Die große Hallen-DM-Vorschau - Frauen
Die nationalen Hallen-Titelkämpfe stehen vor der Tür. Wer wird am Wochenende (26./27. Februar) in der Arena Leipzig zur Deutschen Meisterin gekürt? leichtathletik.de hat die einzelnen Disziplinen unter die Lupe genommen und gibt einen Ausblick auf die Frauen-Wettkämpfe.
60 Meter |
Hinter ihr trachtet der Nachwuchs nach den Medaillen. Die Düsseldorferin Carolyn Moll und die Kölnerin Leena Günther folgen im Saisonvergleich an den Positionen zwei und drei. Leena Günther kämpfte zuletzt aber mit einem Infekt.
Insgesamt sieben der gemeldeten Sprinterinnen sind in diesem Winter schon 7,50 Sekunden oder schneller gelaufen. Da ist im Kampf um die vorderen Plätze das letzte Wort noch nicht gesprochen. Auch Hürdenspezialistin Nadine Hildebrand (LAZ Salamander Kornwestheim/Ludwigsburg) meldet Ansprüche an.
200 Meter |
Die Mannheimerin Anne Möllinger musste ihre Hoffnungen auf den dritten Hallentitel in Folge verletzungsbedingt begraben.
Nun hat die Leverkusenerin Cathleen Tschirch die Vorteile auf ihrer Seite, zumal sie noch gute Erinnerungen an die Arena Leipzig hat. Vor vier Jahren lief sie dort ihre immer noch gültige Hallenbestzeit von 23,19 Sekunden.
Neben Cathleen Tschirch ist von den gemeldeten Athletinnen in diesem Winter bisher nur die Gladbeckerin Christina Haack unter 24 Sekunden geblieben.
400 Meter |
Titelverteidigerin Wiebke Ullmann steht vor einer schwierigen Aufgabe. Die Leverkusenerin reist mit der vierbesten Vorleistung an und hat vor allem einen Medaillenplatz im Auge.
Favoritin ist Janin Lindenberg. Die Staffel-Vize-Europameisterin vom SC Magdeburg konnte in dieser Hallensaison ihre persönliche Hallenbestzeit auf 53,35 Sekunden verbessern. Damit hat sie in der aktuellen DLV-Bestenliste rund eine Sekunde Vorsprung auf Larissa Kettenis (SV schlau.com Saar 05) und Tamara Seer (LG Staufen).
Gemeldet ist auch die Potsdamerin Claudia Hoffmann, die zuletzt nur als Tempomacherin in Erscheinung getreten ist. Diese hat an Leipzig gute Erinnerungen. 2007 und 2009 holte sie hier den Titel.
800 Meter |
Allerdings ist Jana Hartmann gewarnt. Die Leverkusenerin Annett Horna war beim Hallen-Meeting in Düsseldorf im direkten Vergleich schneller und konnte vor zwei Jahren in der Arena Leipzig mit dem Titelgewinn überraschen.
Auch hier ist die Potsdamerin Claudia Hoffmann gemeldet. Sie könnte auf den 800 Metern ihren ersten Hallentitel holen. Ob sie diese Strecke oder doch die 400 Meter läuft, wollte sie noch nicht verraten.
1.500 Meter |
Die Starterinnen der Militär-Cross-EM, Denise Krebs (TV Wattenscheid 01), Diana und Elina Sujew (beide SC Potsdam), könnten noch kurzfristig antreten, falls die Vorläufe ausfallen sollten und dann am Sonntag auch um Titel und Medaillen laufen.
Sind sie nicht dabei, wird sich auf jeden Fall ein neuer Name in die Ehrentafel eintragen. Chancen tun sich hier für Athletinnen wie Jana Sussmann (LG Nordheide), Agata Strausa (LAC Quelle Fürth) oder auch Corinna Harrer (LG TelisFinanz Regensburg), die einen Doppelstart nicht ausschließt, auf.
3.000 Meter |
Nach zuletzt zweimal Sabrina Mockenhaupt ist es an der Zeit für einen neuen Namen der Titelträgerin. Die Siegerländerin verzichtet auf die Hallensaison.
Maren Kock (LG Emstal Dörpen) bringt die beste Vorleistung aus diesem Winter mit. Unter 9:30 Minuten sind auch schon Agata Strausa (LAC Quelle Fürth), Veronica Pohl (TSV Bayer 04 Leverkusen) und Jana Sussmann (LG Nordheide) geblieben.
Hoffnungen auf eine Medaille hat auch das Regensburger Duo Susi Lutz und Corinna Harrer.
60 Meter Hürden |
Kandidatinnen auf die Medaillen und die in den Fällen noch offene Hallen-EM-Norm von 8,10 Sekunden sind mit den Lokalmatadorinnen Cindy Roleder und Anne-Kathrin Elbe, der Saarbrücker Nachwuchshoffnung Jenna Pletsch sowie der Kornwestheimerin Nadine Hildebrand bekannte Namen.
