Diamond League-Auftakt mit sechs DLV-Stabis
Zwei Premieren, eine "vorgezogene Deutsche Meisterschaft" und zwei Comebacks - das Diamond League-Meeting in Doha (Katar) am Freitag (10. Mai) hat aus Sicht des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) einiges zu bieten. Auch international gesehen haben sich beispielsweise mit 800-Meter-Weltrekordler David Rudisha (Kenia) und Weitsprung-Olympiasiegerin Britney Reese (USA) zum Auftakt der Meeting-Serie Stars der Szene angekündigt.

Da wird es höchste Zeit, auch in der wichtigsten Meeting-Serie der Welt mitzumischen. In Doha waren zunächst beide Youngster gemeldet, nun steht nur noch Anna Rüh in der Starterliste. Sie trifft unter anderem auf Olympiasiegerin Sandra Perkovic (Kroatien).
Im Mittelpunkt steht für die junge Dame aus Neubrandenburg zum Beginn der Sommersaison die WM-Norm (62,00 Meter) für Moskau (Russland; 10. bis 18. August). Um die drei Startplätze kündigt sich ein Vierkampf an, denn neben Shanice Craft wollen auch Vize-Weltmeisterin Nadine Müller (Hallesche Leichtathletik-Freunde) und Julia Fischer (SCC Berlin) nach Moskau.
Deutsche Stabhochspringer fast unter sich
Noch mehr deutsche WM-Kandidaten gibt es im Stabhochsprung der Männer. Schon im Winter hatten gleich sechs die Norm für die Hallen-EM erfüllt. Diese sechs sind auch in Doha am Start. Der Olympia-Zweite Björn Otto (ASV Köln) hat mit einem Sprung über 5,80 Meter am Sonntag in Düsseldorf - allerdings unterm Dach - schon wieder seine starke Form bewiesen, unter freiem Himmel hat er eine Woche zuvor 5,70 Meter überquert.
Bei der "kleinen Deutschen Meisterschaft" sind auch noch der Olympia-Dritte Raphael Holzdeppe (LAZ Zweibrücken) und der Dritte der Hallen-EM Malte Mohr (TV Wattenscheid 01) am Start, außerdem das Leverkusener-Trio Karsten Dilla, Hendrik Gruber und Tobias Scherbarth, das auf ein WM-Ticket lauert. Zehn Springer haben sich für das Meeting angesagt, einen deutschen Sieg verhindern könnte am ehesten der Grieche Konstantinos Filippidis.
Matthias de Zordo will sich zurückmelden
Kein großer Wurf ist Matthias de Zordo (SC Magdeburg) im vergangenen Jahr gelungen - der Speerwurfweltmeister hatte ausgerechnet im Olympia-Jahr mit Verletzungen zu kämpfen. Der Winter brachte einen Tapetenwechsel - von Saarbrücken ging es nach Magdeburg und im Training wieder aufwärts. Das Meeting in Doha ist die erste Standortbestimmung.
Einen schwierigen Winter hat Gesa Felicitas Krause (LG Eintracht Frankfurt) hinter sich - Training und Studium unter einen Hut zu bringen, erwies sich als große Herausforderung. Die Hindernis-Spezialistin musste einsehen, dass beides nicht gleichzeitig zu hundert Prozent zu bewältigen ist. Im Studium tritt die Olympia-Achte kürzer, um im Sport weitere Schritte nach vorne zu machen. Die Gegner beim Saisonauftakt kommen vor allem aus den beiden stärksten Läufernationen der Welt: Kenia und Äthiopien.
Neben den 800 Metern der Männer mit David Rudisha und dem Weitsprung der Frauen mit Brittney Reese verspricht unter anderem das Kugelstoßen der Männer ein Höhepunkt zu werden. Zwar ohne DLV-Ass David Storl (LAC Erdgas Chemnitz), wollen Olympiasieger Tomasz Majewski (Polen) und die US-Boys Reese Hoffa und Ryan Whiting für einen Wettkampf auf hohem Niveau sorgen.
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