Deutsche Stimmen von der Hallen-EM (1)
Zu Beginn der Hallen-EM in Paris (Frankreich) haben die Athleten am Freitagvormittag ums Weiterkommen und Finalplätze gekämpft. Manch einer musste dabei schon zu früher Stunde antreten. leichtathletik.de hat für Sie die Stimmen der deutschen Teilnehmer eingefangen.
Nils Winter (BSV Buxtehude)Elfter Weitsprung Qualifikationsgruppe B (7,61 m)
Der Anlauf saß nicht so gut wie in Leipzig. Deshalb sind die schlechten Weiten in den ersten beiden Versuchen zu erklären. Die Form ist noch da. In der Quali ist es egal, ob du Neunter wirst oder Letzter. Es geht darum, ins Finale zu kommen. Ich bin nicht hierher gefahren, um 7,85 Meter zu springen. Im letzten habe ich alles riskiert, aber es hat nicht gereicht. Der Sprung war ungültig. Bei meiner vierten Hallen-EM habe ich zum ersten Mal die Qualifikation nicht überstanden. Deshalb bin ich enttäuscht. Insgesamt bin ich aber gut durch den Winter gekommen, ich hoffe, dass im Sommer wieder eine Acht vor dem Komma steht.
Sebastian Bayer (Hamburger SV)
Dritter Qualifikationsgruppe A Weitsprung (7,91 m q)
Es war schwer, rein zu kommen. Beim ersten Versuch habe ich mich ausgebremst, ich war zu dicht am Brett. Die 7,91 Meter waren dafür okay. Danach haben wir den Anlauf korrigiert, vielleicht ein bisschen zu stark. Beim zweiten Sprung habe ich das Brett nicht getroffen. Was ich im ersten Versuch zu dicht war, bin ich im zweiten zu weit weg gewesen. Dann kommt in der Quali schnell der dritte Versuch, da hatte ich einen kleinen Wackler. Ich hoffe, die Weite reicht. Generell fühle ich mich gut. Leider gibt es hier in der Halle kein Tageslicht. Das finde ich schöner. Wenn ich im Finale dabei bin, wird alles auf eine Karte gesetzt.
Thomas Schneider (SC Potsdam)
Sieger Vorlauf 400 Meter (47,10 sec Q)
Dass es beim Einordnen eng wird, hatte ich erwartet. Das ist international immer so. Ich musste ein bisschen was tun, um vorne zu sein. Auf der Gegengeraden habe ich noch mit einem Angriff gerechnet. Der kam aber nicht. Ich wollte eine gute Bahn fürs Halbfinale haben. Die Zeit hätte ein bisschen besser sein können. Im Halbfinale laufe ich volle Attacke. Jeder will ins Finale. Ich bin aber optimistisch, dass es noch etwas schneller geht. Im Finale wäre eine Bestzeit toll.
David Gollnow (TSV 1862 Erding)
Zweiter Vorlauf 400 Meter (47,74 sec Q)
Ich bin zu langsam angegangen. Dann hatte ich alle vor mir. Ich musste bestimmt fünf Meter mehr laufen, als die anderen. Vielleicht ist die Bahn hier auch länger, die Zeiten waren ja noch nicht so toll. Ich habe mich nach 250 Metern aber noch gut gefühlt, es war locker. Mein erster Einzelstart bei großen Meisterschaften ist ein schönes Erlebnis. Im Halbfinale habe ich nichts zu verlieren. Dieses Rennen werde ich offensiver angehen.
David Storl (LAC Erdgas Chemnitz)
Sechster Qualifikation Kugelstoßen (20,01 m q)
Ich hatte mir vorgenommen, die Qualifikationsweite gleich im ersten Stoß zu schaffen. Es ärgert mich, dass es nicht gelungen ist. Ich war zu lahm in den Beinen. Der Ring war etwas anders, weil er abgeschliffen wurde. Mich nervt, wie der Wettkampf gelaufen ist. Allerdings fehlt mir ein wenig die Erfahrung in diesem Winter. Außer den Deutschen Hallen-Meisterschaften habe ich keinen Wettkampf gemacht. Ich bin hier her gefahren, um mich überraschen zu lassen.
