Deutsche WM-Starter verdienen Vertrauen
Bei der Auftakt-Pressekonferenz des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) bei der WM in Moskau (Russland) hat DLV-Präsident Dr. Clemens Prokop am Freitag die Glaubwürdigkeit der Athleten betont, die beim Saisonhöhepunkt am Start sind. In der Diskussion um positive Dopingfälle in der Leichtathletik bezog er sich dabei insbesondere auf die deutschen Athleten, die intensiver getestet würden als alle anderen.
Dr. Clemens Prokop führt die positiven Dopingtests der vergangenen Wochen auch auf ein verbessertes Kontrollsystem zurück. Wer dabei unauffällig geblieben ist, verdient aus Sicht des DLV-Präsidenten Vertrauen.Die DLV-Athleten zählen zu den am häufigsten getesteten der Welt. Im Jahr 2012 hat es bei den deutschen Leichtathleten 1.461 Trainingskontrollen gegeben, dazu kamen rund 100 Trainingskontrollen des Weltverbandes IAAF und weitere Wettkampfkontrollen. "Eine beachtliche Zahl", erklärte Dr. Clemens Prokop. Trotz aller Schwächen des Kontrollsystems: Dass keine positiven Tests vorliegen, spreche für ein Höchstmaß an Glaubwürdigkeit der Athleten.
Image des Sprints hat gelitten
Durch die positiven Dopingtests hat gerade der Ruf der Sprintszene im Vorfeld der WM gelitten. "Man hatte das Gefühl, es wird schwer, acht Finalisten zu finden", so Dr. Clemens Prokop mit Blick auf die positiven Kontrollen bei Tyson Gay (USA), Asafa Powell, Sherone Simpson und Veronica Campbell-Brown (alle Jamaika).
Der DLV-Präsident sieht darin aber auch einen Beweis dafür, dass verbesserte Kontrollen funktionieren und ein Plus an Glaubwürdigkeit, für alle Athleten, die in Moskau sind. "Die Sportler, die hier am Start sind, verdienen Vertrauen, weil sie trotz vermehrter Tests nicht positiv getestet wurden." Das gelte auch für die acht Männer, die am Sonntagabend (11. August) um den Titel des schnellsten Mannes der Welt sprinten werden.
Forderung nach Anti-Doping-Gesetz erneuert
Mit Blick auf die Diskussion um die Studie über Doping in Westdeutschland wiederholte Dr. Clemens Prokop seine Forderung nach gesetzlichen Regeln gegen Doping und strafrechtliche Folgen für alle, die sich nicht daran halten. "Ich habe das Gefühl, die Mehrheit der Athleten und die Mehrheit der Bevölkerung ist dafür." Auch in der Politik sieht er entsprechende Bewegung und hält ein Anti-Doping-Gesetz in der nächsten Legislaturperiode für möglich.
Die Forschungsarbeit der Berliner Humboldt Universität und der Universität Münster über Doping-Praktiken in der Bundesrepublik müsse komplett veröffentlicht, Ross und Reiter genannt werden. "Auch um Athleten zu rehabilitieren, die nicht in das Dopingnetz verstrickt waren."
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