesen. Für den Trainingszustand war meine Form gut. Aber international reicht es anscheinend nicht, um zwei Rennen an zwei Tagen durchzustehen.
Robin Schembera (TSV Bayer 04 Leverkusen)
800 Meter (ausgestiegen)
Als vor mir der Sturz war, wollte ich ausweichen. Ich dachte auch, dass es kein Problem ist, weil vor mir zwei Meter Platz waren. Ich habe einen Schritt nach außen gemacht und mich dabei vertreten. Ich habe von der Hüfte aus einen starken Schmerz gemerkt, der bis ins Bein gezogen ist. In dem Moment ist alles zerbrochen. Ich wollte mir eins Herz fassen und mich wieder ran kämpfen. Die Beine wollten aber nicht mehr. Die Ärzte haben gesagt, dass der ISG-Bereich dicht war. Sie haben es wieder auf gedehnt und sagen, dass es langfristig okay ist. Der psychische Teil schmerzt momentan mehr.