Deutsche Ultraläufer auf Sizilien erfolgreich
Am vergangenen Sonntag, 17. Oktober, wurde mit dem Palermo-Supermarathon über 50 Kilometer erstmals eine European Challenge über die kürzeste Meisterschaftsdistanz im Ultramarathonlauf ausgetragen. Der Einladung der IAU folgten sieben Verbände mit ihren Athleten. Zusammen mit den offen gemeldeten Teilnehmern waren so über 100 Aktive am Start.
Simone Stöppler war auf Sizilien als Fünfte beste deutsche Frau (Foto: Mühl)
Auch der DLV entsandte mit Birgit Schönherr-Hölscher (PV Triathlon Witten), Simone Stöppler und Carmen Hildebrand (beide SSC Hanau-Rodenbach) sowie Dr. Thomas Miksch (TV Jahn Kempten), DUV-50 km-Meister Jochen Kümpel (LG Kreis Ahrweiler) und Volkmar Mühl (SSC Hanau-Rodenbach) zwei vollständige Teams.Der Start erfolgte um 9 Uhr morgens in Mondello, einem kleinen Vorort von Palermo, bei bereits 25 Grad Celsius. Angesichts der steigenden Temperaturen sowie einer ausgesprochen profilierten Streckenführung hatten sich die deutschen Athletinnen und Athleten eine zurückhaltende Anfangstaktik auferlegt.
Hervorragender Tag für Jochen Kümpel
Jochen Kümpel erwischte dabei einen hervorragenden Tag und nahm bei Kilometer 20 eine Position in der erweiterten Spitze ein, Dr. Thomas Miksch folgte im Minutenabstand. Ganz vorne machte der 100-Kilometer-Weltcupsieger von Winschoten, Mario Ardemagni, das Tempo. Bei den Frauen lag die Britin Roslyn Alexander in Front, gefolgt von ihrer Landsmännin Danielle Sanderson sowie 100-Kilometer-Europameisterin Monica Casiraghi. Birgit Schönherr-Hölscher lag als schnellste Deutsche auf Position acht.
Jochen Kümpel erreichte bei seinem Debüt im DLV-Nationalteam schließlich einen vor dem Start nicht für möglich gehaltenen dritten Rang in 3:14:21 Stunden! Der Italiener Mario Ardemagni siegte in 3:04:32 Stunden vor dem Briten Dominic Croft (3:11:07 h). Da Dr. Thomas Miksch und Volkmar Mühl sich mit Platz sechs in 3:34:22 Stunden sowie Platz zehn in 3:39:11 Stunden ebenfalls noch unter den Top-Ten platzierten, errang das DLV-Männerteam am Ende die Silbermedaille hinter Italien vor Irland!
Teams jeweils Zweite
Bei den Frauen übernahm nach Kilometer 30 die Britin Danielle Sanderson die Führung und gewann vor Rosly Alexander und Monica Casiraghi. Birgit Schönherr-Hölscher hatte sich bereits auf Platz vier vorgearbeitet, als ihr ein höchst unglückliches Missgeschick mit einem Streckenposten, der sie falsch wies, eine zusätzliche Distanz von einem Kilometer einbrachte. Im Ziel belegte sie dennoch Platz sechs (3:51:22 h)! Unmittelbar vor ihr lief Simone Stöppler in 3:49:00 Stunden auf Platz fünf ein. Auch Carmen Hildebrand schaffte auf Platz acht mit einer Zeit von 3:53:15 Stunden noch eine hervorragende Leistung. Die DLV-Damen belegten mit ihrer bemerkenswert ausgeglichenen Mannschaftsleistung ebenfalls Platz zwei hinter Großbritannien und vor Italien!
Sicher trug die hohe Ausstiegsquote von annähernd 50 Prozent mit zum Erfolg der deutschen Athletinnen und Athleten bei. Es bestand allgemein Übereinstimmung, dass von einem "Hitzemalus" von acht bis zehn Minuten ausgegangen werden konnte. Ob aus dieser kontinentalen Veranstaltungspremiere eine dauerhafte Einrichtung werden kann, wird abzuwarten sein, wie auch der neue IAU-Präsident Dirk Strumane betonte.