Deutsches U18-Team erfolgreich wie selten
Die deutsche Nachwuchsmannschaft tritt mit einer bemerkenswerten Bilanz die Rückreise von der U18-Weltmeisterschaft in Donetsk (Ukraine) an. Acht Medaillen (zwei Gold, drei Silber, zwei Bronze) und 104 Punkte in der Nationenwertung schlagen zu Buche. Nur einmal war man jeweils besser: 2009 gab es in Brixen (Italien) eine Medaille und 2001 in Debrecen (Ungarn) drei Nationenpunkte mehr.

Fast aller seine fünfzig Athletinnen und Athleten traten couragiert auf. Die Hälfte davon schaffte es unter die ersten Acht. Eine bemerkenswerte Bilanz. Bemerkenswert war auch, dass nicht nur die gewohnt starken Werfer mit vier Medaillen abräumten, sondern auch Podestplätze aus dem Lauf, Sprung und Mehrkampf kamen. "Das ist das Erfreuliche", stellte Jörg Peter fest.
Doch auch hinter den Medaillenplätzen, die von den neuen U18-Weltmeistern Patrick Müller (Kugelstoßen; SC Neubrandenburg) und Celina Leffler (Siebenkampf; SSC Koblenz-Karthause) angeführt wurden, gab es viel Positives. "Dass wir im immer schwach geredeten Bereich Lauf so gut aussehen, das hätte ich nicht gedacht", gestand Jörg Peter, "auch auf den Kurzstrecken ist gutes Potenzial für die Zukunft da."
Besondere Jahrgänge
Nachdem der Verband die Athleten bewusst nicht mit Zielen unter Druck setzt, war es vor allem der eigene hohe Anspruch, kombiniert mit einem gesunden Teamgeist, der die Mannschaft im Olympiskiy-Stadion auszeichnete und antrieb.
Die Jahrgänge 1996 und 1997 zeichnen sich in der deutschen Leichtathletik als besondere ab. Das hatte sich im Vorfeld schon in der Teamgröße offenbart und nun mit den gezeigten Leistungen untermauert. "Grundsätzlich haben wir hier ein Potenzial, das wir seit vielen Jahren nicht mehr gehabt haben", sagte Jörg Peter, "es sind sehr viele Talente, die hoffen lassen."
Man sei zwar nach dem Abschneiden von Donetsk "mächtig stolz", meinte er. Sein Blick ging aber auch voraus: "Das ist nur der erste Schritt. Der nächste Schritt muss gemacht werden." Das Reservoir an Athleten, die sich in der Ukraine zeigen konnten oder auch die Qualifikation noch verpasst hatten, bildet zugleich das Potenzial mit Blick auf die Olympischen Spiele 2020.
Prominente Trainer
Daran, diese Athleten zu formen, arbeiteten bei der U18-WM einige bekannte Namen als Trainer mit. Neben der dreimaligen Diskus-Weltmeisterin Franka Dietzsch gehörten auch der Ex-Weltmeister im Dreisprung, Charles Friedek, die frühere Stabhochspringerin Anastasija Reiberger und die Deutsche Meisterin über 400 Meter Hürden, Claudia Wehrsen, zum Team.
"Ich bin unheimlich froh, dass wir solche Trainer dabei haben, die den jungen Leuten gute Tipps geben können. Die saugen das auch auf", sagte Jörg Peter. An neuen, wichtigen Erfahrungen dürfte es deshalb den frischgebackenen WM-Teilnehmern nicht mangeln.
Diese wollen das auch nutzen, denn der Blick ging bei einigen auch schon voraus. Zwar noch nicht bis 2020, sondern zunächst einmal zur U20-WM im nächsten Jahr in Eugene (USA). Es wäre keine Überraschung, wenn spätestens dann die Jahrgänge 1996 und 1997 wieder für Furore sorgen würden.
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