Diamond League geht in die heiße Phase
Zum ersten Mal dreht es sich in diesem Jahr für die Leichtathleten in der Diamond League nicht nur um Preisgelder, sondern auch um Diamanten. Die neue Meeting-Serie des Weltverbandes IAAF geht nach den Europameisterschaften in Barcelona (Spanien) in die heiße Phase. Fünf Deutsche haben dabei noch Chancen auf einen der begehrten Disziplinerfolge.
Mit Stockholm (Schweden; 6. August) und London (Großbritannien; 13./14. August) sowie den beiden Finalveranstaltungen in Zürich (Schweiz; 19. August) und Brüssel (Belgien; 27. August) stehen noch vier Meetings der Serie an, bei denen Athleten auf Punktejagd gehen können.Jede Disziplin wird bei den 14 Meetings siebenmal ausgetragen. Für den Sieger gibt es jeweils vier Punkte, für den zweiten und dritten Rang vier bzw. zwei. Bei den Finalveranstaltungen werden die Punkte verdoppelt. In jeder Disziplin erhält der Athlet, der am Ende die meisten Punkte gesammelt hat, einen Diamanten und ein Preisgeld von 40.000 US-Dollar (rund 30.300 Euro). Sollten Athleten gleichviele Punkte gesammelt haben, entscheidet die Anzahl der Einzelsiege oder - sollte dabei auch Gleichstand sein - das bessere Resultat bei der Finalveranstaltung.
Zwei Athleten stehen zum jetzigen Zeitpunkt bereits als Sieger in ihren Disziplinen fest. Über 200 Meter der Männer kann der US-Amerikaner Walter Dix (16 Punkte) nicht mehr eingeholt werden. Nur noch einmal gehen die 200-Meter-Sprinter in Zürich an den Start, die dort zu vergebenden acht Punkte würden dem derzeit Zweitplatzierten Tyson Gay (beide USA; 6 Punkte) nicht reichen, um seinen Landsmann einzuholen. Gleiches gilt für Carmelita Jeter (USA; 17 Punkte) über 100 Meter der Frauen.
Fünf Deutsche noch mit Aussichten
Fünf Deutsche haben noch Chancen, in den Diamantenkampf einzugreifen - wenn auch teilweise nur theoretische. Am besten sieht es für die Leverkusener Stabhochspringerin Silke Spiegelburg aus. In Stockholm und Zürich steht der Stabhochsprung der Frauen im Programm, zwölf Punkte werden noch vergeben. Derzeit liegt Silke Spiegelburg sieben Punkte hinter der Brasilianerin Fabiana Murer (14 Punkte). Im Diskuswurf der Frauen rangiert Nadine Müller (Hallesche Leichtathletik-Freunde) acht Zähler hinter der Führenden Yarelis Barrios (Kuba; 12 Punkte), zwölf Punkte werden hier noch vergeben.
Neun Punkte weniger als der derzeit führende Stabhochspringer Renaud Lavillenie (Frankreich; 16 Punkte) hat bei noch zwölf ausstehenden Punkten der Münchner Malte Mohr gesammelt. Im Kugelstoßern der Männer geht es noch um 16 Zähler. Ralf Bartels hat hier mit bislang zwei Punkten nur noch theoretische Chancen, den US-Amerikaner Christian Cantwell (16 Punkte) einzuholen, der bisher alle Diamond League-Meetings gewann. Der Neubrandenburger steht allerdings nicht in der Startliste für Stockholm - bliebe es dabei, hätte er keine Chance mehr in den Kampf um den Diamant einzugreifen.
Ebenfalls zwei Punkte konnte bislang die Bremer Hürdensprinterin Carolin Nytra verbuchen. 16 Punkte stehen hier noch aus, zwölf hat bereits die US-Amerikanerin Lolo Jones eingeheimst, auch Carolin Nytra scheint in Stockholm zu fehlen.
Führende in den Disziplinen und beste Deutsche: In Klammern hinter Disziplin noch zu vergebende PunkteMänner:100 m (16): Asafa Powell (JAM; 10), Richard Thompson (TRI; 6)
200 m (8): Walter Dix (USA; 16), Tyson Gay (USA; 6)
400 m (12): Jeremy Wariner (USA; 16), Jermainer Gonzales (JAM; 8)
800 m (12): David Rudisha (KEN; 12), Mbulaeni Mulaudzi (RSA; 8)
1.500 m (12): Asbel Kiprop (KEN; 14), Augustine Kiprono Choge (KEN; 7)
5.000 m (12): Imane Merga (ETH; 11), Tariku Bekele (ETH; 6)
3.000 m Hindernis (12): Brimin Kiprop Kipruto (KEN; 9), Paul Kipsiele Koech (KEN; 9)
110 m Hürden (12): David Oliver (USA; 16), Ryan Wilson (USA; 6)
400 m Hürden (16): Bershawn Jackson (USA; 12), Kerron Clement (USA; 10)
Hochsprung (12): Linus Thörnblad (SWE; 9), Ivan Ukhov (RUS; 8)
Stabhochsprung (12): Renaud Lavillenie (16), Malte Mohr (7)
Weitsprung (12): Dwight Phillips (USA; 12), Fabrice Lapierre (AUS; 11)
Dreisprung (16): Alexis Copello (CUB; 7), David Giralt (CUB; 6)
Kugelstoß (16): Christian Cantwell (USA; 16), Dylan Armstrong (USA; 6), 3. Ralf Bartels (2)
Diskuswurf (12): Piotr Malachowski (POL; 14), Zoltan Kövago (HUN; 11), 4. Robert Harting (2)
Speerwurf (16): Andreas Thorkildsen (NOR; 16), Petr Frydrych (CZE; 4)
Frauen:
100 m (8): Carmelita Jeter (USA; 17), Veronica Campbell-Brown (JAM; 6)
200 m (16): Allyson Felix (USA; 6), Veronica Campbell-Brown (JAM; 4)
400 m (16): Allyson Felix (8); Amantle Montsho (8)
800 m (12): Alysia Johnson (USA; 8), Janeth Jepkosgei (KEN; 7)
1.500 m (16): Nancy Jebet Langat (KEN; 9), Gelete Burka (ETH; 7)
5.000 m (12): Sentayehu Ejigu (ETH; 12), Vivian Cheruiyot (KEN; 8)
3.000 m Hindernis (16): Milcah Chemos Cheiywa (KEN; 14), Gladys Jerotich Kipkemoi (KEN; 8)
100 m Hürden (16): Lolo Jones (USA; 12), Priscilla Lopes-Schliep (CAN; 8), 4. Carolin Nytra (2)
400 m Hürden (12): Lashinda Demus (USA; 12), Kaliese Spencer (JAM; 12)
Hochsprung (16): Blanka Vaslic (CRO; 16), Chaunte Howard-Lowe (USA; 8)
Stabhochsprung (12): Fabiana Murer (BRA; 14), Silke Spiegelburg (7)
Weitsprung (16): Brittney Reese (USA; 8), Naide Gomes (POR; 6)
Dreisprung (12): Yargelis Savigne (CUB; 14), Olga Rypakova (KAZ; 12)
Kugelstoß (12): Nadezhda Ostapchuk (BLR; 16), Valerie Vili (NZL; 12), 4. Nadine Kleinert (1)
Diskuswurf (12): Yarelis Barrios (CUB; 12), Sandra Perkovic (CRO; 6), 3. Nadine Müller (4)
Speerwurf (12): Barbora Spotakova (CZE; 12), Kara Patterson (USA; 8)