Deutsche Weitspringer mit Medaillenchancen
Als Beste beendeten Sebastian Bayer (Bremer LT; 8,12 m) und Nils Winter (Team Referenznetzwerk Leverkusen; 8,04 m) am Samstagvormittag die Weitsprung-Qualifikation bei der Hallen-EM in Turin (Italien) und haben nun berechtigte Medaillen-Hoffnungen. Der Wolfsburger Christoph Stolz schied nach drei ungültigen Versuchen aus.
Von Nils Winter wurde nicht nur ein weiter Sprung, sondern letztlich auch einiges an Überzeugungsarbeit gefordert, nachdem die Kampfrichter seinen zweiten Versuch zunächst ungültig gegeben hatten. „Es war absolut kein Abdruck zu sehen“, berichtete er. „Durch einen Spike war bloß ein Holzsplitter auf das Plastilin geflogen.“Die Verantwortlichen ließen sich letztlich recht schnell davon überzeugen, den Sprung zu messen. Mit 8,04 Metern stellte der 31-Jährige nicht nur eine neue persönliche Hallen-Bestleistung auf, sondern überbot auch die für das direkte Weiterkommen geforderten 8,00 Meter.
Starke Konkurrenz
„Ich bin top in Form“, zeigte sich Nils Winter für das Finale optimistisch. „Aber die Konkurrenz ist stark. Wenn ich noch einmal ein paar Zentimeter drauf packen kann, kann ich auch nach den kleinen runden Dingern gucken“, sagte er mit Anspielung auf die Medaillen. Einen klaren Favoriten kann er jedenfalls nicht ausmachen.
Das sieht auch Sebastian Bayer so: „Eine Handvoll Athleten können um den Sieg mitspringen und dazu zähle ich auch Nils und mich.“ Am Samstag qualifizierte er sich mit 8,12 Metern als bester Springer beider Qualifikationsgruppen für das Finale, benötigte dafür aber drei Versuche, wovon der erste ungültig war. „Danach habe ich kurz gedacht ‚Mist, wieder so wie in Göteborg und Peking‘. Aber dann bin ich cool geblieben.“ Seinen Versuch auf 8,12 Meter bezeichnete er als technisch schlecht.
Dreimal rot für Christoph Stolz
Kein Glück hatte hingegen der Wolfsburger Christoph Stolz. Bei allen seiner drei Versuche ging die rote Fahne nach oben. „Das darf einfach nicht passieren“, gab er selbstkritisch zu. Vor jedem Sprung hatte er seinen Anlauf nach hinten verlängert, war aber trotzdem dreimal übergetreten. „Einmal ist mir das bislang passiert. Irgendwann bei Deutschen Jugend-Meisterschaften“, bemerkte er sarkastisch. „Aber ein bisschen Risiko musste ich auch gehen.“
Im Finale traut er sowohl Nils Winter als auch Sebastian Bayer eine Medaille zu, prognostiziert aber: „Das wird ein enges Ding.“ Die Chancen der Deutschen auf Edelmetall wurden auch dadurch größer, dass sowohl der Grieche Loúis Tsatoumas als auch der Franzose Salim Sdiri, die in diesem Winter mit 8,20 bzw. 8,17 Metern die europäische Hallen-Bestenliste anführen, als Zwölfter (7,79 m) bzw. Zehnter (7,91 m) in der Qualifikation ausschieden.
Das Finale findet am Sonntag um 16:45 Uhr statt.
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