Die große Leipzig-Vorschau - Frauen (1)
Wer wird am Wochenende die Nase vorn haben und sich den Deutschen Hallenmeistertitel sichern? leichtathletik.de hat die einzelnen Disziplinen unter die Lupe genommen und für Sie einen Blick auf die Treppchenplatz-Anwärter geworfen. Der zweite Teil unserer großen Leipzig-Vorschau beschäftigt sich mit den technischen Bewerben bei den Frauen.
Annika Becker konzentriert sich auf ihre Titelverteidigung (Foto: Chai)
StabhochsprungAnnika Becker kann locker an die Deutschen Hallenmeisterschaften herangehen. Und das tut sie auch: "Eigentlich müsste ich gewinnen. Dieses Jahr ist es bisher nicht so eng." Als beste Stabhochspringerin im deutschen Lager hat sie die Hallen-WM-Norm und mit ihrem zweiten Platz vom European Indoor Cup in Leipzig auch das Ticket nach Birmingham schon längst abgehakt. Beim Hallen-Meeting in Chemnitz legte sie mit 4,67 Meter sogar noch einen neuen nationalen Rekord nach. Insofern kann sie sich jetzt als Zugabe die Goldmedaille in der Messestadt Leipzig holen.
Diese Dominanz möchten die anderen Höhenjägerinnen allerdings endlich brechen, allen voran Yvonne Buschbaum (VfB Stuttgart), die mit bisher 4,50 Meter in dieser Saison nicht zufrieden ist. Steigerungen erwarten sich auch die Vizemeisterin des vergangenen Jahres, Christine Adams (Bayer Leverkusen), und Carolin Hingst (USC Mainz). Im Kampf um den Sprung aufs Treppchen hat unter diesen Umständen möglicherweise auch Juniorenweltmeisterin Floé Kühnert (Bayer Leverkusen) Chancen, die mit 4,30 Meter auf Rang fünf rangiert.
Hochsprung
Beim Indoor-Meeting in Dortmund sprang sie an die Weltspitze heran. In Leipzig wäre sie die Top-Favoritin gewesen. Melanie Skotnik, deren 1,97 Meter die Konkurrenz zumindest auf dem Papier noch nichts entgegenzusetzen hatte. Nun muss die bayerische Nachwuchshoffnung aber die Hallen-DM ebenso wie die Hallen-Weltmeisterschaft in Birmingham wegen einem Bruch an der Hand (wir berichteten) abschreiben.
Damit werden die Hochsprung-Karten neu gemischt. Die beiden EM-Starterinnen Kathryn Holinski (LG Olympia Dortmund) und Elena Herzenberg (ABC Ludwigshafen) werden sich nun wieder wie gehabt im Titelkampf gegenüber sehen. Für beide gilt es, wie im Vorjahr um Gold und Silber zu kämpfen und eventuell auch noch auf den Hallen-WM-Zug aufzuspringen, wofür allerdings 1,94 Meter nötig wären. Beide haderten zuletzt mit Problemen. Kathryn Holinski war wegen einer Fußverletzung beim "Hochsprung mit Musik" in Arnstadt im Tal der Tränen und Elena Herzenberg, die gerne die vermeintlichen Experten mit ihren Prognosen eines Besseren belehrt, haderte am vergangenen Freitag in Siegen noch mit ihren Sprüngen.
In der vergangenen Woche zeigte auch die Leverkusenerin Daniela Rath, dass sie das Potenzial für eine gute Höhe und damit auch für einen Treppchenplatz hat. Außerdem ist ihre Vereinskollegin Sophia Sagonas nicht zu unterschätzen.
Weitsprung
Sophie Krauel, die Überfliegerin im Weitsprung in dieser Saison, wird bei den Deutschen Hallenmeisterschaften nicht an den Start gehen. Somit gestaltet sich der Wettkampf offen, eine klare Favoritin gibt es in dem kleinen Feld nicht.
Die beste Leistung hat Kathrin Geißler (TuS Jena) mit 6,43 Meter stehen, die allerdings bei den Deutschen Jugendmeisterschaften am vergangenen Wochenende in Leverkusen nur 6,02 Meter erreichte. Die Reihe der Titelanwärterinnen setzt sich fort mit Bianca Kappler (LC asics Rehlingen), Katja Keller (LAC Erdgas Chemnitz), Sofia Schulte (SV Saar 05 Saarbrücken) und auch Dreispringerin Katja Umlauft (1. LAC Dessau), die einen Doppelstart plant.
Dreisprung
Das Ringen an der Spitze wird sich voraussichtlich zwischen Europacup-Starterin Katja Umlauft (1. LAC Dessau) und der Jenaerin Katja Demut abspielen. Beide erreichten in dieser Saison Bestweiten im Bereich von 13,50 Meter und setzen sich damit von den anderen Starterinnen ab. Auf eine Medaille spekulieren kann die frischgebackene deutsche Jugendmeisterin Karoline Köhler (Team Erfurt), die sich dabei mit ihrer Vereinskollegin Silvia Otto auseinandersetzen muss.
Kugelstoßen
Es ist das "ewige Duell". Astrid Kumbernuss gegen Nadine Kleinert – Deutschlands beste Kugelstoßerinnen werden sich auch in Leipzig nichts schenken. Das zeichnete sich schon im Verlauf der Hallensaison ab. Bis zum 7. Februar stand Nadine Kleinert ganz oben im nationalen Vergleich, dann übertraf Astrid Kumbernuss mit 19,28 Meter die bisherige Bestmarke. Einen Tag später konterte wieder die Vize-Weltmeisterin. Spannung ist also vorprogrammiert für den Wettkampf am Sonntag. Auf Rang drei scheint Nadine Beckel (Schweriner SC) abonniert.
Die große Leipzig-Vorschau - Männer (1)
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