DHM-Stimmen aus Karlsruhe
Auch die letzten Titel bei den Deutschen Hallen-Meisterschaften in Karlsruhe sind vergeben. leichtathletik.de hat sich für Sie in der Europahalle bei den Siegern und Stars umgehört. Sind sie zufrieden? Wäre mehr drin gewesen? Wie geht es jetzt weiter? Lesen Sie hier, was die Athleten nach ihrem Wettkampf gesagt haben.

Ariane Friedrich setzte sich trotz Erkältung durch (Foto: Gantenberg)
Ariane Friedrich (LG Eintracht Frankfurt)Siegerin Hochsprung; 1,90 m
"Die Saison hat so schlecht angefangen. Zwar sind die Schnelligkeits- und Kraftwerte so gut wie nie, aber die Umsetzung hat nicht geklappt. Zwar war das jetzt besser, aber dafür bin ich seit drei Tagen stark erkältet. Ich habe während des Wettkampfs abgebaut. Deswegen waren die 1,93 Meter auch nicht mehr drin. Ich freue mich jetzt auf mein Bett."
Peter Rapp (LAV Asics Tübingen)
Sieger Weitsprung; 7,83 m
"Ich wollte auf jeden Fall besser springen als bisher in der Halle. Was dann dabei rauskommt, war sekundär. Ich wollte einfach mal einen guten Wettkampf in der Halle machen. Das ist zwar nicht das, was ich springen kann, aber ich bin zufrieden. Endlich habe ich auch mal das Brett getroffen. Es hat sich gelohnt, dass ich zwei Wochen Wettkampfpause für die Deutschen Hallen-Meisterschaften gemacht und nur trainiert habe. Das war meine drittbeste Weite in der Halle. Ich hätte aber nicht gedacht, dass es hier zum Sieg reicht."
Staffel TV Wattenscheid 01
Sieger 2x200 Meter; 1:23,98 min, Deutscher Vereins-Rekord
Sebastian Ernst
"Den Rekord hatten wir uns als Ziel gesetzt. Wir haben im Vorlauf noch einige geschont, haben auf eine gute Bahn gehofft. Ronny ist zum Schluss einfach super gelaufen und wir hatten mit dem TSV Friedberg-Fauerbach auch einen Gegner, der uns gefordert hat."
Ronny Ostwald
"Der Titel über 60 Meter hat mich natürlich beflügelt, da geht man noch positiver ins Rennen und will mit den anderen natürlich noch eine Medaille gewinnen. Wir hatten den Rekord zwar geplant, aber schon nicht mehr so richtig dran geglaubt, weil Alexander Kosenkow verletzt ist. Unser Ziel für den Sommer verraten wir noch nicht."
Tim Lobinger (ASV Köln)
Sieger Stabhochsprung; 5,80 m
"Der Titel war mir heute sehr wichtig. Vor allem, weil ich im Freien mehr Titel habe als drinnen. In der Halle habe ich immer etwas Probleme. Die nervliche Belastung war heute sehr groß, vielleicht größer als bei der Hallen-WM. Denn wenn man dort dann ist, hat man alles richtig gemacht. Hier musste man sich erst einmal qualifizieren und es war klar, dass zwei mit Norm daheim bleiben müssen und man muss auch die anderen immer auf der Rechnung haben. Es war klar, dass es noch einmal eng werden kann. Das war seit langem mal wieder ein Wettkampf auf richtig hohem Niveau. Nachdem wir fast dreieinhalb Stunden gesprungen sind, hat zum Schluss vielleicht etwas die Kraft gefehlt. Ich habe, wenn ich ehrlich bin, schon damit gerechnet, dass Fabian der zweite WM-Starter wird. Ich werde jetzt noch zwei Starts absagen, um mich gezielt für die Hallen-WM vorzubereiten."
Fabian Schulze (LAZ Salamander Kornwestheim/Ludwigsburg)
Zweiter Stabhochsprung; 5,75 m
"Ich bin einfach nur super froh, dass es mit einem der ersten beiden Plätze geklappt hat. Erster oder Zweiter, das war mir heute egal. Björn Otto hatte ich noch auf jeden Fall auf der Rechnung. Der erste Versuch über 5,80 Meter war schon gut, beim zweiten bin ich von oben drauf gefallen. Das ist aber auf jeden Fall noch drin."
Antje Möldner (SC Potsdam)
Siegerin 1.500m; 4:29.13
"Drei Runden vor Schluss waren wir alle noch eng beieinander. Bei dem langsamen Tempo kann jeder am Schluss noch Spurten. Da muss man vorsichtig sein. Das Tempo war teilweise nicht schneller als gestern über die 3.000 Meter. Ich war froh, als ich dann endlich alleine vorne weg laufen konnte. Über den Titel von heute freue ich mich genauso wie über den gestrigen."
Birgit Rockmeier (LG Olympia Dortmund)
Siegerin 200m-Lauf; 23,37
"Ich habe erst nicht gemerkt, dass Johanna so dicht hinter mir war. Erst als das Publikum so laut wurde, ist es mir bewusst geworden. Dies sind definitiv meine letzten Deutschen Hallen-Meisterschaften. Umso schöner, dass ich heute mit einem Titel heimgehe. Ab nächsten Jahr dürfen sich die Jungen um den Titel streiten. Im September werde ich mit dem Leistungssport aufhören. Dann werde ich neben der Bundeswehr mich mehr auf der Trainerseite engagieren."
