Deutsche Viertelmeiler laufen hinterher
Die deutsche 4x400 Meter Staffel der Männer hat bei den Olympischen Spielen in London (Großbritannien) den Einzug ins Finale verpasst. Im ersten von zwei Vorläufen kamen die vier Viertelmeiler des Deutschen Leichtathletik-Verbands (DLV) in 3:03,50 Minuten als Sechste ins Ziel und musste dabei mehr Weg zurücklegen, als ihnen lieb war.
Jonas Plass (asics-Team Wendelstein) machte den Anfang für das DLV-Quartett und übergab auf Kamghe Gaba (LG Stadtwerke München). Dieser musste sich nach einem starken Antritt des zunächst hinter ihm liegenden Belgiers Jonathan Borlée am Ende des Feldes einreihen.Kurz vor dem Frankfurter kamen eingangs der Zielgerade sowohl der kenianische als auch der südafrikanische Staffel-Läufer zu Fall. So fand sich das DLV-Quartett zur Hälfte des Rennens auf Rang sechs wieder.
Holpriger Lauf
Eric Krüger (SC Magdeburg) startete mit einem unfreiwilligen Schlenker um einen belgischen Läufer auf die vorletzte Teilstrecke. Thomas Schneider (Dresdner SC 1898) musste als Schlussläufer zunächst einen Hüpfer über einen vor ihm auf dem Boden liegenden Polen absolvieren.
Dies war sinnbildlich für einen holprigen Vorlauf, in dem die DLV-Athleten fast zwei Sekunden über der Saison-Bestzeit der EM in Helsinki (Finnland) blieben und nicht in die Vergabe um die Final-Tickets eingreifen konnten.
Ausgeschieden sind auch die Südafrikaner, deren zweiter Läufer Ofentse Mogawane sich an der Schulter verletzte und nicht mehr an Oscar Pistorius übergeben konnte. Auch die Jamaikaner kamen nicht ins Ziel. Den stärksten Eindruck hinterließen die Bahamas und die USA, die im zweiten Vorlauf zeitgleich nach 2:58,57 Sekunden die Ziellinie überquerten und als einzige Staffeln unter drei Minuten blieben.
STIMMEN ZUM WETTKAMPF:
Jonas Plass (Asics Team Wendelstein):
Die ersten 300 Meter waren geil. Ich war schon neben dem Polen und habe mich echt gut gefühlt. Dann war die Luft raus. Von einem auf den anderen Moment wurden meine Beine schwerer. Dementsprechend war’s noch weit, bis der Kamghe endlich dort stand und ich den Stab abgeben konnte. Alles in allem ist es alles andere als perfekt gelaufen.
Kamghe Gaba (LG Stadtwerke München):
Wir hätten auf gar keinen Fall damit gerechnet, dass es so läuft. Unser Ziel war es, in der Besetzung Bestzeit zu laufen. Wir wollten ganz klar drei Sekunden schneller sein als das, was wir hier heute angeboten haben. Die letzten Trainingseinheiten, die Werte, die wir abrufen konnten, das hatte eigentlich alles dafür gesprochen. Dass es dann dermaßen nach hinten losgeht, ist sehr enttäuschend. Mit der Situation müssen wir uns erst einmal anfreunden.
Eric Krüger (SC Magdeburg):
Für mich ist es eine positive Erfahrung hier dabei gewesen zu sein. Das war ein Kindheitstraum. Trotzdem ist es traurig, weil wir das Finale eben nicht erreicht haben. Das wäre gut möglich gewesen. Wir hatten uns ausgemalt, dass die Briten, Südafrika und Belgien in jedem Fall vor uns sind und dann wir kommen. Dass es so ein schwieriges Rennen wird, hätte ich auch nicht gedacht. Ich musste offensiv anlaufen, nachdem wir recht weit hinten dran waren. Ich musste eine relativ große Lücke zu Polen zulaufen. Ich habe trotzdem noch versucht, auf der zweiten Hälfte zu attackieren. Ich bin zwar noch an Belgier herangekommen, aber nicht so weit nach vorne, dass man sagen kann, Thomas ist noch bei den ersten Drei, Vier dabei.
Thomas Schneider (Dresdner SC):
Wenn man das Holz bekommt, geht es darum das Beste zu geben. Für mich ging es dann darum, den fünften Platz herauszukämpfen. Damit wir dann über die Zeit eine Chance haben. Das habe ich leider nicht geschafft und jetzt bin ich natürlich total enttäuscht.
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