Janin Lindenberg (SC Magdeburg)
Zweite 400 Meter Vorlauf (53,43sec Q)
Das Rennen war verhalten angegangen. Ich habe mich reingehängt, um Zweite zu werden. Das hat nicht weniger wehgetan. Trotzdem habe ich ein paar Kräfte sparen können. Wir wussten, dass es für den Zwischenlauf reichen wird und wollten uns ein paar Körner für den Abend aufheben. Richtig schnell zu laufen, wird da wahrscheinlich schwer - im Pulk. Bei den Deutschen Hallen-Meisterschaften in Leipzig konnte ich meine Bestzeit ganz frei laufen. Ich will mich gut präsentieren und die deutsche Fahne hoch halten.
Ralf Bartels (SC Neubrandenburg)
Dritter Kugelstoßen Qualifikation (20,33 Q)
Die Quali hat ihre ganz eigenen Gesetze. Wenn man da durch ist, ist man danach ein ganz anderer Mensch. Am Nachmittag ist der Wettkampf ganz anders. Gestern war der Ring noch sehr glatt. Er ist noch einmal abgeschliffen worden und war jetzt stumpf. Das hat bei einigen Athleten für Probleme gesorgt. Mein Stoß war auch nicht optimal. Heute Nachmittag halte ich 21 Meter für mich für möglich. Vor zwei Jahren hatte ich Bronze. Diesmal will ich wieder eine Medaille.
Katja Demut (TuS Jena)
15. Qualifikation Dreisprung (13,81 m)
Eigentlich habe ich mich gut eingesprungen. Ich habe keine Ahnung, was passiert ist, woran es gelegen hat, dass ich rausgeflogen bin. Ich habe den ersten Sprung gut getroffen. Ich dachte, der war weit, aber so gut war er dann doch nicht.
Carolin Nytra (MTG Mannheim)
Siegerin Vorlauf 60 Meter Hürden (7,96 sec Q)
Ich bin positiv in den Wettkampf gegangen. Die Vorbereitung war nicht optimal, deshalb sage ich: Spaß haben und sehen, was rauskommt. Ich habe diesmal keine Angst, die hat in Barcelona eine Rolle gespielt. Außerdem ist die „Vier“ meine Lieblingszahl und heute ist der 4. März. Vielleicht ein gutes Omen. Für den Sieg muss eine persönliche Bestzeit her. Bestimmt wird auch noch eine Läuferin vorne dabei sein, die man nicht auf der Rechnung hat. Heute Nachmittag bin ich dann aufgewacht und es sind mehr Zuschauer da. Das sind gute Voraussetzungen.
Nadine Hildebrand (LAZ Salamander Kornwestheim/Ludwigsburg)
Vierte Vorlauf 60 Meter Hürden (8,20 sec q)
Der Start war okay. Ich habe mich über den guten Start gefreut, anstatt einfach weiter zu laufen. Die Blöcke kommen mir hier entgegen, weil sie größer sind. Mein ganzer Fuß passt drauf. Ich kann mich besser abdrücken. Damit hatte ich in dieser Saison Probleme. Danach habe ich aber nichts draus gemacht. Kurz vor dem Ziel habe ich noch rüber geschielt, ich habe mich aber nicht mehr weit genug nach vorne geworfen. Aber egal, ich bin durchgekommen. Im Gegensatz zur letzten Hallen-EM möchte ich mich von Lauf zu Lauf steigern und nicht immer langsamer werden.
Cindy Roleder (LAZ Leipzig)
Dritte Vorlauf 60 Meter Hürden (8,09 sec Q)
Die Zeit ist total okay. 8,09 Sekunden im Vorlauf am Morgen, damit kann ich gut leben. Bahn und Halle sind super. Ich fühle mich wohl. Jetzt will ich schnell ins Hotel. Wir haben ein bisschen Zeit bis zum Halbfinale. Ich will mich ausruhen, Mittag essen und dann schauen wir mal, wie schnell es heute Nachmittag geht.
Hallen-EM - Der Weg durch die Qualis (1)
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