Deutscher Doppelerfolg in Lausanne
Speerwerferin Christina Obergföll ist nicht zu bremsen. Zum fünften Mal in dieser Saison beendete sie am Dienstag beim Super Grand-Prix-Meeting in Lausanne (Schweiz) einen Wettkampf mit einer Weite jenseits der 66 Meter. Die Europarekordlerin aus Offenburg schleuderte diesmal ihren Speer auf 66,91 Meter. Europameisterin Steffi Nerius (TSV Bayer 04 Leverkusen) belegte dahinter Platz zwei mit 63,12 Metern vor der Tschechin Barbora Spotakova (60,89 m).

Christina Obergföll setzt die Weitenjagd in Lausanne fort (Foto: Krebs)
Einen sehr guten Stabhochsprung-Wettbewerb zeigte Brad Walker (USA). Der Hallen-Weltmeister verbesserte den Meeting-Rekord um einen Zentimeter auf 5,91 Meter. Im ersten Versuch bezwang er diese Höhe, scheiterte dann im Anschluss dreimal am US-Rekord von 6,04 Meter. Die Australier Paul Burgess (5,75 m) und Steve Hooker (5,70 m) folgten auf den Plätzen. Europacupsieger Tim Lobinger (ASV Köln) musste sich mit Platz vier (5,70 m) begnügen, Lars Börgeling (TSV Bayer 04 Leverkusen) kam nicht über 5,40 Meter hinaus.12,88 Sekunden zeigte die Zeitnahme im Stadion im letzten Jahr an, Weltrekord über 110 Meter Hürden für Olympiasieger Liu Xiang. Das war, nachdem sich der Chinese und der US-Amerikaner Dominique Arnold ein packendes Rennen geliefert hatten. Keine Zeiten unter 13 Sekunden wurden diesmal gemessen, aber Liu Xiang bewies auch bei den kühlen Temperaturen seine Klasse und siegte in 13,01 Sekunden.
Besagter Dominique Arnold, der im Vorjahr nach 12,90 Sekunden ins Ziel stürmte, musste sich mit Platz sechs (13,26 sec) zufrieden geben. Sein Landsmann Anwar Moore wurde Zweiter mit persönlicher Bestzeit (13,12 sec). Altmeister Allen Johnson zeigte sein schnellstes Rennen der Saison (13,24 sec).
Thomas Blaschek überzeugt im B-Lauf
Im B-Lauf lief Thomas Blaschek sein zweitschnellstes Rennen des Jahres. Der Leipziger überquerte die zehn Hürden in 13,42 Sekunden und musste sich nur David Oliver (USA; 13,34 sec) beugen. Schneller war der Vize-Eeuropameister nur zum Auftakt der Saison in Dessau (13,33 sec) gewesen.
Einen tollen Lauf zeigte Susanna Kallur über 100 Meter Hürden. Die Schwedin, die zuletzt am Freitag in Paris (Frankreich) 12,68 Sekunden gelaufen war, bot Weltmeisterin Michelle Perry (USA; 12,60 sec) einen tollen Zweikampf und musste sich erst auf den letzten Metern geschlagen geben. 12,62 Sekunden wurden für die Europameisterin gemessen.
Tyson Gay siegt klar
Tyson Gay erfüllte die Erwartungen der Zuschauer und legte einen Fabellauf über 200 Meter auf die Bahn. Der 24-Jährige, der sich bei den US-Trials in 19,62 Sekunden auf Platz zwei der ewigen Weltbestenliste setzte, startete von Bahn sechs furios, ließ seiner Konkurrenz nicht den Hauch einer Chance und lief nach 19,78 Sekunden vor dem Jamaikaner Usain Bolt (20,11 sec) und Wallace Spearmon (USA; 20,42 sec) ins Ziel.
Derrick Atkins von den Bahamas setzte sich über die 100 Meter durch (10,04 sec). Der 23-Jährige, der am 2. Juli in Athen (Griechenland) in 9,95 Sekunden einen neuen Landesrekord markiert hatte, distanzierte Churandy Martina (10,10 sec) von den Niederländischen Antillen und Shawn Crawford (USA; 10,13 sec). Die zweitschnellste Zeit des Abends über die kurze Sprintdistanz zeigte der Brite Marlon Devonish in persönlicher Bestzeit von 10,03 Sekunden im B-Lauf. Gleiches gelang seinem Landsmann Tyrone Edgar in 10,13 Sekunden.
Torri Edwards (USA) behauptete sich bei den Frauen über 100 Meter nach einem starkem Start in 11,00 Sekunden vor 200-Meter-Olympiasiegerin Veronica Campbell (Jamaika; 11,07 sec).
Carolina Klüft fliegt wie schon lange nicht mehr
Nach seinem Sieg in Paris setzte US-Meister James Carter am Genfer See seine Siegesserie über 400 Meter Hürden fort. In 48,30 Sekunden lag er am Ende knapp vor Landsmann Kerron Clement (48,31 sec). Angelo Taylor (USA), Olympiasieger von 2000, zeigte sich gegenüber seinem Start in der französischen Hauptstadt (48,73 sec) leicht verbessert (48,68 sec). Natalya Ivanova (Russland; 54,90 sec) siegte über die gleiche Strecke bei den Frauen.
Mit 6,84 Metern durfte sich Carolina Klüft über den Sieg im Weitsprung freuen. Der schwedische Superstar war zuletzt vor zwei Jahren bei der WM in Helsinki (Finnland) im Rahmen des Siebenkampfes unter regulären Bedingungen weiter gesprungen. Oksana Udmurtova (Russland; 6,65 m) und Tatyana Lebedeva (Russland; 6,60 m), die kurz davor im Dreisprung (14,47 sec) gewonnen hatte, kamen auf die Plätze. Eunice Barber (Frankreich) wurde Vierte (6,37 m).
Asafa Powell führt Staffel zum Sieg
Novlene Williams ist gegenwärtig gut drauf. Nach ihrem zweiten Platz über 400 Meter bei der Golden League in Paris siegte die Jamaikanerin in 50,71 Sekunden vor Amy Mbacke Thiam (Senegal; 51,03 sec). Bei den Männern setzte sich Gary Kikaya aus dem Kongo über die Stadionrunde durch (45,24 sec).
Vier Kenianer lagen am Ende im Ziel über 5.000 Meter in Front. Edwin Soi (13:10,21 min), Micah Kogo (13:10,68 min) und Menjo Kiprono (13:12,37 min) waren als Erste im Ziel. Die WM-Fünfte Maryam Jamal (Bahrain) gewann die 1.500 Meter (4:03,61 min) vor Iryna Lishchynska (Ukraine; 4:04,27 min) und Olga Yegorova (Russland; 4:04,64 min).
Bilal Mansour Ali aus Bahrain, der in Athen 3:31,49 Minuten gelaufen war, behauptete sich diesmal in 3:35,41 Minuten vor dem Franzosen Bouabdellah Tahri (3:36,13 min).
Nach seiner kurzen Verletzungspause ging Weltrekordler Asafa Powell mit der 4x100-Meter-Staffel Jamaikas an den Start und führte diese in 38,75 Sekunden als Schlussläufer zum Sieg.
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