Die große Hallen-DM-Vorschau - Männer
Die nationalen Hallen-Titelkämpfe stehen vor der Tür. Wer wird am Wochenende (26./27. Februar) in der Arena Leipzig zum Deutschen Meister gekürt? leichtathletik.de hat die einzelnen Disziplinen unter die Lupe genommen und gibt einen Ausblick auf die Männer-Wettkämpfe.
60 Meter |
Jagd auf ihn machen eine Reihe Athleten, die vom Neu-Wattenscheider Christian Blum und vom Chemnitzer Martin Keller angeführt werden. Zehn deutsche Sprinter sind in diesem Jahr schon unter 6,80 Sekunden geblieben, da könnte es im Kampf um die Medaillen spannend werden.
200 Meter |
Sebastian Ernst ist der haushohe Favorit. Der Wattenscheider bezwang in diesem Winter neben anderen den Europameister Christophe Lemaitre (Frankreich) und lief bis auf fünf Hundertstel an den deutschen Hallenrekord von Tobias Unger (20,53 sec) heran. Im Saisonvergleich führt er damit überaus deutlich vor seinem Vereinskollegen und Titelverteidiger Alexander Kosenkow (21,22 sec) und Tobias Unger (21,28 sec).
400 Meter |
Die Zeit scheint reif für den ersten Hallentitel des aufstrebenden Potsdamers Thomas Schneider. Er konnte schon früh in der Saison die Hallen-EM-Norm von 46,90 Sekunden um vier Hundertstel unterbieten. Noch kein weiterer Viertelmeiler blieb bisher unter 47 Sekunden.
800 Meter |
Beide haben die Hallen-EM-Norm von 1:47,80 Minuten deutlich unterboten und führen in der Bestenliste klar vor dem Deutschen Freiluftmeister Sören Ludolph (LG Braunschweig). Interessant: Der frühere Vize-Europameister David Fiegen aus Luxemburg läuft für Regensburg.
1.500 Meter |
Die Kampfansage von Christoph Lohse steht. Der Wattenscheider will dem Vize-Europameister von der LG Nord Berlin, Carsten Schlangen, den Kampf ansagen. Beide sind schon unter 3:40 Minuten geblieben und haben sich damit für die Hallen-EM empfohlen. Der Vorjahresdritte Florian Orth (LG TelisFinanz Regensburg) ist auch diesmal wieder für eine Medaille gut. Titelverteidiger Wolfram Müller fehlt. Der Erfurter bestreitet keine Hallensaison.
3.000 Meter |
Bei einem taktischen Rennverlauf dürfte sich ein spannendes Rennen entwickeln, da auch Läufer wie der Erfurter Rico Schwarz, der Vorjahresdritte Marc-Andre Kowalinski (PST Trier), Sebastian Hallmann (LG Stadtwerke München) oder Richard Ringer (VfB LC Friedrichshafen) auf den 15 Hallenrunden für Akzente gut sind.
60 Meter Hürden |
Die Hallen-EM-Norm (7,68 sec) blieb noch unangetastet. Leipzig bietet für die Hürdensprinter die letzte Chance, auf den Zug nach Paris aufzuspringen. Der Hamburger Helge Schwarzer kommt mit der besten Vorleistung. Titelverteidiger Alexander John dürfte vor heimischem Publikum besonders motiviert sein. Für eine Überraschung könnte der Youngster Gregor Traber (LAV Asics Tübingen) sorgen. Freiluftmeister Matthias Bühler (LG Offenburg) musste seine Hallensaison abbrechen. In den letzten sechs Jahren ging der Titel stets an das LAZ Leipzig.
Hochsprung |
Überschattet vom Achillessehnenriss, den sich unter der Woche der Titelverteidiger Martin Günther (LG Eintracht Frankfurt) zugezogen hat, gehen die Hochspringer an die Anlage. Raúl Spank ist der große Favorit. Mit seinem Satz über 2,31 Meter feierte der Dresdner in Arnstadt eine geglückte Generalprobe. Benjamin Lauckner (LAC Erdgas Chemnitz), Sven Tarnowski (TV Rheinfelden) und Tim Riedel (TV Wattenscheid 01) sind für Höhen von 2,20 Metern und mehr gut. Der Hannoveraner Eike Onnen wurde auch in diesem Winter wieder von Verletzungen geplagt.
Stabhochsprung |
Der Weg zum Titel führt nur über Malte Mohr. Der Vize-Hallen-Weltmeister könnte auch die sechs Meter auflegen lassen.
Weitsprung |
Für Europameister Christian Reif (ABC Ludwigshafen) ging es sich nach einer Verletzung nicht für einen Last-Minute-Start aus. Die Blicke werden sich somit auf den Hallen-Europarekordler Sebastian Bayer richten. Der Hamburger scheint reif für den ersten Acht-Meter-Sprung des Winters. Auch vor zwei Jahren konnte er in Leipzig gewinnen. Christoph Stolz (TV Langen), Alyn Camara (TSV Bayer 04 Leverkusen) und Nils Winter (Buxtehuder SV) zeigten im Verlauf des Winters, dass für sie die Hallen-EM-Norm (7,90 m) in Reichweite ist.
Dreisprung |
Die Dreisprung-Szene der Männer wartet im Jahr zwei nach Ex-Weltmeister Charles Friedek noch auf den ersten 16-Meter-Sprung. Der soll in Leipzig her. Tuchfühlung hatte schon der Sindelfinger Matthias Uhrig. Titelverteidiger ist der Erfurter Andreas Pohle. Er gewann im Vorjahr vor den ebenfalls gemeldeten Konstantin Gens (LAC Berlin) und Daniel Kohle (LG Ratio Münster).
Kugelstoßen |
Kurs zur Hallen-EM hat bereits der Sindelfinger Marco Schmidt eingeschlagen. Er ist ein heißer Medaillenkandidat. Interessant könnte der Auftritt des jungen Stuttgarters Artur Hoppe werden. Er hatte im Dezember gezeigt, dass er die Hallen-EM-Norm von 19,60 Metern im Arm hat.
4x200 Meter |
Der TV Wattenscheid 01, wer sonst? Die Blauhemden, mit Sebastian Ernst und Alexander Kosenkow gemeldet, können auf dieser Strecke ihren zehnten Hallentitel in Folge klar machen. Der SCC Berlin hat im Kampf um die Medaillen gegen die weitere Konkurrenz einen zweiten Platz zu verteidigen.
4x400 Meter |
Auch auf dieser Strecke ist der TV Wattenscheid 01 Titelverteidiger und mit Alexander Meisolle sowie Bastian Swillims angekündigt. Der SC Potsdam ist trotz der deutschen Jahresbestzeit ebenso wenig gemeldet wie die LG Eintracht Frankfurt. Der SCC Berlin ist mit der besten Vorleistung aus dem Winter wiederum heißer Medaillenkandidat.
5.000 Meter Gehen |
Nach einer Knie-Operation im letzten Herbst hat André Höhne sein Titelabonnement gekündigt. Nach fünf Jahren mit dem Berliner als Sieger wird es nun einen neuen Namen in der Ehrenliste geben. Um diese Position und die Medaillen bewerben sich bekannte Namen wie Christopher Linke (SC Potsdam), Maik Berger und Carsten Schmidt (beide SCC Berlin) sowie U18-Weltmeister Hagen Pohle (SC Potsdam).
Die große Hallen-DM-Vorschau - Frauen
Hallen-DM in Leipzig
26./27. Februar 2011