Die große Hallen-DM-Vorschau - Frauen
Die nationalen Hallen-Titelkämpfe stehen vor der Tür. Wer wird am Wochenende (25./26. Februar) in der Karlsruher Europahalle zum Deutschen Hallenmeister gekürt? leichtathletik.de hat die einzelnen Disziplinen unter die Lupe genommen und gibt einen Ausblick auf die Frauen-Wettkämpfe.

60 Meter |
Die lange verletzte Europameisterin Verena Sailer ist zurück, und das in Topform: Gleich zwei Mal konnte die Mannheimerin die Norm für die Hallen-WM in Istanbul (Türkei; 9. bis 11. März) abhaken, die bei 7,24 Sekunden liegt. Damit ist sie in Karlsruhe nur schwer zu schlagen.
Dahinter kommen gleich mehrere Sprinterinnen für die weiteren Medaillen in Frage, allen voran ihre Vereinskameradin Anne Möllinger, die Deutsche 100-Meter-Meisterin Cathleen Tschirch (TSV Bayer 04 Leverkusen) und Carolyn Moll (ART Düsseldorf).
200 Meter |
Anne Möllinger führt eine Gruppe von fünf gemeldeten Athletinnen an, die in diesem Jahr bereits die 24-Sekunden-Marke unterboten haben.
Beim Hallen-Länderkampf in Glasgow (Großbritannien) durfte allerdings Cathleen Tschirch das Nationaltrikot tragen. Sie ist in Topform die aussichtsreichste Kandidatin auf den Titel.
Die Titelverteidigerin und Deutsche Freiluft-Meisterin Christina Haack (TV Wattenscheid 01) absolviert in Karlsruhe den ersten Start ihrer Hallensaison, hinter ihrer Form steht noch ein Fragezeichen.
400 Meter |
Spätestens beim PSD Bank Meeting in Düsseldorf hat sich Esther Cremer (TV Wattenscheid 01) mit einer Zeit von 53,73 Sekunden in die Position der Favoritin geschoben, zumal die Titelverteidigerin und Vorjahresschnellste Janin Lindenberg (SC Magdeburg) in der Hallensaison kürzer getreten ist.
Gefährlich werden könnten der Wattenscheiderin vor allem Christiane Klopsch (LG ovag Friedberg/Fauerbach), Larissa Kettenis (SV schlau.com Saar 05 Saarbrücken) und Wiebke Ullmann (TSV Bayer 04 Leverkusen).
800 Meter |
Die Dortmunderin Jana Hartmann stürmte zuletzt zu zwei Hallentiteln in Folge. Zum Hattrick wird es jedoch nicht kommen, denn sie konzentriert sich ganz auf den Sommer. Umso spannender ist die Frage nach ihrer Nachfolgerin.
Die schnellste 800-Meter-Zeit des Jahres geht auf das Konto der Hürdenläuferin Fabienne Kohlmann (LG Karlstadt-Gambach-Lohr). Nur wenig dahinter und somit in Lauerstellung sind Carolin Walter (TSV Bayer 04 Leverkusen) und Aline Krebs (LAZ Saarbrücken).
1.500 Meter |
Mit neuer Bestzeit von 4:16,03 Minuten hat Hindernis-Spezialistin Gesa Felicitas Krause (LG Eintracht Frankfurt) Ansprüche auf den deutschen Hallentitel angemeldet. Zu erwarten ist ein enger Kampf mit Corinna Harrer (LG Telis Finanz Regensburg), die in 4:17,55 Minuten bereits ähnlich schnell unterwegs war.
Die Jahresbesten, die Sujew-Zwillinge Diana und Elina (SC Potsdam), lassen die Hallen-DM aus. So können Maren Kock (LG Telis Finanz Regensburg) und Sanaa Koubaa (LG Stadtwerke Hilden) mit einer Medaille liebäugeln.
3.000 Meter |
Über 3.000 Meter könnte es ebenfalls zu einem Duell zwischen Gesa Felicitas Krause und Corinna Harrer kommen, denn sie behalten sich einen Doppelstart vor und reisen als beste deutsche 3.000-Meter-Läuferinnen des Jahres nach Karlsruhe.
Wenn beide antreten, wird der erneute Sieg für Titelverteidigerin Maren Kock schwer. Einen Platz auf dem Treppchen streitig machen könnte ihr auch Jana Sussmann (LT Haspa Marathon Hamburg), WM-Teilnehmerin über 3.000 Meter Hindernis.
60 Meter Hürden |
Der Sieg geht nur über Hallen-Europameisterin Carolin Nytra (MTG Mannheim). Gleich beim ersten Rennen nach langer Verletzungspause setzte sie sich mit einer Topzeit von 7,97 Sekunden an die Spitze der deutschen Bestenliste.
