Deutsches Team gewinnt U23-Länderkampf
Die deutsche U23-Mannschaft hat am Donnerstagnachmittag einen Länderkampf in Berlin, der hinter den Kulissen auch als Test für die am Samstag (15. August) beginnende WM in Berlin galt, für sich entschieden. Mit 168 Punkten setzten sich die Männer als Gastgeber gegen Polen (153) und ein Team aus der Schweiz und Österreich (70) durch. Bei den Frauen (191) fiel der Sieg vor Polen (126) und der Alpen-Auswahl (77) deutlicher aus.

Der U20/U23-Bundestrainer im Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV), Dietmar Chounard, zeigte sich mit dem Auftritt zufrieden. „Es war eine geschlossene Mannschaftsleistung und für alle Beteiligten ein einmaliges Erlebnis, bei dieser WM-Kulisse an den Start gehen zu können. Außerdem bildete der Länderkampf einen gelungenen Auftakt für die am Samstag beginnende Weltmeisterschaft.“
Bei diesem Aufeinandertreffen konnte das schwarz-rot-goldene Team eine ganze Reihe von Einzel- und Doppelsiegen auf der Habenseite verbuchen, die den Grundstein für den Länderkampf-Sieg bildeten.
Heimsieg für Janin Lindenberg
Wohl fühlte sich im heimischen Olympiastadion 400-Meter-Läuferin Janin Lindenberg. In 53,66 Sekunden lief die 22-Jährige bis auf 13 Hundertstelsekunden an ihre persönliche Bestleistung heran.
Sören Ludolph (LG Braunschweig), der nach der ersten Runde bereits in Führung lag, entschied mit 1:51,32 Sekunden das 800-Meter-Stallduell mit dem zeitgleichen Erfurter Sebastian Keiner hauchdünn für sich.
Über 1.500 Meter machte es die Deutsche Meisterin Denise Krebs (TV Wattenscheid 01; 4:22,91 min) im Zweikampf mit der Österreicherin Jennifer Wenth (4:22,93 min), die sich lange Zeit vorne gezeigt hatte, spannend. Abwechslungsreich war der Rennverlauf bei den Männern, wo Arthur Lenz (SC Magdeburg; 3:46,80 min) mit Johannes Raabe (LG Hannover; 3:47,30 min) an der Seite einen Doppelsieg feierte.
Philipp Pflieger nutzt die Videowand
Auf den 3.000 Metern ließ Cornelia Schwennen (SV Concordia Emsbüren) zunächst der Österreicherin Lisa-Maria Leutner lange Zeit den Ton angeben, um dann selbst auf dem letzten Kilometer den ersten Platz in 9:38,43 Minuten einzutüten. Mit den Tricks der Großen taktierte sich der Regensburger Philipp Pflieger zum Männersieg. „Ich habe bei jeder Runde oben auf die Videowand geschaut.“ So kam er letztlich in 8:31,21 Minuten zu einem ungefährdeten Sieg.
Die Deutsche Hallenmeisterin Nadine Hildebrand (LAZ Salamander Kornwestheim/Ludwigsburg; 13,35 sec) konnte über 100 Meter Hürden die in der Schweiz als hoffnungsvoll eingeschätzte Lisa Urech (13,47 sec) in Schach halten. Im Hürdensprint der Männer löste der Leipziger Erik Balnuweit (13,83 sec) seine Aufgabe unter ähnlichen Vorzeichen.
Jill Richards (SCC Berlin; 57,63 sec) und Anja Bork (TSV Gomaringen; 57,78 sec) lieferten sich über 400 Meter Hürden ein spannendes Duell, wesentlich eindeutiger gestaltete der frühere U20-Europameister Silvio Schirrmeister (Dresdener SC 1898; 50,45 sec) das Männerrennen.
Einsames Rennen von Susi Lutz
Auf nichts ließ sich Susi Lutz im Hindernisrennen rein. Die U23-EM-Dritte von der LG TelisFinanz Regensburg feierte in 10:21,10 Minuten einen Start-Ziel-Sieg, um dann festzustellen: „Das war einsam.“
Die besten Hochspringer der vier Nationen kamen aus Deutschland. Die Berlinerin Julia Wanner gewann mit im zweiten Versuch übersprungenen 1,85 Metern vor Jennifer Klein (MTG Mannheim; 1,82 m). Am spätesten bei 2,12 Metern eingestiegen, reichten dem Chemnitzer Benjamin Lauckner 2,18 Meter zu einem ungefährdeten Sieg.
Mit einem einzigen Sprung über 4,20 Meter hatte die U20-Europameisterin Lisa Ryzih den Stabhochsprung schon für sich entschieden. Zweite hinter der Ludwigshafenerin wurde Denise von Eynatten (LG Leinfelden-Echterdingen), die 4,10 Meter im ersten Anlauf meisterte.
Ein Versuch reicht Sosthene Moguenara
Ein einziger gültiger Versuch reichte der Deutschen Hallenmeisterin Sosthene Moguenare (TV Wattenscheid 01), um den Weitsprung mit 6,24 Metern für sich zu entscheiden. Im Dreisprung waren gleich drei Deutsche vorne, nachdem auch die Deutsche A-Jugend-Meisterin Kristin Gierisch (LAC Erdgas Chemnitz) gemeldet worden war. Die Aufsteigerin des Jahres kam jedoch über 12,73 Meter nicht hinaus und musste sich so der Herzogenauracherin Katharina Schreck (13,10 m) und der Paderbornerin Ekaterina Menne (13,06 m) beugen.
Jeder seiner drei gültigen Versuche hätte für Alexander Ziegler (LG Staufen; 68,04 m) zum Hammerwurf-Sieg vor dem Münchner Jerrit Lipske (66,34 m) gereicht. Carolin Paesler (Hallesche LAF; 61,24 m) übertraf als einzige der Frauen die 60-Meter-Marke. Ebenso dominant zeigte sich die Sindelfinger Kugelstoßerin Samira Burkhardt mit ihren 16,13 Metern. Das Männer-Kugelstoßen gewann Markus Bandekow (SCC Berlin; 18,29 m), der vor fünf Tagen noch beim Meeting in Cottbus am Start gewesen war.
Vier Staffelsiege
Eng ging es im Diskusring her. U20-Weltmeister Gordon Wolf (SC Potsdam; 57,20 m) musste dabei gegen Michael Salzer (TG Nürtingen), der im dritten Durchgang 57,57 Meter erzielte, und den Polen Robert Urbanek (57,54 sec) eine Niederlage einstecken. Lokalmatadorin Julia Fischer, die vor Jahresfrist an gleicher Stelle Deutsche Jugendmeisterin geworden war, gestaltete in der Frauenkonkurrenz auch diesmal ihr Heimspiel erfolgreich. Die U20-EM-Zweite holte sich mit 51,49 Metern aus dem dritten Durchgang die Führung und gab sie nicht mehr ab. Zweite wurde Antje Bormann (SCC Berlin; 50,86 m).
Abgeschlossen wurde der Länderkampf von Siegen der Deutschen in allen vier Staffeln.
Eine offizielle Ergebnisliste liegt vom Ausrichter noch nicht vor!