Deutsche Werfer glänzen in Thum
Eine lange Saison neigt sich dem Ende entgegen. Aber zum 10-jährigen Jubiläum des Thumer Werfertags drehten die deutschen Wurf-Asse am Freitagabend noch einmal richtig auf. Christina Schwanitz (LV 90 Erzgebirge; 20,04 m) und David Storl (LAC Erdgas Chemnitz; 21,15 m) bescherten ihrem Trainer Sven Lang bei seinem Heimspiel zwei Siege. Im Speerwurf gelang Thomas Röhler (LC Jena) mit 83,75 Metern der zweitbeste Wurf seiner Karriere.
Es war ein stimmungsvoller Abend in Thum im Erzgebirge. Für das Werfer-Meeting waren fast alle 4.000 Einwohner des Örtchens auf den Beinen: Rund 3.500 Zuschauer fanden den Weg ins Stadion. „Das war für die Region ein Top-Event“, sagte Kugelstoß-Bundestrainer Sven Lang, der nicht nur als Coach, sondern auch als Organisationsleiter im Einsatz war.Für ein besonderes Ambiente sorgten sechs große Helium-Ballons, die das Stadion erleuchteten. „Eine Flutlicht-Anlage haben wir nicht“, erklärte Sven Lang, der 1990 den LV 90 Thum gegründet hatte, aus dem später der LV 90 Erzgebirge hervorging. Der Erfolgs-Coach zeigte sich rundum zufrieden mit der Veranstaltung, denn nicht nur die Atmosphäre passte, sondern auch die Leistungen.
David Storl besiegt Geburtstagskind
Vize-Weltmeisterin Christina Schwanitz konnte zum fünften Mal in dieser Saison einen Wettbewerb mit einer Weite jenseits der 20-Meter-Marke abschließen. „Das war stark. 20 Meter geht auch nicht jeden Tag“, sagte sie. Der zweite Platz ging an Josephine Terlecki (SC Magdeburg; 18,00 m), die ihre Vereinskollegin Nadine Kleinert (17,36 m) auf Rang drei verwies.
Weltmeister David Storl ließ mit einem Stoß auf 21,15 Meter den Olympiasieger Tomasz Majewski (20,56 m) hinter sich. Der Pole hatte dennoch allen Grund zum Feiern, denn er wurde am Freitag 32 Jahre alt und erhielt prompt ein Geburtstagsständchen der Thumer Zuschauer. Ralf Bartels (SC Neubrandenburg; 18,55 m) verabschiedete sich vom Publikum mit Rang vier.
Im Speerwurf ließ Thomas Röhler die Enttäuschung der Weltmeisterschaften hinter sich, bei denen die 80-Meter-Marke aufgrund technischer Probleme außer Reichweite war. In Thum fehlten ihm nur 20 Zentimeter zu seiner drei Monate alten Bestleistung. Da hatte der Tscheche Petr Frydrych (79,14 m) deutlich das Nachsehen.
Nadine Müller mit 60 Metern zufrieden
Das Diskuswerfen entschied Nadine Müller für sich. Die WM-Vierte aus Halle an der Saale warf 60,82 Meter und verwies Jade Lally aus Großbritannien mit 57,19 Metern auf den zweiten Platz. Dritte wurde die Polin Joanna Wisniewska (57,05 m).
„Hier ging es nicht mehr um viel. Man lässt die Saison ausklingen und sich noch ein bisschen feiern. Von daher kann man mit der Weite zufrieden sein“, sagte die Deutsche Meisterin. Bis zum Saisonende bestreitet die 27-Jährige noch zwei Wettkämpfe: Am Montag (3. September) geht’s nach Zagreb (Kroatien), am Freitag (6. September) fliegt ihr Diskus beim Diamond League-Finale in Brüssel (Belgien).
Für das kommende Jahr kündigte Nadine Müller eine größere Weite in Thum an. „Nächstes Jahr greife ich den Stadionrekord an. Der steht schon viel zu lange. Da kommt mir keine Verletzung dazwischen“, sagte die Hallenserin. Den Bestwert in Thum hält seit 2006 die Neubrandenburgerin Franka Dietzsch mit 64,50 Metern.
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Mit Material der Deutschen Presse-Agentur (dpa)