Die große Hallen-WM-Vorschau – Frauen
Am kommenden Wochenende finden von Freitag bis Sonntag die Hallen-Weltmeisterschaften in Budapest statt. Insgesamt 28 Entscheidungen, in denen neue Titelträger gesucht werden, stehen in der vollbesetzten Sportarena an. leichtathletik.de hat für Sie die Favoriten herausgeschält und auch die Chancen der DLV-Starter abgewogen. Lesen Sie die Vorschau zu den Wettkämpfen der Frauen...
Chancenreiche Außenseiterin: Kim Gevaert hofft auf ihre Chance (Foto: Kiefner)
60 MeterEs könnte spannend werden! Die bereits 37-jährige Gail Devers geht mit guten Chancen in das Rennen. Christine Arron (Frankreich) und Torri Edwards (USA) wussten zuletzt aber auch zu gefallen. An der Spitze der Jahresbestenliste steht mit Yulia Tabakova (7,06 sec) eine Russin, die nicht erst einmal bei Saisonhöhepunkt enttäuschte. Belgien hofft auf Kim Gevaert.
DLV-Starter: keine
200 Meter
Anastasiya Kapachinskaya ist nach dem letzten Jahr keine unbeschriebene Größe mehr, sondern eine Goldanwärterin. Sie muss aber auf Natalya Safronnikova (Weißrussland), Svetlana Gonacharenko (Russland) und die Newcomerin Crystal Cox (USA) achten. Wie fit kommt die Österreicherin Karin Mayr-Krifka nach Ungarn?
DLV-Starter: keine
400 Meter
Die Russin Natalja Nazarova, die mit 49,68 Sekunden in diesem Winter einen echten Knaller steigen ließ, hat allen Chancen auf eine erfolgreiche Titelverteidigerin. Olga Kotlyarova könnte sogar einen russischen Doppelerfolg ermöglichen. Aufpassen muss man aber auch auf die Jamaikanerinnen Allison Beckford und Sandie Richards. Die Rumänin Ionela Tirlea räumt sich selbst eine Medaillenchance ein.
DLV-Starter: keine
800 Meter
Maria Mutola wird einmal mehr schwer zu schlagen sein. Am ehesten könnte ihr die Europameisterin Jolanda Ceplak (Slowenien) noch Paroli bieten. Als starke Taktikerin hat Mayte Martinez (Spanien) eine Chance auf das Podium. In den USA wird Jen Toomey derzeit sehr heiß gehandelt.
DLV-Starter: Monika Gradzki (kann wichtige Erfahrungen sammeln und ihre Saisonbestzeit unter 2:02 Minuten drücken)
1.500 Meter
Nach ihrer Babypause bestach Kutre Dulecha in 4:01,90 Minuten mit einem echten Powerrennen. Da dürften es die Weißrussin Alesya Turova und die Britin Kelly Holmes, die aber auf eine enorme Erfahrung bauen kann, nicht leicht haben. Auf den Heimvorteil hofft die Ungarin Judit Varga.
DLV-Starter: keine
3.000 Meter
Die Äthiopierinnen Berhane Adere und Meseret Defar stehen an der Spitze des Jahresvergleichs. Aber Vorsicht! Die Britin Jo Pavey reist in guter Form an und kann unter die ersten Drei laufen. Dorthin wollen aber auch Hayley Tullett (Großbritannien), Marta Dominguez (Spanien) und Yelena Zadorozhnaya (Russland), die alle das internationale Parkett gut kennen.
DLV-Starter: Sabrina Mockenhaupt (möchte sich in den Endlauf taktieren)
60m Hürden
Doppelstarterin Gail Devers könnte nach ihrem Auftritt über 60 Meter flach auch über die Hürden glänzen. Die erfahrene US-Athletin muss den Angriff von Susanna Kallur (Schweden), Lacena Golding-Clarke (Jamaika) und Perdita Felicien (Kanada) abwehren.
