| EM 2014

Die drei Zehnkämpfer als gutes Omen

Drei Zehnkämpfer bei der DLV-Auftaktpressekonferenz zur Europameisterschaft in Zürich (Schweiz), das war am Montag genauso wie bei der am Ende erfolgreichen Weltmeisterschaft in Moskau (Russland) im letzten Jahr. Das wiederum nahm DLV-Sportdirektor Thomas Kurschilgen als gutes Omen für die anstehenden Titelkämpfe.
Christian Fuchs

"Dies hat in Moskau zu einer Erfolgsbilanz von vier WM-Titeln und insgesamt 14 Top 4-Platzierungen geführt und dem deutschen Zehnkampf nach langen Jahren eine Medaille und eine Endkampfplatzierung im Weltmaßstab beschert", blickte Thomas Kurschilgen zurück.

Das Zehnkampf-Trio, das am Dienstag und Mittwoch (11./12. August) nun ihre Mission im Letzigrund-Stadion angeht, schwörte sich hingehen geschlossen auf die Aufgabe ein. "Wir Drei werden uns unterstützen und als Team auftreten", kündigte Kai Kazmirek an.

Der Athlet der LG Rhein-Wied führt mit seinen 8.471 Punkten sogar die europäische Jahresbestenliste an. Sein Ziel formulierte er aber ungleich zurückhaltender. Statt von Titelambitionen zu sprechen, meinte der U23-Europameister: "Ich will Spaß haben, Erfahrungen sammeln und mir das ein oder andere abkucken."

Rico Freimuth peilt Medaille an

Der Hallenser Rico Freimuth sieht dagegen im EM-Zehnkampf seine Rolle als Medaillenanwärter: "Ich bin Zweiter der europäischen Rangliste. Ein Platz in den Medaillenrängen sollte es schon sein, ich fühle mich fit und bin bereit dafür", sagte der Olympia-Sechste.

Der Dritte im Bunde, der Ulmer Arthur Abele, hat sich mit der Qualifikation nach sechs Jahren Durststrecke wieder im internationalen Zehnkampf-Zirkus zurückgemeldet und möchte nun angreifen. "Erst einmal durchkommen" will er, aber er traut sich auch zu "im vorderen Bereich" mitzumischen.

Konkurrenz nicht zu unterschätzen

"Wenn die Athleten die mentale Stärke in zehn Disziplinen haben und ihr Leistungspotenzial abrufen, wenn ihnen das gelingt, werden wir wie in Moskau viel Freude an unseren drei Zehnkämpfern haben", war sich Thomas Kurschilgen sicher.

DLV-Sportdirektor warnte aber auch vor der Konkurrenz. Ein Selbstläufer dürfte der Zehnkampf in Zürich aus deutscher Sicht eher nicht werden. Er sieht den Franzosen Kevin Mayer, den Niederländer Eelco Sintnicolaas und auch den erfahrenen Weißrussen Andrei Krauchanka als ernstzunehmende Konkurrenten.

Dass aber die deutschen Zehnkämpfer in Zürich überhaupt mit solchen Medaillenhoffnungen antreten können, ist das Ergebnis eines beharrlich beschrittenen Wegs der letzten Jahre. Vor vier Jahren war in Barcelona (Spanien) kein einziger deutscher Zehnkämpfer bei der EM dabei.

Schlüssel zum neuen Zehnkampf-Erfolg

Seither hat sich viel getan. Die Arbeit im Team, die auch die Athleten selbst loben, gilt als ein Schlüssel zu dem neuen Zehnkampferfolg. Gemeinsame Maßnahmen werden unter der Regie der Mehrkampf-Bundestrainer Rainer Pottel und Wolfgang Kühne durchgeführt. Es ist auch gelungen, Spezialisten aus verschiedenen Bereichen in diese Arbeit zu integrieren.

Ein wichtiger Baustein war auch die Optimierung der Trainingsplanung. Die Idee des Blocktrainings wurde umgesetzt. Kürzere Trainingsziele, höhere Intensität bei mehr Regeneration rückten in den Vordergrund. Außerdem sprach man den Athleten mit hohem Leistungspotenzial auch verstärkt das Vertrauen aus.

Ein "Dreamteam"

"Die aktuelle Situation im Zehnkampf stellt sich bemerkenswert und überaus erfreulich dar", fasste Thomas Kurschilgen zusammen. Er stellte auch fest, dass trotz des verletzungsbedingten Ausfalls des Vize-Weltmeisters Michael Schrader (SC Hessen Dreieich) in Zürich ein "Dreamteam" am Start ist, das medaillenfähig sei.

Deshalb kann es nicht nur mit einem guten Omen für die gesamte Mannschaft, sondern auch mit einer gehörigen Portion Selbstvertrauen in den bevorstehenden EM-Zehnkampf gehen. Die Aussichten könnten kaum besser sein!

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