Deutsches Speerwurf-Trio komplett weiter
Im Speerwurf der Frauen bahnt sich bei den Olympischen Spielen in Peking (China) ein Showdown zwischen der Weltmeisterin Barbora Spotakova (Tschechische Republik) und Christina Obergföll (LG Offenburg) an. Beide glänzten am Dienstagmorgen in der Qualifikation mit Weiten von 67,69 bzw. 67,52 Metern.
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Europameisterin Steffi Nerius machte es dagegen spannend. Die Leverkusenerin übertraf erst im dritten Anlauf nach zwei Würfen, die unter 60 Metern gemessen wurden, mit 63,94 Metern die für das Olympia-Finale geforderten 61,50 Meter.
Damit verbuchte die 36-Jährige ihre zweitbeste Weite des Jahres und konnte frisches Selbstvertrauen für den Kampf um die Medaillen am Donnerstagabend (21. August) sammeln.
Nervöse Weltmeisterin überzeugt
Besser als Steffi Nerius war in der ersten Qualifikationsgruppe nur Weltmeisterin Barbora Spotakova. Die Tschechin wartete gleich im ersten Durchgang mit ihrer besten Weite von 67,69 Metern auf. „Das hat gepasst, ich war aber vorher nervös. Mein letzter Wettkampf war nicht besonders gut.“
Die Antwort von Christina Obergföll ließ in der zweiten Gruppe nicht lange auf sich warten. Die Europarekordhalterin jagte ihren Speer gleich mit ihrem ersten Wurf auf 67,52 Meter und zeigte, dass sie zu dem erwarteten Duell um Olympiagold bereit ist. Eine ähnliche Zitterpartie wie bei der letzten WM in Osaka (Japan) blieb ihr erspart. "Diesmal habe ich mir gesagt: Du machst im ersten Wurf das Ding perfekt - und es klappte."
Mit Blick auf das Finale gab sich Christina Obergföll optimistisch: "Barbora Spotakova kann sicher noch mehr. Aber ich auch. Vom Physischen her bin ich in der Form meines Lebens. Wenn ich die Technik auf die Reihe bringe, bin ich in der Lage, Bestleistung zu werfen."
Weltrekordlerin zittert
Die russische Medaillenanwärterin Mariya Abakumova kam auf 63,48 Meter. Eine soliden Eindruck hinterließen auch die Britin Goldie Sayers (62,99 m) und die Polin Barbara Madejczyk (62,81 m). Zunächst zittern musste Weltrekordhalterin Osleidis Menendez (Kuba) nach nur 60,51 Metern, die aber letztlich doch reichten. „Ich war zu passiv, bin es nicht aggressiv genug angegangen“, stellte sie fest.
Damit sind alle Favoritinnen und Medaillenkandidatinnen in das Finale eingezogen. „Nur Christina könnte Weltmeisterin Barbora Spotakova schlagen“, meinte Steffi Nerius in ihrer ersten Analyse. Sich selbst zählt die routinierte Athletin, die seit der EM 2002 jedes Jahr Edelmetall gewann, „zu den vier bis fünf anderen, die um Bronze kämpfen“.
Auch Katharina Molitor weiter
Die dritte deutsche Starterin, Katharina Molitor, konnte sich in der unerbittlichen Konkurrenz von insgesamt 54 Speerwerferinnen, die um zwölf Plätze kämpften, ebenfalls behaupten.
Mit Rang vier in ihrer Gruppe und 60,92 Metern aus dem dritten Durchgang, damit blieb sie weniger als einen Meter hinter ihrer Bestleistung (61,74 m) zurück, komplettiert sie nun das deutsche Trio in der Runde der Besten, die sich in zwei Tagen trifft.
Kopftuch-Läuferin gewinnt Vorlauf
Die 200-Meter-Vorläufe der Frauen brachten am Dienstagvormittag keine Überraschungen. Vorne waren die bekannten Namen um Muna Lee (USA), die in 22,71 Sekunden das schnellste Rennen abspulte, und Titelverteidigerin Veronica Campbell-Brown (Jamaika; 23,04 sec).
Weiter in den Vordergrund schob sich auch Kopftuch-Läuferin Rakia Al-Gassra (Bahrain; 22,81 sec), die auch ein Rennen für sich entschied.
Naide Gomes versagen die Nerven
In der Weitsprung-Ausscheidung avancierte Naide Gomes zur tragischen Figur. Die mit 7,12 Metern als Weltjahresbeste angereiste Portugiesin wurde nach zwei ungültigen Versuchen nervös, geriet bei ihrem letzten Sprung in den Trippelschritt und landete so bei nur 6,29 Metern, die das unvermeidliche Aus bedeuteten. Weitere prominente Ausfälle waren die Neu-Türkin Karin Mey Melis (6,42 m), die Kubanerin Yargelis Savigne (6,49 m), die erfahrene Russin Tatyana Kotova (6,57 m) und die Inderin Anju Bobby George, die ohne gültigen Sprung blieb.
Brittney Reese (USA; 6,87 m) und Maurren Higa Maggi (Brasilien; 6,79 m) hinterließen als Gruppensiegerinnen den besten Eindruck.
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