DLV-Starter: Juliane Sprenger-Afflerbach (mit einer Zeit unter acht Sekunden ist das Finale drin)
Hochsprung
Fünf Springerinnen, die bei der Hallen-WM dabei sind, sprangen in diesem Winter zwei Meer oder höher: Anna Chicherova, Jelena Slesarenko (beide Russland), Daniela Rath (Deutschland), Ruth Beitia (Spanien) und Vita Palamar (Ukraine). Diese Höhe würde in Budapest gerne die Kroatin Blanka Vlasic nachreichen. Titelverteidigerin Kajsa Bergqvist (Schweden) fehlt.
DLV-Starter: Daniela Rath (schielt auf das Treppchen), Melanie Skotnik (eine Bestätigung der 1,93 Meter von Dortmund wäre bereits ein Erfolg)
Stabhochsprung
Die Russinnen Svetlana Feofanova, die sich mit 4,85 Metern den Weltrekord zurückholte, und Yelena Isinbayeva sind die Überfliegerinnen der Saison. Dass mit ihr noch zu rechnen ist, will Olympiasiegerin Stacy Dragila (USA) beweisen. Die Polin Monika Pyrek könnte einen Ausrutscher der Favoritinnen wieder einmal zu einem Medaillengewinn nutzen.
DLV-Starter: Nastja Ryshich (nach fünf Jahren wieder im internationalen Geschäft, aber nur mit Außenseiterchance), Carolin Hingst (muss nach einer durchwachsenen Saison ihre Nachnominierung rechtfertigen)
Weitsprung
Mit Tatjana Lebedeva, Irina Simagina und Tatjana Kotova haben drei Russinnen für zwei Startplätze gemeldet. Sie werden die Gejagten sein, egal wer am Ende am Anlauf steht. Die Liste der Jägerinnen wird von der Lettin Valentina Gotovska und der italienischen Ex-Weltmeisterin Fiona May angeführt, aber auch andere Springerinnen haben Überraschungspotenzial zu bieten.
DLV-Starter: Bianca Kappler (nach einem guten Saisonaufbau ist eine Weite jenseits der 6,60 Meter möglich), Sophie Krauel (die Schülerin hofft bei ihrer Feuertaufe auf das Finale)
Dreisprung
Weltmeisterin Tatjana Lebedeva (Russland) bewirbt sich um die Nachfolge der fehlenden Britin Ashia Hansen. Als Geheimtipp gilt die Griechin Hrisopiyi Devetzi, aber die gebürtigen Kubanerinnen Yamile Aldama (Sudan) und Magdelin Martinez (Italien) muss man ins Kalkül ziehen.
DLV-Starter: keine
Kugelstoßen
Osteuropa ist auch in diesem Winter mit Vita Pavlysh (Ukraine), Svetlana Krivelyova und Irina Korzhanenko (beide Russland) wieder führend. Aber schön öfters haben sich diese Athletinnen beim Saisonhöhepunkt eine Schwäche geleistet. Die Aufsteigerinnen der letzten Wochen sind Laura Gerraughty (USA) und – man höre und staune – mit Cleopatra Borel eine Kugelstoßerin aus Trinidad.
DLV-Starter: Nadine Kleinert (hat nach ihrem kläglichen Quali-Aus im Vorjahr etwas gutzumachen)
Fünfkampf
Mit Eunice Barber (Frankreich), Carolina Klüft (Schweden), Denise Lewis (Großbritannien) und Natalja Sazanovich (Weißrussland) fehlt praktisch die komplette Weltspitze. Deshalb dürfen sich andere über eine große Chance, die sich auftut, freuen. Nataliya Dobrynska (Ukraine), gerade mal 21 Jahre alt, könnte zum Saisonkometen im Mehrkampf werden.
DLV-Starter: keine
4x400 Meter
Bereits im Vorjahr deklassierten die Russinnen die Konkurrenz und auch diesmal können sie sich nur selbst schlagen. Die USA und Jamaika laufen um Silber und Bronze, während die Britinnen als chancenreiche Außenseiterinnen gelten.
DLV-Starter: keine
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