Deutsches Trio im Stabhochsprung-Finale
Alle drei deutschen Stabhochspringerinnen haben am Samstagabend bei den Weltmeisterschaften in Berlin erfolgreich die erste Runde überstanden und ziehen geschlossen in das Finale ein, das am Montagabend stattfindet. Während die Leverkusenerin Silke Spiegelburg und Anna Battke aus Mainz 4,55 Meter übersprangen, reichten Kristina Gadschiew aus Zweibrücken 4,50 Meter.
Dreimal griff Silke Spiegelburg bei 4,40, 4,50 und 4,55 Metern zum Stab und flog jeweils im ersten Versuch über die Latte. „Diese und die Quali bei der Hallen-EM in Turin waren die besten Qualis, die ich je absolviert habe“, sagte Silke Spiegelburg.Bei der Hallen-EM war ihr danach auch ein klasse Finale gelungen, das mit Silber belohnt wurde. Ein gutes Omen? „Ich will im Finale vor allem meinen Rhythmus finden, und hoffentlich so springen wie heute“, schaute sie voraus. „Und dann würde ich gerne noch ein Haus auf meine bisherige Bestleistung setzen.“ Diese steht derzeit im Freien bei 4,70 Metern. „Für was das dann reichen würde – mal schauen.“
Nicht zu euphorisch werden
Begeistert waren alle drei Springerinnen von der Unterstützung des Publikums. „Das ist so super“, sagte Silke Spiegelburg. Gleichzeitig versuche sie aber auch, die Stimmung etwas auszublenden, um nicht „zu euphorisch zu werden“.
Nur einen Fehlversuch erlaubte sich die Mainzerin Anna Battke in der Qualifikation, nachdem sie in den letzten Wettkämpfen zuletzt oft ohne gültigen Versuch die Anlage verlassen hatte. „Ich wusste: Entweder es gibt heute wieder einen Nuller oder ich springe hoch“, sagte sie. „Aber ich habe mir gesagt, wenn ich hier nulle oder durchlaufe, dann ist das die größte Blamage der Welt.“
Nachdem sie die 4,50 Meter noch mit einer „weichen Wurst“ gesprungen war, griff sie bei 4,55 Metern erstmals zu neuen, härteren Stäben und hatte gleich Erfolg. Dass die deutschen Springerinnen nun zu dritt im Finale stehen, begeisterte sie. „Da springen wir jetzt zu dritt alle Bestleistung“, sagte sie lachend.
Kristina Gadschiew glückliche Zwölfte
Dass Kristina Gadschiew sowohl 4,25 als auch 4,40 und 4,50 Meter im ersten Versuch nahm, verhalf ihr am Ende zum Sprung in das Finale. Während elf Springerinnen 4,55 Meter überflogen, rutschte sie als Zwölfte ins Finale. „Ich dachte ich bin draußen und konnte es kaum glauben, als der Kampfrichter mir gesagt hat, ich sei die glückliche Zwölfte“, erzählte sie.
Im Finale will sie „weniger Glück und mehr Können“ zeigen. Bei 4,50 Metern wackelte und sprang die Latte gefährlich auf und ab, blieb aber letztlich doch liegen. „So viel Glück wie heute habe ich in meinem Leben noch nicht gehabt.“ In das Finale geht sie nun ganz entspannt. „Ich will schauen, wie ich mich behaupten kann und nicht unbedingt Zwölfte werden.“
Auch die Favoritinnen erreichten geschlossen das Finale. Titelverteidigerin und Weltrekordlerin Yelena Isinbayeva (Russland) reichte ein Versuch über 4,55 Meter um das Weiterkommen ebenso zu sichern wie ihre Team-Kollegin und Hallen-Europameisterin Yuliya Golubchikova und die Brasilianerin Fabiana Murer. Mit der Polin Anna Rogowska steht eine Springerin im Finale, die Überfliegerin Yelena Isinbayeva in diesem Jahr schon besiegt hat.
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