Die große Hallen-DM-Vorschau - Männer
Die nationalen Hallen-Titelkämpfe stehen vor der Tür. Wer wird am Wochenende (25./26. Februar) in der Karlsruher Europahalle zum Deutschen Hallenmeister gekürt? leichtathletik.de hat die einzelnen Disziplinen unter die Lupe genommen und gibt einen Ausblick auf die Männer-Wettkämpfe.

60 Meter |
Das verspricht Spannung! Der wiedererstarkte Wattenscheider Julian Reus (TV Wattenscheid 01) und dessen Vereinskollege Christian Blum, zugleich Titelverteidiger, reisen als die Favoriten an.
Wie eng es werden kann, zeigte bereits das PSD Bank Meeting in Düsseldorf. Dort entschieden Tausendstel zwischen den beiden.
Im Kreis der Herausforderer lauert vor allem der Stuttgarter Tobias Unger auf seine Chance.
200 Meter |
Robin Erewa könnte der nächste Streich gelingen. Nach seinem Überraschungscoup bei der letzten Freiluft-DM bringt der junge Wattenscheider diesmal die beste Vorleistung mit. Er ist als einziger in diesem Winter schon unter 21 Sekunden geblieben.
Titelverteidiger Sebastian Ernst (TV Wattenscheid 01), Aleixo-Platini Menga (TSV Bayer 04 Leverkusen) und Sven Knipphals (VfL Wolfsburg) trennen dahinter im Jahresvergleich bei 21,11 bis 21,14 Sekunden nur drei Hundertstel.
400 Meter |
Mit seinen in Birmingham (Großbritannien) gelaufenen 47,06 Sekunden hat der Münchner David Gollnow die Führung in der deutschen Jahresbestenliste am letzten Wochenende an sich gerissen.
Titelverteidiger Thomas Schneider (SC Potsdam) kann von einem Sieg im direkten Duell beim Hallen-Meeting in Karlsruhe gestärkt die Aufgabe bei der Hallen-DM angehen.
Durchaus in Medaillenform hat sich zuletzt der Saarbrücker Simon Kirch präsentiert. Gemeldet ist auch Freiluftmeister Jonas Plass (Team asics Wendelstein).
800 Meter |
Eine Entscheidung der Fragezeichen. Der Jahresschnellste Patrick Oehler (VfL Sindelfingen) wurde zuletzt von einer Schambeinentzündung heimgesucht.
Titelverteidiger Sören Ludolph (LG Braunschweig) hatte sich in diesem Winter rar gemacht und war nur regional und beim Hallen-Länderkampf in Glasgow (Großbritannien) in Erscheinung getreten. Er hat den Start aber fest eingeplant.
Der Leverkusener Robin Schembera, vor zwei Jahren in Karlsruhe siegreich, will erst kurzfristig nach seiner Rückkehr aus dem Trainingslager in Südafrika zum Start eine Entscheidung treffen. Tuchfühlung zu den Großen hat der Deutsche Jugend-Hallenmeister Kevin Stadler (Erfurter LAC) aufgenommen.
1.500 Meter |
Die Jahresbestenliste ist eindeutig. Vize-Europameister Carsten Schlangen (LG Nord Berlin) führt dort mit 3:40,41 Minuten deutlich vor der Konkurrenz um den Jugend-Hallenmeister Homiyu Tesfaye Heyi (LG Eintracht Frankfurt).
Im letzten Jahr schlug ihm der Regensburger Florian Orth ein Schnippchen, der sich auch diesmal wieder eine vielversprechende Taktik zurecht gelegt haben dürfte.
3.000 Meter |
Erst einen Hallentitel hat Arne Gabius auf der Habenseite. Doch dieses Mal dürfte an dem Tübinger kein Weg vorbeiführen.
Seine Form ist bestechend. In 7:38,13 Minuten kratzte Arne Gabius beim Hallen-Meeting in Karlsruhe sogar schon am deutschen Hallenrekord.
Robert Krebs (SCC Berlin) und Steffen Uliczka (SG Kronshagen / Kieler TB) folgen im Jahresvergleich mit Respektsabstand. Titelverteidiger Jonas Hamm (LG Braunschweig) fehlt.
60 Meter Hürden |
Helge Schwarzer will endlich den ersten Hallentitel holen. Genug Selbstvertrauen dafür konnte der Hamburger mit seiner Verbesserung auf 7,58 Sekunden tanken.
