Die große Hallen-DM-Vorschau - Frauen
Die ausverkaufte Helmut-Körnig-Halle empfängt am Wochenende (23./24. Februar) Deutschlands beste Leichtathleten. Bei der Hallen-DM kämpfen die Athleten um Titel, Medaillen und Tickets zur Hallen-EM in Göteborg (Schweden; 1. bis 3. März). leichtathletik.de stellt Ihnen in einer großen Vorschau die Favoriten und Geheimtipps vor. Heute: die Wettbewerbe der Frauen.
Die große Hallen-DM-Vorschau - Männer60 Meter |
Verena Sailer wäre die große Favoritin gewesen. Die Mannheimerin sagte ihren Start in Dortmund aber kurzfristig wegen einem grippalen Infekt ab und hofft nun auf die Hallen-EM. Damit werden die Karten in Abwesenheit der Ex-Europameisterin, die ihren dritten Titel in Folge und den fünften insgesamt gewinnen hätte können, neu gemischt.
Die junge Münsteranerin Tatjana Pinto (7,23 sec) konnte auch schon unter der Hallen-EM-Norm von 7,28 Sekunden bleiben und rückt damit nun in die Favoritenrolle. Luise Hollender (SC Neubrandenburg), Inna Weit (LC Paderborn) und Staffel-Europameisterin Leena Günther (LT DSHS Köln) wurden in diesem Winter schon unter 7,40 Sekunden gestoppt und sind damit die ersten Medaillenkandatinnen.
200 Meter |
Inna Weit hinterließ im bisherigen Saisonverlauf einen guten Eindruck. Am vergangenen Sonntag konnte sie ihre Bestzeit sogar auf 23,53 Sekunden verbessern.
So deutet vieles darauf hin, dass die Paderbornerin ihrem Freiluft- jetzt auch den Hallentitel folgen lässt.
Die Wattenscheiderin Maike Dix und die Berlinerin Nadja Bahl reisen ebenfalls mit Saisonbestleistungen unter 24 Sekunden an.
Titelverteidigerin Cathleen Tschirch (TSV Bayer 04 Leverkusen) ist nicht am Start.
400 Meter |
In den letzten fünf Jahren gab es fünf verschiedene Titelträgerinnen. Diesem Wechselspiel könnte die Magdeburgerin Janin Lindenberg, die 2011 vorne lag, ein Ende bereiten. Titelverteidigerin Esther Cremer (TV Wattenscheid 01) sagte grippegeschwächt ab.
Auf der anderen Seite wäre da vor allem die Oldenburgerin Ruth Sophia Spelmeyer, die bereits mit einer neuen Bestzeit von 53,69 Sekunden überrascht hat und damit eine ernsthafte Konkurrentin ist.
Für die Leverkusenerinnen Julia Förster und Wiebke Ullmann sowie Christiane Klopsch (LG Ovag Friedberg-Fauerbach) lockt das Podest.
800 Meter |
Bei ihrem letzten Hallen-DM-Start sind viele Blicke auf die Lokalmatadorin Jana Hartmann gerichtet. Die Athletin der LG Olympia Dortmund bringt auch die beste Saisonleistung mit und nimmt die Favoritenrolle an.
Nach dem Titel könnte vor allem auch die junge Sonja Mosler (TV Herkenrath) greifen.
Carolin Walter (TSV Bayer 04 Leverkusen), die im Vorjahr mit ihrem Sturmlauf für Furore sorgte, wird ihren Titel nicht verteidigen.
1.500 Meter |
Wird es ein Sister Act? Zumindest scheint für die Sujew-Zwillinge Elina und Diana die Zeit reif für den ersten Hallentitel.
Ihre Form ist ansteigend, wie die Hamburgerinnen zuletzt in Birmingham (Großbritannien) mit dem Erfüllen der Hallen-EM-Norm zeigten.
Die Rehlingerin Annett Horna ist ebenfalls schon unter 4:15 Minuten geblieben. Die LG TelisFinanz Regensburg hat Titelverteidigerin Maren Kock, Freiluftmeisterin Corinna Harrer und Christiane Danner gemeldet.
3.000 Meter |
Corinna Harrer strebt in diesem Winter auf den 3.000 Metern nach Höherem. Auch bei der Hallen-EM in Göteborg (Schweden; 1. bis 3. März) hat sie diese Strecke im Visier.
Nach den 8:51,04 Minuten, die sie beim Hallen-Meeting in Karlsruhe lief, kann sich die Regensburgerin jetzt in Dortmund im Grunde nur selbst schlagen.
Sie ist auch Titelverteidigerin. Maren Kock, eine von drei weiteren gemeldeten Regensburgerinnen, und die Hamburger Hindernisläuferin Jana Sussmann sind als aussichtsreiche Kandidatinnen per Sonderzulassung gemeldet.
60 Meter Hürden |
Die Sindelfingerin Nadine Hildebrand geht als Favoritin an den Start. Sie könnte zum zweiten Mal nach 2009 den Titel gewinnen.
