Deutscher Rekord von Betty Heidler
Betty Heidler hat am Montagabend in Ostrava (Tschechische Republik) den deutschen Hammerwurfrekord auf 72,91 Meter verbessert. Diese Weite erzielte sie im letzten Durchgang. Bereits im Laufe der Konkurrenz übertraf die Frankfurterin allerdings mit 72,84 Metern die alte Bestmarke der Leverkusenerin Susanne Keil (72,74 m).
Betty Heidler knackte den deutschen Rekord (Foto: Chai)
"Die Reise nach Ostrava hat sich richtig gelohnt, ich hatte zum ersten Mal in diesem Jahr gute Bedingungen", sagte die Olympia-Vierte, die noch am Wochenende einen Wettkampf in Prag (Tschechische Republik) bestritten hatte.Die 72,91 Meter schätzte sie als "Riesenweite" ein, auch wenn diese nicht unbedingt überraschend kam: "Es war an der Zeit, es hat alles darauf hingedeutet." Betty Heidler sieht noch Steigerungspotzenzial und die 73-Meter-Schallmauer als nächstes Ziel.
Überraschung anstatt Prognose
"Wir warten schon seit längerem auf so ein Resultat", meinte DLV-Disziplintrainer Michael Deyhle, der die 22-Jährige auch als Heimtrainer betreut, "man plant keinen Rekord, aber passieren konnte das bereits die ganze Zeit."
Auf eine Prognose, wie weit es für Betty Heidler in diesem Jahr noch gehen könnte, wollte sich der Coach nicht einlassen: "Wir möchten die Leute lieber überraschen."
In die Weltspitze
Allerdings erhofft er sich einen neuen Anreiz durch die Rekordleistung, der den deutschen Frauen-Hammerwurf insgesamt wieder ein Stück nach vorne bringen könnte. Michael Deyhle stellt fest: "Wir wollen in die Weltspitze hinein. Wir haben vier Frauen, die dort hingehören."
Den Wettkampf in Ostrava, der einen Tag vor dem morgigen Grand-Prix-Meeting vorgelagert stattfand, gewann die glänzend aufgelegte Kubanerin Yipsi Moreno (74,69 m) vor der Weißrussin Olga Tsander (74,54 m). Betty Heidler wurde mit ihrem Rekordwurf noch vor der Sydney-Olympiasiegerin Kamila Skolimowska (72,31 m) Dritte und schöpfte auch daraus Mut: "Das zeigt, dass die anderen schlagbar sind."
Ihre nächsten Wettkämpfe sind am kommenden Wochenende in Fränkisch-Crumbach und danach in Lille (Frankreich; 10. Juni) sowie in Schönebeck (16. Juni) geplant.
Ergebnisse:
1. Moreno Yipsi (Kuba) 74.69
2. Tsander Olga (Weißrussland) 74.54
3. Heidler Betty (Deutschland) 72.91
4. Skolimowska Kamila (Polen) 72.31
5. Montebrun Manuela (Frankreich) 71.29
6. Daniová Martina (Slowakei) 67.89
7. Crawford Yunaika (Kuba) 66.92
8. Vrbenská Lucie (Tschechische Republik) 64.39