Die große Hallen-DM-Vorschau - Männer
Die nationalen Hallen-Titelkämpfe stehen vor der Tür. Wer wird am Wochenende (21./22. Februar) in der Karlsruher Europahalle zum Deutschen Meister gekürt? leichtathletik.de hat die einzelnen Disziplinen unter die Lupe genommen und gibt einen Ausblick auf die Männer-Wettkämpfe.
60 Meter |
Beim BW-Bank-Meeting in der Europahalle konnte Christian Blum mit der Weltklasse gut mithalten und belegte Platz drei. Beim Meeting in Leipzig musste er sich Julian Reus, der jetzt wieder für Erfurt startet, geschlagen geben. Titelverteidiger Stefan Schwab vom TSV Schwarzenbek und Tobias Unger (LG Stadtwerke München) können aber in dieses Duell eingreifen.
Medaillenchancen haben nach dem bisherigen Saisonverlauf auch der Wattenscheider Jan-Christopher Schulte, Martin Keller (LAC Erdgas Chemnitz) und Tobias Ungers Trainings- und Vereinskamerad Marius Broening.
200 Meter |
Das gelang im Januar bei den Thüringischen Meisterschaften dem Erfurter Julian Reus besonders gut, als er den WM-Halbfinalisten Robert Hering (TuS Jena) besiegte. Beim Meeting in Leipzig konnte er diesen Sieg in 20,95 Sekunden und mit nur einer Hundertstelsekunde Vorsprung wiederholen. Außerdem zählt Titelverteidiger Alexander Kosenkow (TV Wattenscheid 01) zum engeren Favoritenkreis. Der „Altmeister“ liegt mit 21,05 Sekunden zwar in der Jahres-Bestenliste hinter Julian Reus und Robert Hering (20,96 sec), ist aber beim Saisonhöhepunkt immer in Topform.
400 Meter |
Fast gleichauf führen der Kölner Miguel Rigau (47,34 sec) und Eric Krüger (47,35 sec) vom SC Magdeburg die Jahres-Rangliste an. Zwei Dresdner Läufer, nämlich Hürden-Spezialist Silvio Schirrmeister (47,85 sec) und der Freiluft-Meister von 2009, Martin Grothkopp (47,98 sec), liegen nicht weit zurück. Dies könnten auch die vier Läufer sein, die in Karlsruhe den Endlauf erreichen.
800 Meter |
Beim Meeting in Valencia (Spanien) erreichte er eine Topzeit (1:46,66 min) und verlor nur unglücklich gegen Star-Mittelstreckler Yuriy Borzakovskiy aus Russland.
Für die Deutschen Hallen-Meisterschaften in Karlsruhe ist der 21-Jährige also der klare Favorit, auch wenn der Thüringer Georg Eberhardt beim BW-Bank-Meeting bereits mit einer guten Leistung (1:48,21 min) aufhorchen ließ.
1.500 Meter |
Christoph Lohse vom TV Wattenscheid 01 war in diesem Jahr bislang der Schnellste über die siebeneinhalb Hallenrunden (3:40,48 min), zieht in Karlsruhe aber die 3.000 Meter vor und wird aus Studien-Gründen auch nicht zur Hallen-WM fahren. Stefan Eberhardt (LG Ohra Hörselgas) plant trotz erfüllter Norm (3:40,57 min) nicht keinen Start im Scheichtum ein, sondern musste auch sein Karlsruhe-Gastspiel wegen Prellungen absagen. Weg frei für Christian Klein vom LC Rehlingen? Die Norm hat er mit 3:40,86 Minuten bereits in der Tasche.
Auf der Rechnung haben muss man allerdings immer Carsten Schlangen (LG Nord Berlin) und Titelverteidiger Wolfram Müller (Erfurter LAC), im vergangenen Jahr noch Vierter der Hallen-EM. Bei einem taktisch gelaufenen DHM-Finale können beide die von ihnen noch nicht unterbotene HWM-Norm kaum erreichen. Es wird also spannend am Sonntag um 15.20 Uhr.
3.000 Meter |
Beide gelten als Favoriten auf den Titel, sollten aber auch den Wattenscheider Musa Roba-Kinkal auf der Rechnung haben, der sich kurzfristig für einen Start entschieden hat. Weil im bisherigen Saisonverlauf noch nicht alle Langstreckler die Karten aufgedeckt haben, ist schwer abzuschätzen, wer eventuell sonst noch in die Medaillenränge laufen kann.
