Deutsche Teams beim Europacup auf Lauerposition
Die deutschen Teams reihten sich nach dem ersten Tag beim Europacup in Bydgoszcz in der Zwischenwertung auf den vierten Plätzen in Lauerposition ein. Auf einen deutschen Einzelsieg wartete man am Samstagnachmittag allerdings vergeblich. Mit jeweils zweiten Plätzen waren Markus Esser, Ingo Schultz, Steffi Nerius, Franka Dietzsch und Claudia Gesell die Aktivposten.
DLV-Kapitän Ingo Schultz wurde in Bydgoszcz über 400 Meter Zweiter (Foto: Chai)
"Im Hinblick auf die Zielsetzung haben wir nach dem ersten Tag noch alle Optionen", bilanzierte DLV-Generalsekretär Frank Hensel zur Halbzeit. Vor allem bei den Männern erwartet er am Sonntag einen spannenden Kampf um die vorderen Plätze. Im deutschen Männerteam sorgten Hammerwerfer Markus Esser (76,97 m) und Kugelstoßer Ralf Bartels (20,54 m) mit den Plätzen zwei und drei für einen ordentlichen Auftakt, während die DLV-Frauen mit einem "Salto Nullo" von Stabhochspringerin Carolin Hingst bei der Einstiegshöhe von 4,20 Metern bereits eingangs des Tages einen bitteren Rückschlag hinnehmen mussten und wichtige Punkte verloren.
Franka Dietzsch (Diskus; 61,42 m) und Claudia Gesell (800m; 2:01,27 min) gaben danach aber mit jeweils als Zweite erkämpften sieben Zählern wieder die Richtung zu einem Teamrang im vorderen Klassement vor.
Ingo Schultz Zweiter
Auch Ingo Schultz, der Europameister über 400 Meter, konnte nicht für den ersten deutschen Einzelsieg sorgen. Der Bergedorfer musste sich nach gewohnt offensiver Eröffnung auf der Zielgerade in 45,50 Sekunden noch dem kampfstarken Briten Tim Benjamin (45,37 sec) geschlagen geben.
Steffi Nerius, die WM-Dritte von Paris, verfehlte mit 59,42 Metern die 60-Meter-Marke. Trotzdem fuhr die Leverkusener Speerwerferin als Zweite ebenfalls sieben wichtige Punkte für den DLV ein.
Starke Sprintstaffel
Ein Sonderlob verdiente sich von den deutschen Europacup-Neulingen am Samstag vor allem die junge Potsdamerin Antje Möldner, die mit einem sehr überlegten 3.000-Meter-Rennen in 9:07,51 Minuten als Fünfte eine neue persönliche Bestleistung lief.
Positiv fielen außerdem Hochspringer Roman Fricke, der mit 2,27 Metern und dem 3. Platz seine gute Form bestätigte, und die 4x100-Meter-Staffel der Männer, die mit einem starken Youngster Till Helmke als Schlussläufer in 38,76 Sekunden als drittplatziertes Quartett auch an der Bewertung im Weltvergleich, der über die Olympia-Qualifikation entscheidet, arbeiten konnte. Dafür gab es Extralob von Frank Hensel: "Läuferisch hatten wir schon lange keine so starke Staffel mehr."
Für die insgesamt wertvollsten Ergebnisse des ersten Europacup-Tages sorgten bei nicht idealen äußeren Bedingungen vor allem die russische 400-Meter-Läuferin Olga Kotlyarova (50,09 sec), deren dreispringende Landsfrau Anna Pyatykh (14,85 m) sowie die Briten Carl Myerscough (Kugel; 20,85 m) und Chris Tomlinson (Weitsprung; 8,28 m/w). Über einen neuen Landesrekord freute sich die Griechin Fani Chalkia (54,16 sec) auf den 400 Meter Hürden.
Ashia Hansen wieder verletzt
Böse erwischt hat es in Bydgoszcz die britische Dreispringerin Ashia Hansen. Gerade von einer Verletzung wiedergenesen, musste die Europameisterin erneut einen schweren Rückschlag hinnehmen und nach einem Sprung noch in der Grube minutenlang am Knie behandelt werden. Für sie dürfte die Olympiasaison gelaufen sein, ehe sie überhaupt richtig begonnen hat.
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