Gute Erinnerungen hat Nadine Hildebrand: Sie konnte vor zwei Jahren in Leipzig Carolin Nytra den Titel wegschnappen.
Hochsprung |
Im letzten Jahr sorgten noch Ariane Friedrich und Meike Kröger in Karlsruhe mit ihren Zwei-Meter-Sprüngen für den ganz großen Budenzauber. Jetzt ist die Frankfurterin verletzungsbedingt nur Zuschauerin und muss den Titel nach fünf Siegen in Folge kampflos abgeben. Die Berlinerin fand ihrerseits nicht zur gewünschten Form.
Diese Chance könnte die aufstrebende Marie-Laurence Jungfleisch nutzen. Die Athletin vom LAZ Salamander Kornwestheim/Ludwigsburg hat zuletzt in Arnstadt mit 1,92 Metern sogar die Hallen-EM-Norm erfüllt.
Nach den Vorleistungen ist die Neu-Frankfurterin Julia Wanner ihre stärkste Gegnerin.
Stabhochsprung |
Wie schon im letzten Jahr muss Silke Spiegelburg krankheitsbedingt auf ihren Start verzichten. Die Leverkusenerin kann aber trotzdem mit einer Hallen-EM-Nominierung rechnen, ist sie doch erst kürzlich mit 4,76 Metern einen neuen Hallenrekord gesprungen.
Um die wahrscheinlich verbleibenden zwei Paris-Startplätze kämpfen eine Reihe Athletinnen. Kirstina Gadschiew (LAZ Zweibrücken), Lisa Ryzih (ABC Ludwigshafen), Anna Battke, Titelverteidigerin Carolin Hingst (beide USC Mainz), Martina Strutz (ESV Hagenow) und Julia Hütter (LG Eintracht Frankfurt) haben allesamt die Norm von 4,40 Metern bereits mehr oder weniger mühelos abgehakt.
Weitsprung |
In den Vordergrund hat sich die Deutsche Juniorenmeisterin Nadja Käther katapultiert. Als einzige konnte die Hamburgerin die Hallen-EM-Norm von 6,55 Metern bereits übertreffen.
Auf einen derart weiten Satz hoffen nun auch Michelle Weitzel (LG TelisFinanz Regensburg), Bianca Kappler (LC Rehlingen), Anika Leipold (Hamburger SV) und Beatrice Marscheck (LAZ Gießen).
Dreisprung |
Der Frauen-Dreisprung hat sich aus dem Schattendasein verabschiedet. Dafür sorgte Katja Demut. Die Athletin vom TuS Jena ist seit diesem Winter mit ihren 14,47 Metern die beste deutsche Dreispringerin aller Zeiten und eine heiße Medaillenkandidatin für die Hallen-EM.
Die Chemnitzerin Kristin Gierisch fällt wegen einem Ermüdungsbruch für die Hallen-DM aus. In Reichweite der Hallen-EM-Norm (13,95 m) ist die Dresdnerin Jenny Elbe.
Kugelstoßen |
Titelverteidigerin Nadine Kleinert (SC Magdeburg) hat sich nur als Zuschauerin angekündigt. Die Wattenscheiderin Denise Hinrichs ist verletzt, die Neubrandenburgerin Petra Lammert nicht mehr im Ring aktiv.
Damit deutet alles auf den ersten Hallentitel von Christina Schwanitz hin. Mit ihrer Vorleistung von 18,68 Metern führt die Athletin vom LV 90 Thum den Jahresvergleich mit 80 Zentimetern Vorsprung auf die Magdeburgerin Josephine Terlecki an.
4x200 Meter |
Die Sprinterinnen vom TSV Bayer 04 Leverkusen stehen vor ihrem vierten Titel in Folge. Mit Cathleen Tschirch, Wiebke Ullmann, Sorina Nwachukwu und Mareike Peters sind sie glänzend aufgestellt.
Der TV Wattenscheid 01 hat eine Silbermedaille zu verteidigen, ist aber diesmal nicht ganz so stark besetzt wie noch im Vorjahr. Interessant wird das Abschneiden der jungen Staffeln von der LG Olympia Dortmund und vom LT DSHS Köln sein.
Die MTG Mannheim und der USC Mainz sind diesmal nicht gemeldet, was Möglichkeiten für andere Teams eröffnet.
3.000 Meter Gehen |
Sabine Krantz (TV Wattenscheid 01) kehrt nach ihrer Babypause zurück. Damit lebt ein bestens bekanntes und erbittertes Duell wieder auf. Ihre Rivalin, Melanie Seeger vom SC Potsdam, wurde in der Vorbereitung allerdings von gesundheitlichen Problemen zurückgeworfen und tritt geschwächt an.
Erfreulich ist das Meldeergebnis von insgesamt zwölf Athletinnen, darunter auch die Titelverteidigerin Christin Elß (SC Potsdam).
Die große Hallen-DM-Vorschau - Männer
Hallen-DM in Leipzig
26./27. Februar 2011