Mit 8,07 Sekunden unterbot sie im Gegensatz zur Titelverteidigerin Cindy Roleder schon die Hallen-EM-Norm (8,08 sec). Die Leipzigerin wird sich aber nicht kampflos geschlagen geben.
Die Nachwuchshoffnungen Franziska Hofmann (LAC Erdgas Chemnitz) und Alexandra Burghardt (LG Stadtwerke München) sowie die Saarbrückerin Jenna Pletsch blieben in diesem Winter ebenfalls schon unter 8,30 Sekunden.
4x200 Meter |
Der TV Wattenscheid 01 ist Titelverteidiger, muss aber ersatzgeschwächt antreten. Nachdem man Yasmin Kwadwo an die MTG Mannheim, die keine Mannschaft stellt, abgeben musste, fehlen kurzfristig auch Esther Cremer und Christina Haack.
Die Blauhemden führen noch die Jahresbestenliste vor dem LT DSHS Köln und dem TSV Bayer 04 Leverkusen, dessen Sprinterinnen von 2008 bis 2011 viermal in Folge vorne waren, an. Das könnte sich aber am Wochenende ändern.
Hochsprung |
Die Tübingerin Marie-Laurence Jungfleisch konnte in diesem Winter als einzige deutsche Hochspringerin 1,90 Meter meistern. Wenn sie ihr Potenzial weiter ausschöpft, ist auch noch deutlich mehr möglich.
Die Leverkusenerin Julia Straub, die als stärkste Konkurrentin zu erwarten war, sagte ihren Start kurzfristig ab.
Der Kampf um die Medaillen wird damit noch interessanter. Sieben weitere Athletinnen sind zwischen 1,80 und 1,84 Metern hoch gesprungen.
Stabhochsprung |
Mit Kristina Gadschiew (LAZ Zweibrücken), Lisa Ryzih (ABC Ludwigshafen) und Katharina Bauer (USC Mainz) haben drei Athletinnen die Hallen-EM-Norm von 4,45 Metern erfüllt. Entsprechend sind sie die heißen Medaillenanwärterinnen.
Titelverteidigerin Silke Spiegelburg (TSV Bayer 04 Leverkusen) verzichtet ebenso wie die Vize-Weltmeisterin Martina Strutz (SC Neubrandenburg) und die bereits zweimalige Titelträgerin Carolin Hingst (USC Mainz).
Weitsprung |
Die Zeit scheint reif für den zweiten Hallentitel nach 2009 von Melanie Bauschke. Die Berlinerin hat mit ihren 6,68 Metern vom Hallen-Meeting in Karlsruhe bereits den Weg zur Hallen-EM eingeschlagen.
Aber der Frauen-Weitsprung bot in den letzten Jahren gerade in der Halle immer Überraschungspotenzial. Deshalb sollte man neben der aufstrebenden Stefanie Voss (LAV Bayer Uerdingen/Dormagen) auch Athletinnen wie Maryse Luzolo (LG Eintracht Frankfurt), Lena Malkus (SC Preußen Münster) und Urszula Westhof (SCC Berlin) bei der Medaillenvergabe beachten.
Ksenia Achkinadze (SC Gelnhausen) und Michelle Weitzel (SWC Regensburg) haben in den letzten beiden Jahren ihre Meisterqualitäten bewiesen und noch Nachholbedarf.
Dreisprung |
Die 14,00 Meter, zugleich Hallen-EM-Norm, blieben in diesem Winter noch unangetastet. Das soll sich in Dortmund ändern.
Mit der Dresdnerin Jenny Elbe, für die es der erste Hallentitel wäre, und der Chemnitzerin Kristin Gierisch, die wiederum ihren Titel verteidigen kann, stehen auch zwei ganz heiße Anwärterinnen parat.
Theresa Greb (SC Preußen Münster), Elina Sterzing (TSV Rottweil) und Lisanne Rieker (LG Göttingen) reisen als 13-Meter-Springerinnen mit Medaillenhoffnungen an.
Kugelstoßen |
Auf Christina Schwanitz lastet die Favoritenbürde. Die Olympia-Zehnte vom LV 90 Erzgebirge führt mit 19,58 Metern die Bestenliste überlegen an.
Europameisterin und Titelverteidigerin Nadine Kleinert (SC Magdeburg) wollte bei einer letzten Hallen-DM noch einmal alles in die Waagschale werfen, gab am Montag aber grippegeschwächt ihren Verzicht bekannt.
Deren Vereins- und Trainingskollegin Josephine Terlecki ist damit auf Silber programmiert. Lena Urbaniak (LG Filstal) und Sophie Kleeberg (LV 90 Erzgebirge) könnten noch die Hallen-EM-Norm ins Visier nehmen.
Die große Hallen-DM-Vorschau - Männer
Hallen-DM in Dortmund
23./24. Februar 2013