Zwei Leipzigerinnen könnten der Mannheimerin beim Unternehmen Titelverteidigung gefährlich werden: Cindy Roleder und Anne-Kathrin Elbe. Für beide ist auch die Hallen-WM-Norm von 8,05 Sekunden in Reichweite.
4x200 Meter |
Im Vorjahr erreichte der TV Wattenscheid 01 nicht das Ziel. Wenn in diesem Jahr alles nach Plan läuft, scheint kein Weg vorbei zu führen an den Damen im blau-weißen Trikot.
Mit 1:35,78 Sekunden legte das Quartett um Esther Cremer, Christina Haack, Yasmin Kwadwo und Maike Dix bereits eine bemerkenswerte Zeit vor. Auch die zweite Staffel Wattenscheids ist nicht ohne Chancen auf eine Medaille.
Immer auf der Rechnung haben muss man außerdem die Titelverteidigerinnen aus Leverkusen sowie die Staffeln aus Köln, Münster und Mannheim.
Hochsprung |
Ariane Friedrich (LG Eintracht Frankfurt) will beweisen, dass sie in Deutschland das Sagen über der Latte hat.
Einen Vorgeschmack auf die Hallen-DM bot das Hallen-Meeting in der Europahalle: Dort ließ sie ihre stärksten Kontrahentinnen Nadja Kampschulte (TV Wattenscheid 01) und Marie-Laurence Jungfleisch (LAZ Salamander Kornwestheim/Ludwigsburg) mit einem Satz über 1,90 Meter hinter sich.
Gleich fünf Athletinnen der weiblichen Jugend U20 fordern laut Meldeliste die Frauen heraus, allen voran die Deutsche Jugend-Hallenmeisterin Melina Brenner (LG Wipperfürth).
Stabhochsprung |
Silke Spiegelburg (TSV Bayer 04 Leverkusuen) ist die Überfliegerin der Hallensaison. Mit neuem deutschen Rekord von 4,77 Metern ist sie in das Jahr gestartet, sogar eine weitere Steigerung ist möglich.
Da Martina Strutz (SC Neubrandenburg) und Anna Battke (USC Mainz) die Segel gestrichen haben, wird wohl nur Kristina Gadschiew (LAZ Zweibrücken) in den Titelkampf eingreifen können. Sie ist auch die heißeste Anwärterin auf das zweite Hallen-WM-Ticket.
Nicht zu unterschätzen sind Lisa Ryzih (ABC Ludwigshafen), Julia Hütter (LG Eintracht Frankfurt) und Annika Roloff (MTV 49 Holzminden).
Weitsprung |
Ein Satz auf 6,66 Meter brachte Nadja Käther (Hamburger SV) nicht nur die Hallen-WM-Norm, sondern auch die Favoritenrolle für die Hallen-DM. Ein Magen-Darm-Infekt verhinderte jedoch zuletzt eine perfekte Vorbereitung auf die Titelkämpfe.
Bianca Kappler (LC Rehlingen) musste ihren Start in Karlsruhe aufgrund einer Influenza gar ganz absagen.
Zum Kreis der Medaillenanwärterinnen gehören so unter anderen Melanie Bauschke (LG Nike Berlin), Titelverteidigerin Michelle Weitzel (LG Telis Finanz Regensburg) und die Deutsche Jugend-Hallenmeisterin Malaika Mihambo (LG Kurpfalz).
Dreisprung |
Der Sieg soll her für Kristin Gierisch, und am besten auch noch die Norm für die Hallen-WM, die bei 14,10 Metern liegt. Die Chemnitzerin führt die nationale Rangliste mit 13,89 Metern deutlich an und kann sich unter Umständen nur selbst schlagen, denn Titelverteidigerin Katja Demut ist angeschlagen, ein Start in Karlsruhe fraglich.
Abzuwarten bleibt die Form der Deutschen Vize-Meisterin Jenny Elbe (Dresdner SC 1898), die gemeldet ist, aber in diesem Jahr aufgrund einer Blockade im Rücken noch keinen Wettkampf bestritten hat.
Kugelstoßen |
Im Kugelstoß-Ring ist Spannung angesagt: Die Zuschauer dürfen sich auf das Duell Christina Schwanitz (LV 90 Erzgebirge) gegen Nadine Kleinert (SC Magdeburg) freuen. Beide präsentierten sich in diesem Winter auf konstant hohem Niveau und haben als bisher einzige Athletinnen die 19-Meter-Marke überboten.
Für den dritten Platz auf dem Treppchen hat sich Josephine Terlecki (SC Magdeburg) mit einem Stoß auf 18,29 Meter empfohlen. Doch auch U20-Europameisterin Lena Urbaniak (LG Filstal) und Denise Hinrichs (TV Wattenscheid 01), die nach einem Kreuzbandriss wieder zurück ist, könnten vorne mitmischen.
Die große Hallen-DM-Vorschau - Männer
Hallen-DM in Karlsruhe
25./26. Februar 2012 | Tickets