| Team-EM

Deutsches Team in Cheboksary vor großer Herausforderung

Mit großem Kampf- und Teamgeist hat die deutsche Auswahl im Vorjahr die Team-EM in Braunschweig gewonnen. Eine Wiederholung dieses Coups am Wochenende in Cheboksary (Russland; 20./21. Juni) wird schwer – diesmal ist Gastgeber Russland in der Favoritenrolle.
Silke Morrissey

Der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) hat für die Team-EM wieder eine starke Mannschaft nominiert. Drei amtierende deutsche Weltmeister sind dabei: Speerwerferin Christina Obergföll (LG Offenburg), Stabhochspringer Raphael Holzdeppe (LAZ Zweibrücken) und Kugelstoßer David Storl (SC DHfK Leipzig).

Dazu die dominierende Kugelstoßerin des Jahres Christina Schwanitz (LV 90 Erzgebirge). Stark besetzte Sprintstaffeln. Hindernisläuferin Gesa Felicitas Krause (LG Eintracht Frankfurt) in bestechender Form oder die Deutsche Rekordhalterin im Stabhochsprung Silke Spiegelburg (TSV Bayer 04 Leverkusen) auf dem Weg zurück zu alter Stärke.

Doch anders als im Vorjahr wird die beflügelnde Atmosphäre des Heimspiels in Braunschweig fehlen. Unter dem Jubel des Heimpublikums waren da zahlreiche deutsche Läufer mit beherzten Auftritten auf vordere Plätze gestürmt. Diesen Heimvorteil genießt in Cheboksary nun das russische Team, das in vielen Disziplinen in Bestbesetzung antreten wird.

Starke russische Springer

Die Gastgeber warten besonders mit starken Springern auf. Im Weitsprung vertreten die Hallen-Europameisterin von 2013 Darya Klishina und Weltmeister Aleksandr Menkov die russischen Farben. Im Stabhochsprung Europameisterin Anzhelika Sidorova sowie der Hallen-Vize-Europameister Aleksandr Gripich. Zudem haben die Russen mit Sergey Shubenkov und Denis Kudryavtsev auf den Hürdenstrecken heiße Kandidaten.

Auf seine Speed-Experten baut wie gewohnt das britische Team. Sprint-Hoffnung Dina Asher-Smith nimmt die 200 Meter in Angriff. Mit 22,30 Sekunden ist sie in diesem Jahr Europas Nummer eins. Asha Philipp darf sich über 100 Meter mit ihrer Bestzeit von 11,10 Sekunden Siegchancen ausrechnen. Für die Männer gehen Hallen-Weltmeister Richard Kilty und Staffel-Europameister Danny Talbot ins Rennen. Es gilt vorzulegen, um die zu erwartenden schwächeren Wurf-Leistungen auszugleichen.

Frankreich und Polen in Lauerstellung

Ausgeglichener ist da die Mannschaft der Franzosen, die im Vorjahr in Braunschweig hinter Deutschland und Russland Dritter geworden waren. Auf der Rechnung haben muss man die starken Hürdensprinter Pascal Martinot-Lagarde und Cindy Billaud, eine Klasse für sich dürfte wieder einmal Stabhochsprung-Weltrekordler Renaud Lavillenie sein. Auch in den Lauf-Wettbewerben können die Blauhemden mit dem U23-Europameister über 800 Meter Pierre-Ambroise Bosse oder Europas Jahresbestem über die Hindernisse Yoann Kowal selbstbewusst auftreten.

Alles andere als zwei Siege für Polen in den Hammerwurf-Wettbewerben wäre eine große Überraschung. Schließlich haben sie mit Weltrekordlerin Anita Wlodardczyk und Weltmeister Pawel Fajdek die derzeit besten Athleten in ihren Reihen. Zu den weiteren Leistungsträgern gehören die Hallen-Weltmeisterin im Hochsprung Kamila Licwinko, Stabhochspringer Pawel Wojciechowksi sowie Adam Kszczot und Marcin Lewandowski über 800 und 1.500 Meter.

Zwölf Mannschaften am Start

Insgesamt sind zwölf Nationen am Start, darunter die drei Neulinge Norwegen, Finnland und Weißrussland als Aufsteiger aus der zweiten Liga. Hinzu kommen, in der Reihenfolge der Ergebnisse des Vorjahres: Deutschland, Russland, Frankreich, Polen, Großbritannien, Ukraine, Italien, Spanien und Schweden.

Für die Athleten gilt es, möglichst viele Punkte für ihre Mannschaft zu sammeln – am besten zwölf, elf oder zehn Punkte für die Top-Drei-Platzierungen. Aufgeben gilt nicht: Jeder Platz weiter vorne, und sei es über 5.000 Meter kurz vor dem Ziel ein Schlussspurt von Rang zwölf auf elf, kann in der Endabrechnung von Bedeutung sein.

Das ZDF überträgt die Team-EM in Cheboksary am Samstag von 15:35 bis 18:30 Uhr und am Sonntag von 15:35 bis 18:30 Uhr live. Auf Eurosport können Sie die Meisterschaft am Samstag von 14:00 bis 18:30 sowie am Sonntag von 14:30 bis 18:30 Uhr live sehen.

Mehr:

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