Die große Hallen-WM-Vorschau – Männer
Am kommenden Wochenende finden von Freitag bis Sonntag die Hallen-Weltmeisterschaften in Budapest statt. Insgesamt 28 Entscheidungen, in denen neue Titelträger gesucht werden, stehen in der vollbesetzten Sportarena an. leichtathletik.de hat für Sie die Favoriten herausgeschält und auch die Chancen der DLV-Starter abgewogen. Lesen Sie die Vorschau zu den Wettkämpfen der Männer...
Jason Gardener muss sich als Klassenprimus bestätigen (Foto: Kiefner)
60 MeterDer Brite Jason Gardener, der in diesem Winter den Europarekord von 6,46 Sekunden einstellte, ist der große Favorit. Aber Vorsicht! Shawn Crawford (USA) und der junge Aufsteiger Olusoji Fasuba (Nigeria) waren nur wenig langsamer.
DLV-Starter: Ronny Ostwald (muss unter 6,60 Sekunden laufen, um Akzente zu setzen)
200 Meter
Der Vorjahres-Zweite Joseph Batangdon (Kamerum) kommt in 20,57 Sekunden als Saisonschnellster nach Budapest. Er musste aber zuletzt erkennen, dass er nicht unschlagbar ist. Mit dem Deutschen Tobias Unger und dem Schweden Johan Wissman hoffen zwei Europäer auf ihre Chance.
DLV-Starter: Tobias Unger (mit der Leistung von Dortmund ein Finalkandidat), Sebastian Ernst (kann sich weiter in den Vordergrund laufen)
400 Meter
Der Weg zum Sieg führt über die Viertelmeiler aus der Karibik, die von Alleyne Francique (Granada) angeführt werden. Die Erfahrung spricht für die Jamaikaner Greg Haughton und Davian Clarke. Als schnellster Europäer reist der Spanier David Canal an.
DLV-Starter: keine
800 Meter
Die Afrikaner rücken hier in die Favoritenrolle. Joseph Mutua und William Yiampoy (beide Kenia) sehen sich dem Südafrikaner Mbulaeni Mulaudzi gegenüber. Im letzten Jahr waren außerdem zwei Holländer im Finale.
DLV-Starter: keine
1.500 Meter
Der Ukrainer Ivan Heshko, Dritter der WM in Paris, bewirbt sich um den Titel. Mit der richtigen Taktik kann er seine namhaften Kontrahenten wie Juan Carlos Higuero (Spanien), Laban Rotich (Kenia) oder Ali Saidi-Sief (Algerien) in Schach halten. Aber trotzdem keine leichte Aufgabe für den Osteuropäer!
DLV-Starter: keine
3.000 Meter
In der äthiopischen Mannschaft vertreten Abiyote Abate und Markos Geneti die abstinenten Haile Gebreselassie und Kenenisa Bekele. Einiges zu beweisen hat Bernard Lagat aus Kenia nach seiner wieder aufgehobenen Dopingsuspendierung aus dem letzten Sommer. Beim Ukrainer Sergej Lebed hängt viel davon ab, in welcher Form er nach seinen Crossläufen im Winter nun nach Budapest kommt.
DLV-Starter: keine
60m Hürden
Titelverteidiger Allen Johnson (USA) kann sich fast nur selbst schlagen. Zu souverän trat er in diesem Winter auf. Der Chinese Liu Xiang fühlt sich in der Halle wohl, wurde im Vorjahr bereits Dritter. Außerdem werden Maurice Wignall (Jamaika), Duane Ross (USA) und Yuniel Hernandez (Kuba) zu den Medaillenkandidaten gezählt.
DLV-Starter: keine
Hochsprung
Stefan Holm (Schweden) könnte zum dritten Mal in Folge Hallen-Weltmeister werden und es sieht gut für ihn aus. Der tschechische Youngster Jaroslav Baba untermauerte in diesem Winter seine Position in der Weltspitze. Um die Medaillen wollen aber auch Andrey Sokolovskiy (Ukraine), Stefan Vasilache (Rumänien) und Jamie Nieto (USA) kämpfen.
DLV-Starter: keine
Stabhochsprung
Das Stabhochsprung-Roulettte wird neu eröffnet. Am Tisch sitzen unter anderem der deutsche Titelverteidiger Tim Lobinger, der Weltjahresbeste Jeff Hartwig (USA) mit seinem Landsmann Toby Stevenson sowie der Freiluft-Weltmeister Giuseppe Gibilisco (Italien). Das Feld der Favoriten lässt sich mit Igor Pavlov (Russland), Okkert Brits (Südafrika) und Alexander Averbukh (Israel) erweitern. Die Rolle des Hechts im Karpfenteich könnte vielleicht der Dormagener Björn Otto übernehmen. Mit 5,81 Metern glückte ihm die Generalprobe in Leipzig.
DLV-Starter: Tim Lobinger (auf der Jagd nach den 5,80 Metern, die für das Treppchen reichen könnten), Björn Otto (selbstbewusst angereist will er erst einmal das Finale erreichen, um dann weiterzusehen)
Weitsprung
Nur Savante Stringfellow (USA) flog in diesem Winter mit 8,41 Metern richtig weit. Der Vorjahres-Zweite Yago Lamela (Spanien) mühte sich ebenso wie Ex-Weltmeister Ivan Pedroso (Kuba) mehr schlecht als recht, so dass der Russe Vitali Shkurlatov und der Rumäne Bogdan Tarus auf ihre Chance hoffen können.
DLV-Starter: Nils Winter (ein weiterer Acht-Meter-Sprung wäre schön)
Dreisprung
Christian Olsson, der schwedische Weitenjäger, wird nur schwer zu besiegen sein. Möglichst klein wollen auf alle Fälle seine Kollegen wie Yoandri Betanzos (Kuba), Jadel Gregorio (Brasilien) oder Danila Burkenya (Russland) den Abstand halten.
DLV-Starter: keine
Kugelstoßen
Der spanische 140-Kilo-Koloss Manuel Martinez sieht sich als Titelverteidiger einen schweren Aufgaben gegenüber. Vor allem die Konkurrenz aus den USA, Christian Cantwell und Reese Hoffa, haben in diesem Winter ebenso wie der Däne Joachim Olsen schon einiges vorgelegt. Außerdem sind Carl Myerscough (Großbritannien) und Andrej Mikhnevich (Weißrussland) nicht zu unterschätzen.
DLV-Starter: Ralf Bartels (wird um den Finaleinzug kämpfen)
Siebenkampf
In Abstinenz von Titelverteidiger Tom Pappas (USA) rückt wieder der Tscheche Roman Sebrle in die Favoritenrolle. Gegen ihn treten mit Erki Nool (Estland) und Lev Lobodin (Russland) altbekannte Haudegen an. Über 6.000 Punkte boten in diesem Winter aber auch schon der Russe Aleksandr Pogorelov und der US-Boy Bryan Clay an.
DLV-Starter: keine
4x400 Meter
Die USA und Jamaika lieferten sich im Vorjahr ein spannendes Duell. Auch diesmal deutet wieder einiges auf diese beiden Nationen hin. Der Rest kämpft um Bronze, das in Birmingham die Briten zuhause behielten.
DLV-Starter: Ruwen Faller, Simon Kirch, Bastian Swillims, Sebastian Gatzka, Henning Kuschewitz (das Finale ist allemal möglich, wenn alle ihre Leistung abrufen und eng zusammenrücken)
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