Die Hallenmeister der letzten beiden Jahre, Alexander John (LAZ Leipzig) und Gregor Traber (LAV Tübingen), werden sich aber nicht kampflos geschlagen geben.
Immer in Lauerstellung: Freiluftmeister Matthias Bühler (LG Offenburg).
4x200 Meter |
Immer wieder Wattenscheid! Im letzten Jahr machten die Sprinter vom TV 01 den zehnten Meistertitel unter dem Hallendach perfekt, jetzt steht der Angriff auf den elften auf dem Programm.
Der Papierform nach deutet vieles auf eine Verlängerung des Titelabonnements hin. Doch Vorsicht: Im Vorfeld der Hallen-DM machten vor allem die Sprinter des SCC Berlin auf sich aufmerksam.
Deren Vorleistung von 1:24,59 Minuten hätte in den letzten zehn Jahren immerhin fünfmal zum Hallentitel gereicht.
Hochsprung |
Beim Hochsprung-Meeting in Arnstadt haderte Raul Spank mit seinen 2,27 Metern, nahm aber auch die Erkenntnis mit, dass die Qualität der Sprünge gut war.
Jetzt wird der Dresdner nicht nur die Titelverteidigung, sondern auch die Hallen-WM-Norm von 2,29 Metern im Blick haben.
Drei weitere Athleten sind in diesem Jahr schon höher als 2,20 Meter gesprungen: Eike Onnen (LG Hannover), Matthias Haverney (Dresdner SC) und Sven Tarnowski (TV Rheinfelden), der allerdings nicht für die Hallen-DM gemeldet ist.
Stabhochsprung |
Björn Otto greift mit 34 Jahren nach seinem zweiten Hallentitel. Mit 5,82 Metern in Donezk (Ukraine) und 5,92 Metern in Potsdam setzte der Höhenjäger der LAV Bayer Uerdingen/Dormagen Glanzlichter, die ihn zugleich zum Favoriten machen.
Titelverteidiger Malte Mohr (TV Wattenscheid 01) kämpfte in den letzten Wochen mit Beugerproblemen.
Raphael Holzdeppe (LAZ Zweibrücken) und Karsten Dilla (LAV Bayer Uerdingen) haben ebenfalls die Hallen-WM-Norm (5,72 m) schon abgehakt.
Weitsprung |
Der Weitsprung-Wettbewerb hat Brisanz. Die vier Jahresbesten, Alyn Camara (TSV Bayer 04 Leverkusen), Nils Winter (BSV Buxtehude), Julian Howard (LG Region Karlsruhe) und Mario Kral (Hamburger SV), trennen nur neun Zentimeter im Jahresvergleich.
Ein Acht-Meter-Sprung ist in diesem Winter aber noch ausgeblieben. Als Meisterschaftsspringer bekannt ist Titelverteidiger Sebastian Bayer (Hamburger SV).
Nicht am Start sein wird Europameister Christian Reif. Der Ludwigshafener musste verletzungsbedingt seine Hallensaison abbrechen.
Dreisprung |
Hochsprung-Ass Raul Spank wilderte in diesem Winter im Dreisprung-Revier und führt mit 16,54 Metern die Jahresbestenliste recht deutlich an. In Karlsruhe wird er sich allerdings auf seine Paradedisziplin konzentrieren.
Damit muss der Erfurter Andreas Pohle, der seinen fünften Hallentitel gewinnen kann, den letzten Eindrücken nach vor allem auf Martin Seiler (ABC Ludwigshafen) und Daniel Kohle (LG Ratio Münster) achten.
Kugelstoßen |
David Storl wird als haushoher Favorit und bestimmt auch gefeierter Weltmeister in den Kugelstoß-Ring treten. Der Chemnitzer, der auch die Rolle des Titelverteidigers inne hat, war in diesem Winter mit vier 21-Meter-Wettkämpfen national eine Klasse für sich.
Candy Bauer (LV 90 Erzgebirge) konnte sich auf 20,10 Meter steigern und damit die Hallen-WM-Norm knacken.
Der Sindelfinger Arthur Hoppe hat alle Chancen auf eine Medaille, nachdem Hallen-Europameister Ralf Bartels (SC Neubrandenburg) die Hallensaison bereits beendet hat.
Die große Hallen-DM-Vorschau - Frauen
Hallen-DM in Karlsruhe
25./26. Februar 2012 | Tickets