60 Meter Hürden |
Jetzt gilt es, auch bei der Deutschen Hallen-Meisterschaft ähnlich souverän aufzutreten. Titelverteidiger Erik Balnuweit (LAZ Leipzig), der EM-Sechste Jens Werrmann (LAZ Zweibrücken) und WM-Teilnehmer Matthias Bühler (LG Offenburg) sowie der Wattenscheider Willi Mathiszik und Alexander John aus Leipzig gehören in der Europahalle zu den ersten Anwärtern auf eine Medaille.
Hochsprung |
Der frühere Jugend-Weltmeister Martin Günther (LG Eintracht Frankfurt) und der Chemnitzer Benjamin Lauckner führen mit jeweils 2,22 Metern die Jahres-Bestenliste an und sind damit die stärksten Konkurrenten von Eike Onnen. Aber auch Hallen-EM-Teilnehmer Tim Riedel aus Wattenscheid sollte man auf der Rechnung haben.
Stabhochsprung |
Setzen sich in diesem Jahr wieder die Routiniers um den Leverkusener Danny Ecker und Tim Lobinger aus München durch oder schaffen es die jüngeren Athleten wie Alexander Straub (LG Filstal), Malte Mohr (LG Stadtwerke München), Hendrik Gruber (TSV Bayer 04 Leverkusen) und U20-Weltmeister Raphael Holzdeppe (LAZ Zweibrücken)?
Diese letztgenannten vier haben bereits die Hallen-WM-Norm abgehakt und können sich ganz auf den Showdown in der Europahalle konzentrieren. Spannung bis zum letzten Sprung ist also garantiert. Nur zwei Stabhochspringer dürfen für die Hallen-WM gemeldet werden.
Weitsprung |
Christian Reif vom ABC Ludwigshafen, der in Karlsruhe studiert, hat beim Meeting in der Europahalle schon 7,89 Meter erreicht und will den Heimvorteil nutzen. Nils Winter (BSV Buxtehude), im vergangenen Jahr Zweiter der Hallen-EM und WM-Teilnehmer, könnte seine große Erfahrung ausspielen und den jüngeren Springern noch einmal den Titel wegschnappen, war aber zuletzt angeschlagen.
Dreisprung |
Konstantin Gens (LAC Berlin) ist im bisherigen Saisonverlauf deutlich weiter gesprungen als die Konkurrenten und darf sich berechtigte Hoffnungen auf den Titel machen. Aber auch „Senior“ Andreas Pohle (ASV Erfurt) und der Münsteraner Daniel Kohle sind für Sprünge deutlich über 16 Meter gut - und damit auch für eine Medaille.
Kugelstoßen |
Am Samstagnachmittag spielt in der Europahalle auch die Tagesform eine große Rolle, denn zwischen Platz zwei und drei dürften nur wenige Zentimeter liegen. Da Ralf Bartels die nationalen Konkurrenten in diesem Winter in jedem Wettkampf besiegen konnte und ein konstant hohes Leistungsniveau gezeigt hat, gilt der WM-Dritte als klarer Favorit auf den Titel.
4x200 Meter |
Chancen auf die Vizemeisterschaft haben dagegen mehrere Staffeln. Die ausgeglichen besetzten Mannschaften des TV Gladbeck, der LG ovag Friedberg-Fauerbach (mit Till Helmke) oder die LG Stadtwerke München (mit Tobias Unger) hoffen auf die Medaillenplätze.
4x400 Meter |
In den vergangenen Jahren war es immer so, dass auch Staffeln vorne mitmischen konnten, die im bisherigen Saisonverlauf noch kein Staffelrennen bestritten hatten. Das könnten in diesem Jahr der TV Wattenscheid 01 oder der Dresdner SC 1898 sein.
5.000 Meter Gehen |
Daran, dass er in Karlsruhe seinen fünften Indoor-Titel in Folge erreicht, besteht kein Zweifel. Die Frage ist nur, in welcher Zeit er ins Ziel kommt. Hinter André Höhne können sich besonders Christopher Linke (SC Potsdam) und Carsten Schmidt (SCC Berlin) mit guten Leistungen für weitere Aufgaben empfehlen.
Hallen-DM in Karlsruhe
Die große Hallen-DM-Vorschau - Frauen