DHM-Tag 2 - Hallenrekord bei den Frauen
Stabhochspringerin Silke Spieglelburg (TSV Bayer 04 Leverkusen) sorgte am zweiten Tag der Deutschen Hallen-Meisterschaften in Leipzig für die beste Leistung der Frauen. Mit übersprungenen 4,71 Metern knackte sie den deutschen Hallenrekord von Carolin Hingst (USC Mainz). Die Weltjahresbeste Ariane Friedrich (LG Eintracht Frankfurt) versucht sich im Hochsprung an 2,06 Metern und scheiterte nur knapp, ihre Weltklasse war bei den Sprüngen jedoch deutlich zu sehen.
200 MeterAnne Möllinger gibt richtig Gas
Nach 23,62 Sekunden im Vorlauf sprintete die Mannheimerin Anne Möllinger im Endlauf 23,51 Sekunden und war damit nicht zu schlagen. „Ich wusste, dass ich schnell rennen kann, aber dass es so schnell wird, hatte ich nicht gedacht. Ich habe schon im Vorlauf alles gegeben, denn es ging ja um die Bahnverteilung im Finale. Mit dem Titel habe ich nicht gerechnet, vielleicht so ein bisschen davon geträumt“, freute sich Anne Möllinger über ihren ersten deutschen Meistertitel. Cathleen Tschirch hatte diesen Winter noch kein Rennen bestritten und zeigte trotzdem mit 23,58 Sekunden und dem zweiten Rang, dass mit ihr im Sommer wieder zu rechnen ist. Die Deutsche Freiluft-Meisterin Mareike Peters (beide TSV Bayer 04 Leverkusen) musste sich mit 23,67 Sekunden und dem dritten Platz zufrieden geben.
400 Meter
Claudia Hoffmann siegt in 53,17 Sekunden
Da konnte sich die 400-Meter-Läuferin Claudia Hoffmann (SC Potsdam; 53,17 sec) gerade nochmal gegen die 400-Meter-Hürden-Spezialistin Jonna Tilgner (Bremer LT) durchsetzen, die nach 53,21 Sekunden ins Ziel kam. Mit dieser Zeit hätte sie im letzten Jahr den Titel gewonnen. „Ich wäre lieber Deutsche 800-Meter-Meisterin geworden und hätte dort die Mädels geärgert. Aber gestern musste ich über 800 Meter Lehrgeld zahlen und bin dann deswegen heute die 400 Meter gelaufen. Man braucht immer einen Plan B und der hat heute funktioniert“, beschrieb Claudia Hoffmann ihren Plan für diese Meisterschaften. Auf Platz drei sprintete die Wattenscheiderin Esther Cremer in 53,70 Sekunden.
800 Meter
Foto-Finish-Entscheid zu Gunsten von Annett Horna
Das war eine richtig knappe Entschiedung über 800 Meter. Janina Goldfuß (TV Wattenscheid 01) stürzte sich am Ende ins Ziel, doch das Zielfoto wurde schließlich zu Gunsten der Leverkusenerin Annett Horna ausgewertet. Mit 2:04,78 Minuten wurden sowohl die Siegerin als auch die Zweitplatzierte Janina Goldfuß gestoppt. „Das war ein schönes Rennen. Ich bin immer kontrolliert an dritter oder vierter Position gelaufen und habe aufgepasst, dass ich nicht nach innen komme. Ich wollte hier eine Medaille gewinnen. Aber mit Gold habe ich nicht gerechnet, weil Janina und Anja doch sehr stark waren“, sagte Annett Horna nach ihrer Ehrenrunde, die sie gemeinsam mit Janina Goldfuß angetreten hatte. Dritte wurde angesprochene Anja Claußnitzer (LAC Erdgas Chemnitz) in 2:05,48 Minuten.
1.500 Meter
Antje Möldner verteidigt ihren Titel knapp
Es war ein Kampf zwischen Antje Möldner (SC Potsdam) und Julia Hiller (LAC Quelle Fürth/München), den die Titelverteidigerin aus Potsdam schließlich in 4:19,73 Minuten für sich entschied. „Das war ganz schön schwer hinten raus, ich bin froh, dass ich es noch geschafft habe. Die anderen sind mir mehrmals von hinten auf die Füße getreten, das nervt schon“, bemerkte Antje Möldner nach ihrem Sieg. In 4:19,82 Minuten hatte Julia Hiller das Nachsehen und konnte sich aber über den zweiten Platz freuen.