René Herms (LG Asics Pirna)
Sieger 800 Meter; 1:48,34 min
"Über den fünften Titel freue ich mich noch immer wie über den ersten. Das war eine schwere Situation heute für mich, es war erst mein drittes Rennen in diesem Jahr. Die anderen muss man auch erst einmal schlagen. Mehr war heute einfach nicht drin, ich habe leider zwischen Weihnachten und Silvester zu einem ungünstigen Zeitpunkt Urlaub gemacht. Das war nicht gut für das Training. Der Titel war heute wichtiger als die Zeit."
Tobias Unger (LAZ Salamander Kornwestheim/Ludwigsburg)
Sieger 200 Meter; 20,79 sec
"Der Titel heute war mir wichtig. Auch ich muss das erst einmal ins Ziel laufen, da kann immer viel passieren. Und mit Sebastian Ernst wusste ich einen starken Gegner im Rücken. Das hat mich noch einmal motiviert. Die anderen sind ja auch keine Schlaftabletten. Deswegen habe ich auch auf den Endlauf über 60 Meter verzichtet. Da bin ich dieses Jahr nicht so richtig reingekommen. Nächstes Jahr greife ich über die Strecke wieder an. Über 200 Meter war heute auch noch was drin. Wir haben einiges im Training probiert und wissen noch nicht so genau, was wir umstellen müssen. Jetzt ist es wichtig, dass ich verletzungsfrei in den Sommer komme."
Kerstin Werner (TV Wattenscheid)
Siegerin 800m; 2:08,07 min
"Ich hatte einen Magen-Darm-Infekt und lag zwei Tage im Bett. Da stellten sich mir zwei Fragen: Laufe ich überhaupt bei der DM und wenn ja, dann welche Strecke? Ich wollte nur dann laufen, wenn ich auch wirklich wieder in Form bin. Die Entscheidung, nicht 1500, sondern die 800 Meter zu laufen, war genau richtig. Das habe ich erst einen Tag zuvor entschieden. Nachdem das Feld diese Jahr nicht so stark ist, habe ich auf meine Titelchance gehofft. Vorerst will ich mich auch weiterhin nicht auf eine Distanz festlegen."
Stefan Eberhardt (LC Erfurt)
Sieger 1.500 Meter; 3:42,24 min
"Wir wollten mit der Mannschaft vorne Tempo machen und die anderen abschütteln. Unsere Taktik ist aufgegangen. Ich hätte nicht gedacht, dass es so einfach wird. Die Zeit ist in Ordnung. Das ist mein letztes Rennen in der Halle gewesen."
Claudia Marx (LAC Erfurt)
Zweite 400m; 52,37 sec
"Letzte Woche hatte ich einen optimalen Lauf. Jetzt wird es aber langsam viel. Die Hallen-WM kommt für mich nicht in Frage. Dazu ist meine Form nicht gut genug. Ich muss mich auch um ein paar andere Dinge kümmern: meinen Rücken, mein Studium und natürlich die Freiluftsaison. Draußen werde ich natürlich wieder die Hürden laufen. "
Ronny Ostwald (TV Wattenscheid 01)
Sieger 60 Meter; 6,63 sec
"Ich habe auf den Sieg gehofft, aber nach dem Vorlauf war es ja sehr eng und spannend. Das ist mein erster Titel in der Halle über 60 Meter, auf den habe ich so lange gewartet. Dass es mit der Norm nicht geklappt hat, ist jetzt Nebensache. Ich wäre sie zwar schon gerne gelaufen, aber dafür hätte ich vielleicht drei Läufe gebraucht. Ich starte jetzt noch in Chemnitz und beim Europacup."
Claudia Hoffmann (SC Potsdam)
Siegerin 400m; 52,15 sec
"Nach dem tollen Vorlauf von gestern wollte ich heute noch einen drauf setzen. Jetzt werde ich den Europacup dazu nutzen und mich bei der Hallen-WM über die Vorrunde nach vorne kämpfen. Ich wollte hier unbedingt beides: die Norm laufen und den Titel holen. Dass ich gleich zweimal so eine Zeit laufe, ist auch nicht schlecht. Das gibt Motivation für die wichtigere Freiluftsaison. Da peile ich 51,50 Sekunden an."
Marion Wagner (USC Mainz)
Siegerin 60 Meter; 7,30 sec
"Der schlechte Start hat meinem Trainer sicherlich ganz schön Nerven gekostet. Aber die Schinderei über den Winter hat sich gelohnt. Ich bin so glücklich. Über 200 Meter werde ich jetzt auch noch die Medaillenränge angreifen. Leider von der ersten Bahn aus. Obwohl ich die WM-Norm nicht geknackt habe, geht jetzt die Welt nicht unter. Es wäre schön gewesen, wenn es geklappt hätte, aber ein zweiter Platz würde mich mehr ärgern."
Ruwen Faller (SC Magdeburg)
Sieger 400 Meter; 46,53 sec
"An die Zeit hatte ich schon gar nicht mehr so gedacht. Ich wusste, dass ich die Hallen-WM-Norm drauf habe, aber das kann man dann ja auch nicht immer so abrufen. Ich wollte heute gewinnen und das Rennen lief dann ja auch optimal für mich. Ich hätte auch nichts dagegen gehabt, die Norm schon im Vorlauf zu laufen."
Katja Umlauft-Pobanz (LAC Dessau)
Siegerin Dreisprung; 13,29 m
"Nach eineinhalb Jahren Pause habe ich im September wieder mit Aufbautraining begonnen. Der Wettkampf heute fiel mir schwer und ich bin nicht ganz zufrieden. Nach oben ist noch Luft drin. Während der Saison lief es schon besser. Langfristig hoffe ich wieder auf Sprünge in Richtung 14 Meter. Aber jetzt muss ich zur Siegerehrung. Eine Ehrung durch einen Landesminister ist für den Frauen-Dreisprung genau das Richtige. (Lachen)."