| Winterwurf-Europacup

Deutsche Wurf-Teams wollen in Leiria in die Top Drei

Zwischen individuellen Zielen und Teamgeist: Für 17 deutsche Werfer steht am kommenden Wochenende beim Winterwurf-Europacup in Leiria die erste internationale Standort-Bestimmung der Freiluft-Saison bevor. Gegen teils hochklassige Konkurrenz haben sie sowohl die Überprüfung der eigenen Form als auch den Erfolg der Mannschaft im Blick.
Silke Morrissey

Die Flüge sind gebucht, die Hotelzimmer reserviert, Absagen gab es laut Bundestrainer Wurf Jürgen Schult keine mehr – es kann also losgehen ins portugiesische Leiria, wo am kommenden Wochenende (14./15. März) Athleten aus fast 40 Nationen Europas die Wurfsaison eröffnen.

Der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) schickt 17 Athleten nach Leiria, darunter Mannschaften der U23-Juniorinnen und -Junioren und der Frauen sowie Einzelkämpfer Thomas Röhler (LC Jena), der im Speerwurf die Fahne für die deutschen Männer hochhält.

Die weiblichen Teams der Aktiven und U23 reisen als Titelverteidiger an: Sie haben 2014 an selber Stelle im Kugelstoßen, Diskus-, Hammer- und Speerwurf die meisten Punkte gesammelt. In die Wertung fließt pro Nation und Disziplin jeweils das Resultat des besten Athleten oder der besten Athletin ein, addiert werden für diese Leistungen die entsprechenden Punkte aus der internationalen Punktetabelle.

Starkes Frauen-Aufgebot

Die deutschen Frauen haben in Leiria den nächsten Coup im Visier, schließlich haben sich zahlreiche deutsche Topathletinnen angekündigt, unter ihnen die EM-Dritten im Diskuswurf und Speerwurf Shanice Craft (MTG Mannheim) und Linda Stahl (TSV Bayer 04 Leverkusen). Beide hatten 2014 mit Einzelsiegen zum Team-Erfolg beigetragen.

Im Team dürften die DLV-Werferinnen nur schwer zu schlagen sein, und von der Papierform her zählen sie auch in den Einzel-Wettbewerben zu den Favoritinnen – müssen sich hier aber mit zum Teil hochklassiger Konkurrenz messen.

In den Diskusring steigt zum Beispiel Vize-Welt- und Europameisterin Mélina Robert-Michon (Frankreich). Im Hammerwerfen ist die WM-Fünfte Anna Bulgakova (Russland) dabei, die 67-Meter-Werferin Martina Ratej aus Slowenien kann im Speerwerfen ihre Routine ausspielen. Im Kugelstoßen haben sich gar die ersten Drei der Hallen-Europameisterschaften von Prag (Tschechische Republik) angekündigt.

Thomas Röhler mit 80er zum Auftakt?

Thomas Röhler hat gute Erinnerungen an Leiria, startete er hier doch im Vorjahr gleich mit einer 80-Meter-Weite in die Saison, genauer gesagt mit 81,17 Metern und Rang zwei. Diesmal darf der Speerwerfer vom LC Jena sogar mit dem Sieg liebäugeln, auch wenn mit U23-Europameister und 86-Meter-Werfer Zigismund Sirmais (Lettland) der Vorjahressieger im Feld ist.

Ohne deutsche Beteiligung – die DLV-Kandidaten auf die weiteren Startplätze in Leiria haben zugunsten der Vorbereitung auf die Sommersaison verzichtet – aber mit einigen Top-Namen finden die weiteren Männer-Wettbewerbe statt. Im Hammerwerfen stehen mit Krisztian Pars (Ungarn) und Pawel Fajdek (Polen) der Olympiasieger und der Weltmeister in der Meldeliste. Diskuswerfer Viktor Butenko (Russland) hat sein Wurfgerät in diesem Jahr schon auf 65 Meter geschleudert. Und im Kugelstoßen sind mit Marco Fortes (Portugal) und Georgi Ivanov (Bulgarien) zwei 21-Meter-Stoßer im Feld.

Hussong und Pudenz mit guten Chancen

Im Speerwurf-Wettbewerb der U23-Altersklasse ist der DLV mit einer Athletin vertreten, die schon bei den Aktiven internationale Wettkampf-Luft schnuppern durfte: Die EM-Siebte von Zürich (Schweiz) Christin Hussong (LAZ Zweibrücken) kann sich Siegchancen ausrechnen. Einzige 60-Meter-Werferin im Feld der U23-Diskuswerferinnen ist die Potsdamerin Kristin Pudenz.

Der Leitende Bundestrainer Wurf Jürgen Schult betonte, dass der Winterwurf-Europacup besonders in der U23-Altersklasse eine wichtige Standort-Bestimmung sei, gepaart mit einer Portion Extra-Motivation. „Jeder Athlet verfolgt individuelle Ziele. Aber wir haben eine richtig gute Truppe zusammengestellt und der Teamgeist, der da entsteht, macht das Ganze sehr reizvoll.“ Sein Wunsch: alle drei Mannschaften in den Top Drei zu platzieren.

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