60 Meter Hürden
Nadine Hildebrand neue Königin im Hürdenwald
Es war ein sehr knappes und spannendes Rennen zwischen Nadine Hildebrand (LAZ Salamander Kornwestheim/Ludwigsburg) und der Bremerin Carolin Nytra, das erst nach der letzten Hürde entschieden wurde. Dort setzte sich die kleine Hürdensprinterin aus dem Südwesten hauchdünn mit 8,07 Sekunden gegen die Olympia-Teilnehmerin Carolin Nytra durch (8,09 sec). „Im Ziel wusste ich nicht, ob ich gewonnen habe. Es war ganz schön eng, das habe ich gemerkt. Das ist mein erster deutscher Meistertitel. Das kann man natürlich nicht planen“, freute sich Nadine Hildebrand. Mit einer neuen Saisonbestleistung und 8,13 Sekunden war Stephanie Lichtl (VfB Stuttgart) strahlende Dritte.
Hochsprung
Ariane Friedrich scheitert knapp an 2,06 Metern
Dass Ariane Friedrich (LG Eintracht Frankfurt) gewinnt, schien schon vorher festzustehen, die Frage war nur mit welcher Höhe. Im ersten Versuch übersprungene 2,00 Meter standen am Ende bei ihrem vierten nationalen Hallentitel zu Buche. Anschließend wurde die Latte auf 2,06 Meter gelegt, dies hätte für die blonde Frankfurterin eine neue Bestleistung bedeutet. Keine Frau ist dieses Jahr höher gesprungen. Alle drei Sprünge waren knapp gerissen, doch die Höhe hat Ariane Friedrich drin. Meike Kröger (LG Nord Berlin) sprang erneut die Hallen-EM-Norm von 1,92 Metern und freute sich über den zweiten Platz. Für Julia Hartmann (TSV Bayer 04 Leverkusen) war nach 1,87 Metern Schluss. Da sie diese Höhe im ersten Versuch nahm, kam sie auf den dritten Rang.
Stabhochsprung
Deutscher Rekord für Silke Spiegelburg
Einen spannenden Kampf um die Hallen-EM-Tickets lieferten sich die deutschen Stabhochspringerinnen. Genau wie bei den Männern wurden auch hier die Karten neu gemischt, denn die deutsche Rekordhalterin Carolin Hingst (USC Mainz) verabschiedete sich schon nach übersprungenen 4,45 Metern als Vierte aus dem Rennen. Glückliche Dritte war Kristina Gadschiew (LAZ Zweibrücken), die sich nach übersprungenen 4,50 Metern für die Hallen-EM empfahl. Dann ging es weiter mit einem packenden Angriff von Silke Spiegelburg (TSV Bayer 04 Leverkusen) und Anna Battke (USC Mainz) auf den deutschen Rekord von Carolin Hingst (4,70 m), den Kampf um den Titel im Hinterkopf. Silke Spiegelburg konnte sich am Ende doppelt freuen: Sie knackte mit 4,71 Metern die Hallen-Bestmarke und wurde Deutsche Hallen-Meisterin. Anna Battke musste sich mit 4,60 Metern und Platz zwei zufrieden geben.
Weitsprung
Sosthene Moguenara überrascht ihre Konkurrenz
Ein Zentimeter fehlte der Deutschen Jugend-Hallenmeisterin Sosthene Moguenara für die Hallen-EM-Norm von 6,55 Metern. Doch auch ihre 6,54 Meter waren ein Riesenerfolg für die 19-Jährige. „Ich bin total überrascht. Um 6,50 Meter hatte ich mir vorgenommen, aber ich hätte nicht gedacht, dass ich damit gewinne“, freute sich die Wattenscheiderin nach dem Sieg. Die Favoritinnen Melanie Bauschke (LG Nike Berlin), Urszula Gutowicz-Westhof (LG Nike Berlin) und Sophie Krauel (TuS Jena) hatten das Nachsehen. Mit 6,51 Metern musste Melanie Bauschke ihren Titel abgeben und sich mit dem zweiten Rang begnügen. Sophie Krauel wurde mit 6,48 Metern Dritte und sprang damit nur drei Zentimeter weiter als Urszula Gutowicz-Westhof. Bianca Kappler (LC asics Rehlingen) kam nach ihrem Achillessehnen-Riss im vergangenen Sommer mit 6,28 Metern auf den siebten Rang.
4x200 Meter
Leverkusen verteidigt Staffeltitel
Mit einem beherzten Endspurt von Mareike Peters (TSV Bayer 04 Leverkusen) setzte sich die Leverkusener Staffel (Cathleen Tschirch/Anne-Kathrin Elbe/Julia Förster/Mareike Peters) gegen die Staffel der MTG Mannheim (Verena Sailer/Johanna Kedzierkski/Anne Möllinger/Nicole Knapp) durch, die Anne Möllinger zwischenzeitlich in Führung gebracht hatte. Mit 1:35,23 Minuten waren die Leverkusenerinnen sogar schneller als im letzten Jahr, als sie mit 1:35,56 Minuten gewonnen hatten. Die Mannheimerinnen liefen in 1:35,80 Minuten auf Rang zwei vor der Staffel des USC Mainz (Marion Wagner/Stefanie Gubitz/Jessica Hochhaus/Maral Feizbakhsh), die in 1:35,87 Minuten Dritte wurde.