Deutschland bei Challenge wieder vorn
Am Tag nach der vierten Auflage der International Challenge in Sarreguemines (Frankreich) musste das Endergebnis zwar korrigiert werden, aber auch danach blieb die ursprüngliche Reihenfolge bestehen: Wieder hatte Deutschland, wie schon in den Jahren zuvor, die Gesamtwertung gewonnen. Das deutsche Team lag mit 340,5 Punkten vor den französischen Gastgebern mit 320,5 Punkten und der belgischen Mannschaft mit 176 Punkten.
Pro Altersklasse, M/W 40+ und M/W 50+, standen neun Einzelwettbewerbe mit je zwei Athletinnen und Athleten pro Nation auf dem Programm, dazu kam noch die 4x400 Meter-Staffel. Eine Erweiterung gegenüber den Vorjahren gab es mit dem neu aufgenommenen 3.000 Meter Bahngehen.Zwar war in allen beteiligten Teams unübersehbar, dass sich die Saison dem Ende zuneigt, aber dennoch wurde bei idealen äußeren Bedingungen eine ganze Reihe ausgezeichneter Ergebnisse erzielt und einige Athletinnen und Athleten konnten sogar mit persönlichen Jahresbestleistungen die Heimreise antreten.
Der letztendlich klare Gesamterfolg des DLV-Teams war in erster Linie der Dominanz in den Klassen W 40+ und W 50+ zu verdanken, denn die deutschen Frauen holten zusammen 202 der insgesamt 340,5 Punkte.
Härtetest durch Mareike Ressing
Zum Jahresabschluss legte Sprinterin Heike Jörg mit 12,58 Sekunden als Siegerin vor Heike Martin noch einmal eine Klassezeit hin, Barbara Gähling gewann die 400 Meter nach hartem Kampf mit einer Belgierin in 60,38 Sekunden und die Mittelstrecklerinnen Bettina Deußen und Kathrin Lauterbach kamen zum Doppelerfolg über 800 Meter.
Ein hartes Wochenendprogramm hatte sich Mareike Ressing verordnet: In Sarreguemines lief sie die 3000 Meter als überlegene Siegerin von der Spitze weg und blieb mit 9:58,40 Minuten in diesem Jahr zum ersten Mal unter zehn Minuten. Dann startete sie durch, um einen Tag später in Nagold in 36:38 Minuten den Deutschen Meistertitel über 10 Kilometer der Klasse W 40 zu gewinnen.
Nicole Best durchbrach im 3.000 Meter Gehen die Siegesserie der französischen Geherinnen und Geher und auch in den Sprüngen, durch den Doppelerfolg im Hochsprung von Monika Henning und Ulrike Julien, sowie im Weitsprung durch den Sieg von Kriemhild Mann, wurde das Punktekonto kräftig aufgestockt.
Doppelsieg für Christian Müller
Für den schon angeschlagen angereisten Andreas Schulze wollte Stefan Rackwitz die 100 Meter bestreiten. Doch zu allem Unglück verletzte sich dieser gleich im ersten Weitsprungdurchgang, so dass über die 100 Meter nur ein deutscher Athlet in die Wertung kam und Stefan im Weitsprung nur einen Punkt mit einem Notsprung sichern konnte.
Trotz des 400-Meter-Sieges durch Kolja Ewert und des Doppelerfolges durch Christian Müller, er gewann den Hochsprung mit 1,83 Metern und den Weitsprung mit 6,14 Metern, sowie den mit 58,21 Metern Platz zwei belegenden Speerwerfer Andreas Bernecker (er hatte vorher schon im Hochsprung ausgeholfen) konnten die Ausfälle nicht ganz kompensiert werden, so dass Frankreich diese Klasse mit 82 zu 77,5 Punkten gewann.
Deutsche Bestleistung in Reichweite
Die Höchstpunktezahl des Tages mit 102 Zählern erzielten die Seniorinnen der Klasse W 50+. Ulrike Görling gewann die 100 Meter in 13,40 Sekunden, Petra Kauerhof lag über 400 Meter in 64,06 Sekunden vorn und Esther Zoll steigerte als 800-Meter-Siegerin ihre Jahresbestzeit auf 2:28,56 Minuten.
Sogar ihre absolute persönliche Bestleistung erzielte Silke Schmidt mit 10:15,33 Minuten als Siegerin über 3.000 Meter und war damit nicht einmal fünf Sekunden von der seit 2005 bestehenden deutschen W50-Bestzeit Lidia Zentners entfernt.
Andrea Pottiez und Ute Böggemann auf den Plätzen eins und zwei punkteten im Hochsprung und Annegret Nanz im Weitsprung und noch einmal Ute Böggemann, die hier kurzfristig und im wahrsten Sinne des Wortes einsprang und auf Platz zwei mit 4,49 Metern so weit kam, wie seit Jahren nicht mehr, sorgten hier für eine maximale Punkteausbeute. Und auch Christine Hildebrandt mit starken 13,34 Metern und Hilde Weidel trugen im Kugelstoß kräftig zu den Erfolgen der Klasse W 50 bei.
Die wertvollsten Ergebnisse, aus deutscher Sicht, erzielten Kugelstoßer Dr. Roland Wattenbach, der mit 14,17 Metern als Einziger über 14 Meter kam und Hochspringer Dr. Jochen Staebel, der als Hochsprungsieger mit 1,74 Metern seine persönliche Jahresbestleistung nur um einen Zentimeter verfehlte. Peter Oberließen über 400 Meter in 55,88 Sekunden und Klaus Dietsche im 3.000 Meter Bahngehen in 14:10,51 Minuten belegten zweite Ränge.
Nach der vierten Auflage der Challenge lässt sich mittlerweile schon von einer etablierten Veranstaltung sprechen, die im Terminkalender der nächsten Jahre auch weiterhin ihren Platz verdient. Jedenfalls nach Meinung der Athletinnen und Athleten, die es immer wieder als Auszeichnung verstehen, in die deutsche Auswahl berufen zu werden.
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Ergebnisse
Das deutsche Team |
Foto: Jähtzen