Deutschen Hindernisläufern klebt Pech an den Fersen
Die deutschen Hindernisläufer Damian Kallabis wurden in den Vorläufen regelrecht vom Pech verfolgt. Damian Kallabis ging grippegeschwächt in den Endlauf und bekam dort noch eine Fleischwunde ab, Filmon Ghirmai stürzte vier Runden vor Schluss an einem Hindernis und verlor so den Anschluss an die Konkurrenten.
Damian Kallabis musste nach dem Vorlauf genäht werden (Foto: Kiefner)
Ein Österreicher setzte sich dagegen im ersten Vorlauf gut in Szene. Günther Weidlinger übernahm von Anfang an frech die Initiative. Er suchte sein Heil in der Offensive, während sich der Deutsche Damian Kallabis von Anfang an mühte. Nach 2.000 Metern hatte sich bereits eine Spitzengruppe mit fünf Athleten herausgebildet. Dann folgte mit etwas Abstand der Portugiese Mario Texeira und ein weiteres Grüppchen mit dem heftig kämpfenden Damian Kallabis. Der Stuttgarter verlor immer mehr den Anschluss an die Spitze und musste schließlich auch seine Konkurrenten ziehen lassen. Während das Spitzenquintett die Plätze der vier Direktfinalisten unter sich ausmachte, hatte Damian Kallabis alle Mühe, nicht die rote Laterne abzubekommen. Die Spanier Antonio Jimenez (8:27,61 min) und Luis M. Martin (8:27,66 min) liefen das Finale am Ende locker nach Hause. Es folgte der Franzose Bouabdallah Tahri (8:28,16 min) vor dem Russen Roman Usov (8:28,71 min). Der Österreicher Günther Weidlinger, der tapfer kämpfte, wurde Fünfter (8:28,93 min). Er stolperte am letzten Wassergraben und verdrehte sich dort den Fuß: „Deshalb habe ich den vierten Platz verschenkt.“
Knüppeldick für Damian Kallabis
Für den Titelverteidiger von Budapest, Damian Kallabis, kam es knüppeldick. Eine schwere Grippe hatte ihn kurz vor der EM erwischt: „Ich bin total kraftlos, mir tut alles weh.“ Im Wettkampf erwischte es ihn dann auch noch einmal. Ein Konkurrent trat ihm in der ersten Runde in die Hacken. Mit einer Fleischwunde, die später mit drei problematischen Stichen nahe der Achillessehne genäht wurde, musste er das Rennen in 8:51,39 Minuten zu Ende laufen. Und es war gelaufen...
Dem Pliezhausener Filmon Ghirmai erging es im Anschluss kaum besser. Er stürzte vier Runden vor Schluss an einem Hindernis, nachdem er sich vorher wacker geschlagen hatte. Den Rückstand konnte der Deutsche Meister nicht mehr wettmachen. Mit einer Zeit von 8:44,55 Minuten kam er erschöpft ins Ziel. „Ich habe meine Zukunft ja noch vor mir“, suchte er nach dem Positiven.
Der Europarekordhalter Simon Vroemen gewann den zweiten Vorlauf in 8:29,64 Minuten vor einem weiteren starken Österreicher, Martin Pröll (8:30,03 min). Vincent Le Dauphin aus Frankreich (8:30,52 min) wurde Dritter.